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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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gesucht.«
    Jasmine starrte mich an, als wäre ich verrückt geworden, was lustig war, wenn man bedachte, dass sie es doch war, die Medikamente benötigt hätte. »Letzte Woche haben sie mich fast gehabt. Vielleicht war es ihnen nur peinlich, dir davon zu erzählen, weil sie in der Flutwelle, die ich gemacht habe, beinahe abgesoffen wären.«
    Ich sah Rurik fragend an; er schüttelte den Kopf. »Das waren nicht meine Männer.« Dann kam mir ein merkwürdiger Gedanke. »Waren es Menschen?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Bist du sicher?«
    Jasmine starrte mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich kenne den Unterschied zwischen Menschen und Glanzvollen. Du bist es doch, die sich weigert, die Realität zu sehen, und lieber so tut, als wäre sie rein menschlich.«
    Solche Sprüche konnte sie nur bringen, weil sie keine Ahnung hatte, womit ich mich hier in der letzten Zeit herumschlug. Aber ich ging nicht auf ihr unmögliches pubertäres Benehmen ein, sondern war immer noch mit dem beschäftigt, was sie gesagt hatte. Jemand hatte sie beinahe gefangen genommen – wer? Moria hatte diesen Mann mit der roten Schlange erwähnt. Was mich zu der reichlich gewagten Schlussfolgerung geführt hatte, dass vielleicht Art hinter diesen Entführungen steckte.
    Wieder bremste ich meine sich überschlagenden Gedanken und suchte nach anderen möglichen Erklärungen. Vielleicht bedeutete Morias Gerede von der roten Schlange etwas ganz anderes. Oder sie war Art vielleicht einfach nur hier über den Weg gelaufen. Wie alle Schamanen wechselte auch er wahrscheinlich ab und zu in die Anderswelt über. Vielleicht hatte sie dabei die Tätowierung gesehen. Wobei – am wahrscheinlichsten war eigentlich meine frühere Überlegung: dass Art sie einfach hierher verbannt hatte. All das war plausibler. Aber hätte es ausgereicht, Moria so in Angst und Schrecken zu versetzen? Diese Frage blieb immer noch unbeantwortet.
    Und nun redete Jasmine ebenfalls von irgendwelchen Häschern. Es musste schon ein extremer Zufall sein, wenn das nicht mit dem Verschwinden der anderen Mädchen zusammenhing.
    »Waren es Briganten?«, fragte ich Jasmine. »Also … irgendwelche Verbrechertypen?«
    »Es waren Wachsoldaten oder sonst irgendwelche Krieger«, sagte sie. »Also tu bloß nicht so, als hättest du nichts damit zu tun. Ich kenne den Unterschied zwischen einer Horde ordinärer Bettler und ausgebildeten Soldaten.«
    »Jaja, du bist ein richtiges Genie«, ätzte ich.
    »Gegen dich schon.«
    »Na, guck mal einer an. Sarkasmus liegt ja doch in den Genen.« In meiner Kindheit hatte ich es gehasst, ein Einzelkind zu sein, und mich nach Geschwistern gesehnt. Nicht in meinen wildesten Träumen hätte ich mir ausgemalt, dass es einmal auf das hier hinauslaufen sollte. »Wie haben diese Typen ausgesehen? Waren sie alle in Uniform?« Die Uniformen meiner Wachen passten nicht zusammen. Ihre Rüstungen waren aus Leder, aber darunter trugen Dorians Soldaten Grün und meine noch Aesons Blau. Manche trugen auch sonst einfach eine Farbe, die ihnen gefiel.
    »Dir sage ich gar nichts. Und jetzt lass mich gehen!«
    In ihrem Befehlston schwang ein Jammern mit, sodass sie eher nach jemandem in ihrem Alter klang als nach jemandem, der allen Ernstes die Weltherrschaft anstrebte. Dass ich sie freiließ, kam natürlich überhaupt nicht infrage – nicht, solange sie definitiv für jeden die Beine breitmachen wollte, der ihr vielleicht half, die hochfliegenden Pläne unseres gestörten Vaters in die Tat umzusetzen.
    Aber als ich in ihr kindliches Gesicht starrte, wurde mir etwas klar. In meiner Sorge, dass sie wirklich schwanger werden könnte, hatte ich gar nicht daran gedacht, dass ihr eigentlich die gleichen Gefahren drohten wie mir. Mein Status als Königin hatte mir einigermaßen Ruhe verschafft, aber es gab hier in der Anderswelt immer noch genug Männer, die mich vergewaltigen wollten. Damit musste Jasmine doch ebenfalls zu kämpfen haben. Sämtliche Männer, die unbedingt den Erben des Sturmkönigs zeugen wollten, mussten sie doch ebenfalls in der Peilung haben. Diese Soldaten, von denen sie redete, hatten nicht zwangsläufig etwas mit Morias Entführern zu tun – wenn sie überhaupt entführt worden war. Verdammt. So langsam brummte mir ganz schön der Schädel. Ich musste mit Roland und Art reden, bevor ich in Theorien ertrank.
    Und bis dahin gab es Gründe genug, Jasmine besser hinter Schloss und Riegel zu behalten.
    »Tut mir leid«, sagte ich zu ihr. »Du gehst

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