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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Sofort.«
    Ich wartete auf den obligatorischen Dorian-Spruch, aber es kam keiner. Er stieg ebenfalls auf. »Dann trennen sich unsere Wege. Pass auf dich auf, Eugenie.« Aus irgendeinem Grunde waren Offenheit und Besorgnis von Dorian beunruhigender als sein übliches Scherzen.
    »Wenn ich richtig liege, ist das hier eine Menschenangelegenheit. Sollte ein Klacks sein im Vergleich zu dem, womit ich mich hier so herumschlage.«
    Dorian schüttelte den Kopf. »Das muss ich verneinen. Ich würde Dämonen und ruhelose Gespenster jederzeit der menschlichen Falschheit vorziehen. Aber wenn du Hilfe brauchst, ich bin da. Sag einfach Bescheid.«
    Wieder hätte eigentlich ein Scherz kommen müssen. Ich sah woandershin; sein Blick machte mir ein ungutes Gefühl. »Danke. Mit etwas Glück ist das Ganze schnell geklärt.« Aber wie eigentlich? Ich hatte keine Ahnung. Und hatte meine Zweifel, dass es irgendwas brachte, Art zu verprügeln – wenn ihm überhaupt etwas vorzuwerfen war. »Wir sehen uns, Dorian.«
    Er nickte mir zum Abschied zu. Dann: »Und tötet meinetwegen so viele Menschen, wie es Euch gefällt, meine Liebe, aber bitte versucht in Zukunft, meine Untertanen aus dem Spiel zu lassen. Wenn es möglich wäre.« Da war er endlich. Der Scherz.
    »Ist notiert.« Ich bemühte mich, ihn böse anzugucken, musste aber schmunzeln.
    Ich ritt in hartem Galopp zu meinem Schloss und dem Tor zurück, das mich in meine eigene Welt zurückbringen würde. Nach Yellow River hinüberzuwechseln wäre schneller gegangen, aber ich musste erst noch nach Hause nach Tucson, um mich auf die Konfrontation mit Art vorzubereiten. Rurik hielt problemlos mit meinem Tempo mit und schwieg glücklicherweise. Er hatte Dorian und mich beobachtet wie ein kleines Kind seine geschiedenen Eltern, voller Hoffnung, dass Mommy und Daddy sich eines Tages wieder vertrugen.
    Meine sich drehenden Gedanken ließen die Reise schnell vergehen – und natürlich auch die günstige Lage der Landschaft heute –, und als wir die Außengrenzen des Schlosses erreichten, erwartete uns ein Aufruhr. Wachsoldaten kamen uns entgegengehetzt, und mir sackte das Herz in die Hosen. Was denn jetzt? Eine Belagerung? Dämonen? Kiyo? Doch als sie näher kamen, fiel mir auf, dass die Wachen regelrecht – begeistert guckten.
    »Eure Majestät! Mylord! Wir haben sie gefunden.«
    Rurik und ich ließen unsere Pferde anhalten und stiegen ab. Meine Beine heulten auf; da wartete ein Muskelkater auf mich. Ich war keine so geübte Reiterin, dass ich einen solchen Ritt hinlegen konnte, ohne irgendwelche Folgen zu spüren. Ich ignorierte den Schmerz und wandte mich an die Wachen.
    »Wen?«, wollte ich wissen.
    »Wir haben sie. Das Mädchen. Die Ausreißerin aus Westoria«, sagte der Soldat und war sichtlich stolz auf seinen Erfolg. Rurik und ich wechselten einen verdutzten Blick.
    »Das ist unmöglich. Wir haben gerade mit ihr gesprochen.«
    Der Soldat hob die Schultern. »Wir haben sie in der Nähe der Steppe gefunden, an der Grenze zum Vogelbeerland. Die Beschreibung passte auf sie, und sie hatte eindeutig Angst vor uns. Sie hat versucht zu fliehen.«
    »Bringt mich zu ihr«, sagte ich hilflos. Hatten meine Wachen noch eines dieser entführten Mädchen gefunden? Das versprach weitere Informationen.
    Er führte uns ins Schloss und zu einem der selten benutzten Räume; dabei erklärte er, dass sie sie nicht ins Verlies hatten stecken wollen – wobei ihre Angst und ihr Wunsch zu fliehen es aber erforderlich gemacht hatten, sie zu bewachen. Dann machte er ein Gesicht, als ob er sich unbehaglich fühlte.
    »Wir, ähm, haben sie auch in Eisen legen müssen. Sie hat immer wieder versucht, Magie zu benutzen. Selbst damit ist sie noch nicht vollständig zu stoppen.«
    Ein Wachsoldat wie er konnte nicht mit Eisenfesseln umgehen, ohne starke Schmerzen zu erleiden. Manchmal jedoch wurden Gefangene in Bronzefesseln gelegt, denen eine Spur Eisen beigemengt war. Damit konnten die Wachen durchaus umgehen, und es reichte zumeist aus, um die Magie des Gefangenen zu hemmen.
    Wir kamen bei dem Zimmer an, und die wachhabenden Männer traten beiseite, damit wir eintreten konnten. Auf der anderen Seite des Zimmers befand sich eine junge Frau, mit dem Rücken zu uns. Lange blonde Haare fielen ihren Rücken hinab, und einen Moment lang hatte ich ein beklemmendes Gefühl der Desorientiertheit, während mein Verstand mit der Möglichkeit kämpfte, dass Moria es irgendwie vor uns hierher geschafft hatte. Dann drehte sich

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