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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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untergegangen, aber das Licht ließ bereits nach, und über die massiven Steinwände des Zimmers krochen lange Schatten. Bald würde es Zeit für die Fackeln werden.
    Ein Klopfen an der Tür ließ mich auffahren. »Ja?«
    Es war Nia. Sie machte höflich einen Knicks. »Eure Majestät, Ihr habt einen Gast.«
    Einen herrlichen Moment lang dachte ich, es wäre Kiyo. Dann: Nein. Es war zu früh. Und ihn hätte Nia nicht angekündigt. Er konnte hier längst ungehindert ein und aus gehen. »Wen?«
    »Prinz Leith aus dem Vogelbeerland.«
    »Leith?« Ich glaubte, mich verhört zu haben. »Den habe ich doch heute erst gesprochen, vor vielleicht sechs Stunden.«
    Nia zog hilflos die Schultern hoch. »Er ist hier. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Ich schwang meine Beine über die Bettkante und stand auf, schlüpfte mit meinen besockten Füßen in kurze Lederstiefel. Leith? Was wollte der denn hier? Kurz kam Panik in mir auf. War in Westoria irgendetwas schiefgegangen? Wenn ja, würde mir dann nicht jemand aus der hiesigen Bevölkerung berichten?
    Sie hatten ihn in meinen Salon gebracht, wo er vorn auf der Kante eines satinbezogenen Polsterstuhls saß. Bei meinem Eintreten sprang er auf und kam eilig herüber, um meine Hände zu ergreifen. Er beugte sich vor und küsste sie.
    »Eure Majestät. Ich danke Euch, dass Ihr mich empfangt, obwohl ich hier so unerwartet eindringe. Ihr habt gewiss alles Mögliche zu erledigen.«
    »Eigentlich geht es gerade.« Ich entzog ihm meine Hände. »Und Ihr solltet inzwischen wirklich Eugenie zu mir sagen. Was ist los? Gibt es ein Problem?« Hierzulande drohte ja praktisch alles, was man sich denken konnte: Hungersnöte, Flutkatastrophen, Heuschreckenplagen –
    »Ein Problem mit … ach so, nein. In Westoria läuft alles bestens. Wir sind heute ein gutes Stück vorangekommen.«
    Ich entspannte mich. »Gut. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.«
    Leith schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein, nein, keine Probleme weit und breit. Ich wollte bloß … Nun ja, ich weiß, wie seltsam das klingt, aber ich musste Euch unbedingt sprechen. Euch etwas fragen, meine ich. Aber ich komme mir wie ein Tölpel vor.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ihr könnt mich alles fragen. Was gibt es denn? Ihr seid doch nicht krank?«
    »Aber nein.« Seine Verlegenheit wuchs. »Aber nach Eurem Besuch heute … da muss ich einfach etwas wissen.«
    »Gut, dann fragt.«
    »Steht Ihr dem Eichenkönig sehr nahe?«
    »Ob ich ihm sehr … Ihr meint eine Liebesbeziehung? Mit Dorian? Nein!«
    Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne. »Im Ernst? Als ich Euch heute zusammen gesehen habe … die Art, wie er mit Euch gesprochen hat … und wie Ihr miteinander umgegangen seid … da dachte ich schon, die Gerüchte wären wahr.«
    »Welche Gerüchte?«, fragte ich misstrauisch.
    »Dass Ihr immer noch seine Geliebte seid.«
    »Wo hört man diese Gerüchte denn?«
    »Eigentlich überall.«
    »Na schön, die Antwort lautet jedenfalls nein. Definitiv nein.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    Leith atmete mit spürbarer Erleichterung aus. Er wollte nach meiner Hand greifen, und ich trat nach hinten, brachte Distanz zwischen uns. Sein hingerissener Gesichtsausdruck bereitete mir Unbehagen. »Dann gibt es immer noch Hoffnung.«
    »Hoffnung? Für was?«
    »Für Euch und mich.«
    »Für Euch und … oh nein, Leith.« Es war genau so, wie alle gesagt hatten. »Ich schätze Euch wirklich sehr – aber zwischen Euch und mir, da wird sich nichts abspielen.«
    »Aber …« Er bewegte sich wieder nach vorn und ich mich entsprechend zurück. »Aber Ihr wolltet mich doch mehrmals wiedersehen und habt mich in Eure Regierungsangelegenheiten einbezogen …«
    »Ja, schon, Leith … Aber ich bin bereits mit jemand anderem zusammen … Ihr kennt Kiyo doch? Den Kitsune? Wir sind ein Paar.«
    Er runzelte die Stirn. Ich fand den Abstand zwischen uns immer noch zu klein. »Ich dachte, das wäre nichts Ernstes. Ich dachte, es wäre nur …«
    »Eine Affäre?«, fragte ich.
    »Ja. Ich meine, jemand wie Ihr sollte jemanden wie ihn nicht zum Gemahl nehmen.«
    Ich seufzte. »Warum sagen das bloß ständig alle? Ich liebe Kiyo. Wir sind zusammen. Wir werden sehr lange zusammen sein.«
    Von Leiths’ Freude war nicht mehr viel übrig. Er wirkte gequält. »Aber … ich meine, bei meiner Abstammung und bei der guten Stimmung, die zwischen uns herrscht, da passen wir doch perfekt zueinander. Gebt es zu: Ihr freut Euch immer, wenn Ihr mich seht.«
    »Ja, natürlich. Aber weil ich gern

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