Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
nirgendwohin. Du kannst von Glück reden, wenn ich dir nicht die Drei-Monats-Spritze verpasse und deine Zelle mit Enthaltsamkeitspropaganda vollknalle.«
    »Zelle? Du sperrst mich in keine Zelle.« Sie schob die Unterlippe vor wie ein stinknormaler schlecht gelaunter Teenager. Fast hätte ich angefangen zu lachen. Sie sah nicht wie eine allmächtige Elfenkönigin aus, sondern eher wie ein Mädchen, das SMS-Verbot hatte.
    Als ich nicht antwortete, traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. »Das kannst du … das darfst du gar nicht! Hast du vergessen, wer ich bin? Ich bin eine Prinzessin. Ich bin die Tochter des Sturmkönigs! Mein Sohn wird über die Welten herrschen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, du bist ein egozentrisches Gör, das dringend eine harte Hand und eine Psychotherapie braucht.«
    »Das kannst du nicht machen!«
    »Und wie ich das kann … Oder weißt du nicht mehr, wer ich bin? Ich bin die große Schwester, die über ein Königreich herrscht und auf gar keinen Fall zulassen wird, dass du mit dieser Prophezeiung herumpfuschst.«
    »Du kannst mich nicht für immer wegsperren.«
    »Sie hat recht«, sagte eine Frauenstimme hinter mir.
    Ysabel stand bei der Tür. Sie schien keine Angst mehr vor mir zu haben und versteckte sich auch nicht mehr hinter dieser großspurigen Arroganz. Sie wirkte kühl und unnahbar.
    »Ihr könnt sie nicht für immer hier einsperren. Ihr solltet sie töten.«
    »Was?«, fragten Jasmine und ich im Chor. Ysabel schien das nur zu langweilen.
    »Sie ist Eure größte Rivalin und möchte unbedingt den Enkel des Sturmkönigs zur Welt bringen. Solange sie lebt, wird sie ein Hindernis darstellen. Es gibt nur eine Möglichkeit, Euch davon freizumachen und Eure Macht zu bewahren … ihren Tod.«
    Ich wollte schon protestieren, dass ich gar nicht vorhatte, Jasmine in Sachen Prophezeiung zuvorzukommen. Dann wurde mir klar, dass das gar keine Rolle spielte. Jasmines Wunsch, schwanger zu werden, war das Problem, und insofern hatte Ysabel durchaus recht. Solange ich Jasmine am Hals hatte, gab es keinen Frieden für mich.
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Ich töte auf keinen Fall meine eigene Schwester. Aber doppelt hält besser. Bringt noch ein paar Eisenfesseln.«
    Einige Wachen verzogen das Gesicht. Obwohl die Fesseln nur einen geringen Eisenanteil besaßen, war es schon mehr, als die meisten Feinen locker wegstecken konnten. Doppelte Fesseln würden Jasmines Magie ordentlich einschränken, aber ihr menschliches Blut versprach weiteren Ärger.
    »Ich will, dass ihre Zelle rund um die Uhr bewacht wird«, sagte ich zu Rurik. »Mit mehr Männern, als du normalerweise dort postieren würdest. Und sorg dafür, dass welche dabei sind, die wirklich Magie einsetzen können.« Inzwischen war jemand mit dem zweiten Paar Fesseln gekommen, und Jasmine fing wieder zu kreischen und zu zetern an.
    Rurik nickte und sagte dann leise: »Wenn ich Eure Majestät kurz unter vier Augen sprechen dürfte?«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. Rurik gehorchte mir bereitwillig, scherte sich aber normalerweise kaum um Formalitäten oder respektvolles Verhalten, was für mich kein Problem war. Vor anderen benutzte er jedoch immer meinen Titel, und ich fragte mich, was er wollte. Wir gingen hinaus auf den Flur und an Ysabel vorbei, die uns missbilligend anguckte. Ein Stück entfernt blieben wir stehen.
    »Das Mädchen gefesselt und bewacht zu halten ist vielleicht nicht die beste Idee.«
    Ich ächzte. »Jetzt sag bloß nicht, du findest auch, dass ich sie töten sollte.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Dorian würde Euch dazu raten. Aber wenn Ihr schon darauf besteht, sie hier festzuhalten, dann lasst sie wenigstens von Eurem Dämon bewachen.«
    Im ersten Moment dachte ich an die Feuerdämonen. Dann wurde mir klar, dass er das Wort allgemeiner verwendete. »Du meinst Volusian?«
    »Ich sage nicht, dass sie es tun würden …« Rurik zögerte. »Aber ich sage auch nicht, dass sie es bleiben lassen werden. Die Vorstellung, den Thronerben zu zeugen, könnte für einige Soldaten verlockend sein, und wenn das Mädchen sich ihnen anbietet …«
    »Meine Güte! Sie ist fünfzehn.«
    »Alt genug. Aeson hat sich nicht dadurch aufhalten lassen, und wenn sie versucht, einen Wachsoldaten rumzukriegen, spielt ihr Alter eh keine Rolle. Euer, ähm, Freund dagegen lässt sich bestimmt nicht so leicht ins Wanken bringen.«
    Volusian durch Sex ins Wanken gebracht? Wohl kaum. Erst recht nicht, wenn er unter meinem Befehl stand.
    »Gut.

Weitere Kostenlose Bücher