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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sofort wieder. »Oh mein Gott. Geht es ihm gut?«
    Shaya zögerte und nickte dann rasch. »Soweit ich weiß, ist er wohlauf. Aber um Königin Maiwenn machen sich alle Sorgen … Die Wehen haben eingesetzt.«

 
    Kapitel 15
    Einen Moment lang stand ich einfach nur da und starrte Shaya an, ohne sie wirklich zu sehen.
    »Danke«, sagte ich schließlich, und selbst mir kam meine Stimme unnatürlich tonlos vor.
    Sie zögerte, sah mich besorgt an. »Kann ich … kann ich vielleicht irgendetwas für Euch tun?«
    Mehr Wein ranschaffen , dachte ich. Aber ich schüttelte den Kopf. Wein erschien mir auf einmal nicht mehr stark genug. Ich wollte auf einmal nur noch nach Hause, meine harten Alkoholika plündern und Trost in meinem eigenen Zuhause und meinem eigenen Bett finden, nicht in dieser gottverfluchten mittelalterlichen Festung hier. Allerdings würde der Wein den Wechsel zwischen den Welten erschweren. Machbar war der Übergang schon, aber er würde kaum so reibungslos laufen wie sonst immer. Nein, ich hing hier wohl noch eine Weile fest.
    »Ich muss Volusian sprechen«, sagte ich.
    Sie trat zur Seite, und obwohl ich sie nicht dazu aufforderte, folgte sie mir durch das Schloss und die Stufen zum Verlies hinunter. Es kam mir dort dunkler und trostloser vor als beim letzten Mal, aber das lag vielleicht auch am Wein. Jasmines Zelle war leicht zu finden, weil davor vier Soldaten Wache hielten. Als ich dort ankam, erspähte ich Volusian durch die Gitterstäbe. Er stand völlig regungslos in einer Ecke, die Arme vor der Brust verschränkt. Jasmine saß so weit von ihm entfernt, wie sie konnte. Ihr Gesicht drückte zu gleichen Teilen Angst und Missmut aus.
    »Was willst du denn jetzt wieder?«, fauchte sie. Ich sah sie nicht einmal an.
    »Volusian«, sagte ich. »Ich habe einen Auftrag für dich. In der Zwischenzeit bewache ich Jasmine.«
    Volusian trat vor und durchdrang die Gitterstäbe. »Zweifelsohne hat meine Herrin eine dringlichere Aufgabe für mich.«
    »Kann man so sagen. Geh zurück nach Tucson, und bring mir die Flasche Tequila aus meiner Hausbar. Und zwar ohne Tim zu erschrecken.«
    Volusian reagierte auf seine typische ungerührte Art. »Meine Herrin entwickelt zunehmend mehr Einfallsreichtum, um mich zu quälen.«
    »Ich dachte, es würde dir Spaß machen.«
    »Nur insofern, als dass es mich zu vergleichbarem Einfallsreichtum inspirieren wird, wenn ich dereinst das Band sprenge, das mich an Euch fesselt, und Euch endlich vernichte.«
    »Siehst du? Es gibt immer einen Hoffnungsschimmer. Nun beeile dich.«
    Volusian verschwand. Kaum war er weg, wurde Jasmine frecher. Sie kam nach vorn und hielt sich an den bronzenen Gitterstäben fest, so gut das mit ihren gefesselten Händen ging. »Wann lässt du mich endlich gehen?«
    Ich setzte mich ihr gegenüber im Flur auf den Boden, lehnte den Rücken an die Wand. Ich fragte mich, ob sie einen Vorstoß mit ihrer eingeschränkten Magie machen würde, solange ich dort war. »Wann hörst du endlich auf, mich das zu fragen?«
    »Du bist echt ein Miststück, weißt du das?«
    »Jetzt pass mal auf, Mädchen. Leg dich heute Abend nicht mit mir an. Meine Laune ist nicht die beste.«
    Das beeindruckte Jasmine überhaupt nicht. »Ich kann’s nicht fassen, dass du mich hier mit diesem … diesem Ding einsperrst! Das ist einfach nur grausam und sadistisch.«
    »Donnerwetter, ›sadistisch‹ ist ein ganz schön großes Wort. Ich wusste gar nicht, dass du lange genug zur Schule gegangen bist, um dir einen solchen Wortschatz zuzulegen.«
    Jetzt machte sie ein richtig finsteres Gesicht. »Sobald ich hier rauskomme, bringe ich dich um.«
    »Dann solltest du doch prima mit ›diesem Ding‹ auskommen, wo Volusian sich doch ebenfalls ständig neue Varianten für meinen grausamen Tod ausdenkt.«
    Sie wies mit dem Kinn auf ihre gefesselten Hände. »Ich kann kaum damit essen, weißt du das?«
    »›Kaum‹ ist doch schon mal besser als gar nicht.« Wobei ich mich trotzdem mies fühlte deswegen. Wollte ich sie wirklich für immer in Handschellen gelegt lassen? Aber wie hätte ich darauf verzichten können? Vielleicht fragte ich Rurik doch noch mal nach diesem Trunk. Nein … das war auch nicht richtig. Ich seufzte und durfte mir die nächste halbe Stunde lang abwechselnd Beleidigungen und Gejammer anhören. Na ja, immer noch besser, als an Kiyo zu denken. Ich wurde allmählich wieder nüchtern, und als Volusian endlich mit dem José Cuervo aufkreuzte, war ich heilfroh, dass ich mir gerade erst

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