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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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umschloss mich. Mein Ventilatoreffekt blies sie davon, und die glühende Hitze, die immer noch an mich rangekommen wäre, wurde vom Wasser abgeschwächt. Ich erhöhte mein Tempo und spazierte auf vergleichbare Weise durch die zweite Flammenwand hindurch. Glückliches Timing sorgte dafür, dass mich die dritte völlig verpasste. Die vierte kriegte mich– oder hätte mich gekriegt–, und dann wich ich der fünften einfach knapp aus.
    Ich kam auf Kiyos Seite an und machte mit der Magie Schluss. „Drei von fünf ist doch gar nicht mal schlecht“, sagte ich fröhlich. Zu meiner Überraschung umarmte er mich, trotz meiner tropfenden Kleidung und Haare.
    „Himmel, hab ich Schiss gehabt, Eug. Als ich gesehen habe, wie du mitten durch diese erste Wand spaziert bist…“
    „… da fandest du das ziemlich cool, stimmt’s?“
    Er zog sich zurück und schüttelte den Kopf, während ich den Saum meines Shirts auswrang. „Du machst wirklich haufenweise schlechte Witze über Sachen, die ganz schön ernst sind.“
    „Hey, du warst es doch, der die Anspielung auf Dune rausgehauen hat.“ Ich seufzte und ließ die Hände herabhängen. „Außerdem, wenn ich keine Witze reißen würde, hätte ich es mir wahrscheinlich längst anders überlegt und wäre zurück ins Dornenland geflitzt.“ Ich zog Luft zu mir, die ein bisschen von der Hitze mitnahm, und föhnte mich praktisch so. Als ich einigermaßen trocken war, hörte ich auf, um meine Magie nicht zu erschöpfen.
    „Verstehe.“ Er berührte mich sanft beim Arm, mit einem schwachen Lächeln, und ruckte dann mit dem Kopf zu der Dunkelheit vor uns. „Wollen wir?“
    Ich nickte und folgte ihm wieder. Wir entfernten uns immer weiter von den Flammen, und es wurde wieder dunkel um uns herum. Mir fiel komischerweise plötzlich wieder ein, wie ich einmal in der Unterwelt durch vergleichbare Höhlen gewandert war und Proben hatte bestehen müssen, um Kiyos Seele zurückzuholen. Wie kam es, dass ich das schon fast nicht mehr wusste? Meine Liebe zu ihm war so groß gewesen, dass ich mich sogar der Todesgöttin entgegengestellt hatte. Wie konnte eine solche Liebe vorbeigehen?
    Wieder mussten wir durch Gänge steigen, und ich fragte mich, ob das vielleicht eine Bewährungsprobe für Feine mit Platzangst war. Allmählich jedoch wurde der Gang breiter, bis er in einer großen Höhle endete. Ganz ähnlich wie der Gang bestand sie komplett aus rauem Felsgestein, durch das sich Eisenadern zogen. Einige Fackeln brannten in der Kammer und beleuchteten ihren Mittelpunkt: einen eleganten Marmorsockel, auf dem eine Krone aus Eisen ruhte.
    „Ist nicht wahr“, hauchte ich.
    Wir blieben beim Eingang zu der Kammer stehen, weil wir der Sache nicht trauten. Doch als ich die Krone so anstarrte, lag es nicht an den potenziellen Fallen, dass mir ein Schauer den Rücken hinunterlief. Mir war eine weitere Probe auf meiner Reise in die Unterwelt wieder eingefallen: Ich hatte trotz meiner Proteste die Krone meines Vaters aufsetzen müssen. Sie war aus Platin gewesen, aber sie hatte ebenso wie die Krone hier einen silbrigen Schimmer aufgewiesen. Beide Kronen waren mit purpurnen Edelsteinen geschmückt. Beide hatten etwas Strenges und Martialisches an sich. Allerdings war die Krone in meiner Vision etwas feiner gearbeitet gewesen und hatte mehr künstlerische Anmutung besessen. Auch diese hier war eindeutig von Künstlerhand geformt, mit ihrem Ring juwelenverzierter Spitzen, die sich in der Größe abwechselten, aber ich hatte das Gefühl, dass sie eher beeindruckend wirken sollte, nicht schön.
    „Das ist eine Illusion“, sagte ich zu Kiyo. „Wir können noch nicht bei ihr angelangt sein. Wir haben doch noch kaum etwas gemacht.“
    Er wandte seinen Blick nicht von der Krone. „Gegen Schlangen kämpfen und durch Feuerwände gehen ist nichts?“
    „Na ja, das nun auch wieder nicht. Aber nach all dem Gerede hätte ich mehr erwartet.“
    „Das Eisen“, erinnerte Kiyo mich. „Du hast Magie eingesetzt, umdasFeuer zu überwinden. Würden die meisten Feinen auch– aberstell dir mal vor, wie das für sie wäre zwischen all dem Eisen. Wennsie überhaupt so weit gekommen wären. Du… schummelst nicht gerade, aber du kannst viele der Herausforderungen hier einfach umgehen.“
    „Wenn das Ganze auf Feine ausgerichtet ist, dann gilt das vielleicht auch für die Krone. Vielleicht ist mein menschlicher Anteil zu groß, und ich kann sie gar nicht für mich beanspruchen.“ Mann, das wäre vielleicht ein

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