Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
und wir eh wach sind, können wir auch losmachen. Frühstück im Sattel?“
    Kiyo stand auch auf. Er sah ganz aufgewühlt aus. „Klar. Je früher wir unterwegs sind, desto schneller kommen wir aus dieser Schlangengegend weg.“
    Als wir gepackt hatten und wieder auf den Pferden saßen, fragte ich mich, ob uns nicht Schlimmeres erwartete als Schlangen. Man verstehe mich nicht falsch: Die waren übel gewesen. Aber ich schlug mich ständig mit übernatürlichen Wesen herum. Und um die Krone hatte es dermaßen Rummel gegeben. Da konnte doch nicht nur ein Monsterbüffet auf uns warten, oder?
    Ich schob diese Überlegungen beiseite, während wir weiterritten. Es gab ja genug anderes, mit dem ich mich beschäftigen konnte. Mein dürftiges Frühstück. Kiyos Gegenwart. Die Schmerzen in meinem Rücken. Die Bedeutung der überall verstreuten Löcher in der Landschaft.
    Die Straße zog sich dahin wie durch jeden anderen Teil der Anderswelt auch. Ich fragte mich, wie weit sie führte. Bis in die Unendlichkeit? Oder fiel ein Reisender einfach irgendwann über die Kante, wie auf den Landkarten aus der Zeit, als die Menschen noch geglaubt hatten, die Erde wäre eine Scheibe?
    „Dort ist er.“
    Deannas eigentlich sehr sanfte Stimme klang schroff in der Leere um uns herum. Wir hielten an, und ich sah mich um, suchte nach dem, was sie gefunden hatte. Schließlich entdeckte ich versteckt in einem der Eisenberge eine kleine, dunkle Öffnung.
    „Das ist der Hort? Er sieht so… mickrig aus.“
    „Von draußen“, sagte Kiyo. „Wir wissen ja nicht, wie es drinnen aussieht… nur dass wir dann vollständig von Eisen umschlossen sein werden. Denk daran– das würde die meisten Feinen umbringen. Du hast das Glück, diese Prüfung überspringen zu können. Hoffentlich.“
    „Da ist was dran.“ Noch machten sich die angeblichen Auswirkungen des Landes bei mir nicht bemerkbar, aber wie wäre das im Inneren dieses Berges?
    „Ich kann dort nicht hinein“, sagte Deanna. „Ich warte einfach hier, bis Sie wieder rauskommen.“
    „Auch ich werde warten“, verkündete Volusian, „und darauf hoffen, dass Ihr Eurem Tod begegnet und Eure Seele allein zum Vorschein kommt, auf dass ich sie bis in alle Ewigkeit martern kann.“
    Ich unterdrückte den Wunsch, ihn wegzuschicken. Er konnte zwar nicht mitkommen, aber es gab mir bestimmt ein besseres Gefühl, dass er gleich hier draußen wartete, wenn wir wieder rauskamen. Und wir würden wieder rauskommen, so viel stand fest. Da gab es kein „falls“.
    Meinen Rucksack ließ ich draußen. Die Pistole auch, ich hatte ja eh keine Munition mehr. Blöde Schlangenviecher. Was meine restliche Bewaffnung betraf, so ließ ich das Eisenathame im Gürtel stecken, nahm das Silberathame in die rechte Hand und den Zauberstab in die linke. Ich warf einen Blick zu Kiyo.
    „Bereit?“
    Er nickte. „Ich gehe vor.“
    Was sehr männlich von ihm war. Ich überließ ihm die Führung und bekam gerade noch mit, wie Deanna uns Glück wünschte. In der Höhle war es stockfinster und eng. Ich kam kaum hindurch, ohne den Kopf einzuziehen; also ging Kiyo bestimmt leicht gebeugt. Wir folgten den Windungen und schrammten immer wieder an den schmalen, rauen Wänden entlang. Ab und zu sagten wir etwas, damit jeder vom anderen wusste, wo er war, und manchmal berührte ich ihn auch am Rücken. Je tiefer wir kamen, desto mehr konnte ich das Eisen um uns herum spüren. Wieder deutete nichts auf eine Schwächung hin… ich war mir des Eisens nur bewusst.
    „Licht“, sagte Kiyo plötzlich.
    Ich blinzelte. Er hatte recht. Eine Lichtquelle war nicht zu sehen, aber weiter vorn war es heller. Anfangs nur ein kleines bisschen, sodass ich Kiyos Umriss erahnen konnte. Bald nahm das Licht zu… und auch die Wärme. Ein Brausen drang an unsere Ohren.
    „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache“, sagte ich.
    Wir bogen um eine Ecke, und mir blieb fast der Mund offen stehen. Der Weg war durch Feuer versperrt. Um genau zu sein, er war durch sehr genau umgrenzte Flammenwände versperrt, die den Eindruck riesiger Klingen vermittelten– zum Teil auch deshalb, weil sie unter der Decke hin und her pendelten. Die Flammen wurden zwar durch Magie eingegrenzt, aber sie loderten gewaltig, und die Hitze, die durch den Gang strahlte, ließ keinen Zweifel, dass diese blöden Dinger uns zu Asche verbrennen würden.
    „Ich glaube, das habe ich schon mal in einem Videospiel gesehen“, knurrte ich.
    Kiyos Blick war unverwandt auf die Feuerklingen

Weitere Kostenlose Bücher