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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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glaube, ich hatte noch nie so viel Angst in seinem Gesicht gesehen. »Was stimmt nicht mit ihm? Mit ihnen?«
    Wir erklärten es ihm, und er wollte keine Zeit verlieren. Ich drängte ihn, sich noch einen Moment von seinen Qualen zu erholen, aber davon wollte er nichts hören. Seine Entschlossenheit riss uns mit – und die Tatsache, dass er wieder aufgewacht war.
    Und wie durch ein Wunder erwachten die Männer in den nächsten Stunden einer nach dem anderen wieder. Zum Glück wurde nur Danil von der Mistelbeere schlecht, und von ›erstaunlich übel‹ konnte keine Rede sein. Genau wie Rurik wollte jeder gleich helfen, und so dauerte es nicht lange, bis alle wieder die Alten waren – nur Dorian nicht.
    »Warum will er nicht aufwachen?«, fragte ich. Das flackernde Lagerfeuer warf seltsame Schatten über sein Gesicht. »Volusian hat gesagt, es hängt von der Stärke und vom Willen ab. Ich kenne niemanden, der willensstärker ist als Dorian.«
    Alistir runzelte die Stirn und trank einen Schluck Wasser aus einem Schlauch. »Ich meine mich zu erinnern … Sind da nicht zwei Dryaden bei ihm gewesen?« Unsicherheit lag in seinen Worten, aber sie lösten eine Erinnerung aus.
    »Du hast recht«, sagte ich. »Beinahe. Es waren sogar drei. Liegt es vielleicht daran? Drei Dryaden – dreimal so starker Zauber?«
    »Klingt einleuchtend«, sagte Keeli. »Zumal, wenn sie ihn als den Willensstärksten erkannt haben.«
    »Dann müssen wir unsere Anstrengungen eben verdreifachen«, sagte Rurik. Er stopfte den letzten Rest einer Banane in sich hinein. Die Männer waren alle total hungrig und durstig gewesen. »Ich knöpfe ihn mir mal vor.«
    Rurik legte sich richtig ins Zeug, und danach wechselten wir uns alle ab. Als Mitternacht kam, ließ der Eifer ein wenig nach, hauptsächlich vor Erschöpfung. Wir stellten Wachen auf, der Rest legte sich zum Schlafen hin. Keeli und Jasmine hatten angeboten, die erste Wache zu übernehmen. Sie waren müde, fanden aber, dass erst die Männer etwas richtigen Schlaf brauchten. Als ich an Kiyos Schlafstelle vorbeikam, hielt er mich an.
    »Wenn es ihm morgen früh nicht besser geht, werden wir ein paar schwere Entscheidungen fällen müssen.« Er nickte zu Dorian hinüber, der steif und stumm dasaß.
    Ich brauchte einen Moment. »Was? Nein. Wir machen erst weiter, wenn es ihm besser geht.«
    »Aber was, wenn nicht? Ihr habt es schon den ganzen Tag lang versucht.«
    »Er hat dreimal so viel abbekommen wie ihr anderen! Er braucht einfach länger, um sich davon zu erholen«, sagte ich und musste aufpassen, dass ich nicht laut wurde.
    »Oder er erholt sich überhaupt nicht«, sagte Kiyo düster. »Hängt davon ab, wie stark die Magie ist. Was dann? Wie lange wollen wir hier warten?«
    »So lange er eben braucht! Wir haben genug zu essen.«
    Kiyo seufzte. »Und noch mal – was, wenn er schlicht und einfach nie mehr aufwacht? Wie viel Zeit wollen wir vergeuden? Jeder Tag ist ein Tag mehr, an dem andere unter der Plage leiden.«
    »Wir können ihn nicht hierlassen«, sagte ich unbeirrt. »Ich weiß, du kannst ihn nicht leiden, aber das steht nicht zur Debatte.«
    Ärger huschte über Kiyos Gesicht. »Meine persönlichen Gefühle haben nichts damit zu tun! Er stellt auf dieser Reise einen Aktivposten dar. Ich gehe nur ungern ohne ihn ins Eibenland. Aber ich verschwende auch ungern kostbare Zeit.« Kiyo legte eine Hand auf meinen Arm. »Eugenie, bitte. Seien wir doch vernünftig.«
    Ich riss mich los. Jedes Mal, wenn er mir damit gekommen war, dass wir doch vernünftig sein sollten, war es gegen meine Kinder gerichtet gewesen.
    »Dorian geht es bald besser. Warte nur bis zum Morgen. Du wirst schon sehen.«
    »Ja«, sagte Kiyo grimmig. »Werde ich.«
    Ich stürmte zu Dorian hinüber und schaffte es, ihn zum Stehen zu bekommen. Ich ging mit ihm ein kleines Stück von den Schlafplätzen der anderen weg und versuchte, mich nicht davon runterziehen zu lassen, dass er sich deutlich steifer bewegte als vorhin. Sobald ich mich davon überzeugt hatte, dass wir immer noch geschützt waren, aber auch niemanden beim Schlafen stören würden, setzte ich ihn wieder ins Gras. Nach kurzem Überlegen legte ich ihn hin und rollte mich neben ihm zusammen. Seine grünen Augen sahen in dem schwachen Licht schwarz aus und starrten zu den Sternen hinauf, ohne sie zu sehen.
    »Lass mich bloß nicht mit ihm allein«, flüsterte ich scharf. »Lass mich nicht im Stich. Du bist der Einzige, der mich in dieser ganzen Angelegenheit

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