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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Massives in die Seite traf. Eine der Zellentüren war aus den Angeln gehoben und nach mir geworfen worden. Ich stolperte, ging zu Boden. Der zufriedene Gesichtsausdruck der Feinen, die auf mich zukam, ließ darauf schließen, dass sie das gewesen war. Sie musste eine Affinität zu Bäumen oder allgemein zu Holz haben. Luftmagie wäre mir aufgefallen und hätte mich vorgewarnt.
    Ich kam wieder hoch und griff nach meiner Magie. Bevor ich etwas tun konnte, flog eine Art Netz aus blauem Licht herbei und wickelte die Frau ein wie in einen Kokon. Sie schrie schmerzerfüllt auf, als sich das Netz immer fester um sie zog. Es hüllte ihren Oberkörper ein – und ihren Hals. Rasch verstummten ihre Schreie, als ihr die Luft abgeschnitten wurde. Sie fiel zu Boden, ob tot oder bewusstlos, konnte ich nicht sagen. Es erinnerte mich unangenehm an Dorian.
    Als ich mich umsah, sah ich in einer Zellentür einen hochgewachsenen Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren und einem Spitzbart stehen. Er machte eine kleine Handbewegung, und das Netz aus Licht verschwand. Er betrachtete sein Opfer einen Moment lang und schien zufrieden. Dann sah er auf und nickte mir anerkennend zu.
    »Danke«, sagte ich.
    »Ihr seid Eugenie?«
    »Ja.«
    »Dann stehe ich in Eurer Schuld«, sagte er ernst. »Ich bin Hadic, König des Hemlocklands.«
    »Donnerwetter«, sagte ich. »Ich kenne ein paar Leute, die sich sehr freuen werden, Euch zu sehen.«
    Bald kamen Jasmine und der Rest der Monarchen auch noch dazu. Für ausführliche Vorstellungen fehlte die Zeit, aber mir wurde rasch klar, was Volusian mit den unterschiedlichen Verfassungen gemeint hatte. Hadic machte den Eindruck, sich Varia im Alleingang vorknöpfen zu können. Die meisten anderen wirkten benommen, als wären sie gerade erst aus einem Traum erwacht. Aber als sie ihre Umgebung musterten, bemerkte ich einen Funken Leben in ihren Augen, aus dem hoffentlich bald mehr wurde. Sie sahen alle schmal und verhärmt aus, was zweifelsohne von der kärglichen Gefängniskost herrührte und davon, dass sie so lange von ihren Landen getrennt gewesen waren.
    »Kommt«, sagte ich, ohne abzuwarten, ob sie mir alle folgen würden. »Wir müssen Varia niederzwingen und dieser Plage ein für alle Mal ein Ende setzen.«
    Ich hatte mir Kiyos Richtungsangaben eingeprägt und stellte fest, dass der Sturm nach unten dem Weg nach oben sehr ähnlich war – mal blieben wir unbeachtet, dann wieder stellte man sich uns in den Weg. Geändert hatte sich allerdings, dass die Lage zunehmend chaotischer wurde. Wachen und Zivilisten waren allesamt in Panik. Ich schätze, wenn man unter der Herrschaft einer mächtigen Despotin wie Varia lebte, dann rechnete man nicht sonderlich damit, dass der Status quo infrage gestellt wurde.
    Die Folterkammer befand sich im ersten Untergeschoss. Es verlockte sehr, nachzuschauen, wie die Lage dort war, aber ich hatte mich heute schon einmal vom Kurs abbringen lassen. Also lief ich weiter die Treppe hinab, bis hinunter zur vierten Ebene. Im Treppenhaus begegneten wir wenig Widerstand, aber kaum wandten wir uns in den Gang, der zu dem Raum mit den Geschenken führte, da kamen die Soldaten in Massen. Der Raum war, genau wie Kiyo es beschrieben hatte, mit einer Doppeltür verschlossen. Hadics Hände gleißten von blauem Licht.
    »Ihr wisst, wie Ihr der Plage ein Ende bereiten könnt?«, fragte er.
    »Ich denke schon.«
    »Dann tut es. Wir wehren sie derweil ab.«
    Anscheinend mischten inzwischen alle fünf Monarchen mit, was mich sehr erleichterte. Ich musste davon ausgehen, dass ihre Kräfte sich, selbst wenn sie ein wenig geschwächt waren, durchaus mit meinen oder Dorians vergleichen ließen. Wären wir zwei mit einer so großen Zahl von Soldaten klargekommen? Wahrscheinlich. Wir hätten ihnen jedenfalls ordentlich Probleme bereitet. Das sprach dafür, dass die fünf hier zurechtkamen.
    »Der Raum liegt am Ende des Ganges«, sagte ich. »Kommt zu uns, wenn Ihr könnt.« Falls die Zauberformel nichts brachte, wollte ich es mit roher magischer Gewalt versuchen.
    Jasmine und ich mussten uns an dem Pulk aus Wachen und Magiebegabten vorbeidrücken, aber zum Glück schafften die Monarchen es, uns Deckung zu geben. Als wir vor der Doppeltür ankamen, sahen wir uns noch ein paar Wächtern gegenüber, aber die meisten Soldaten waren hinter uns in den Kampf verwickelt. Jasmine und ich erledigten die Handvoll mit links und versuchten, die Tür zu öffnen. Wenig überraschend war sie abgeschlossen. Anstatt

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