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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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da runterkomme.«
    »Wenn du bis da runterkommst, hast du dann irgendeinen Eindruck davon bekommen, ob du den Zauber brechen kannst?«
    »In dem kurzen Moment nicht, nein. Anscheinend hat der Zauber das Land irgendwie eingeschlossen, und ich konnte nicht zu ihm durchdringen.« Roland runzelte die Stirn, aber ich wusste nicht, ob aus Enttäuschung oder weil er die Feinenmagie nicht zur Gänze begreifen konnte. »Mit etwas Zeit könnte ich vielleicht einen Weg finden.«
    Sicher war ich mir jedoch nicht. Ich musste davon ausgehen, dass die anderen Monarchen ähnliche Eindrücke empfangen hatten, und wenn sie in der ganzen Zeit keinen Weg gefunden hatten, den Zauber zu durchbrechen, dann würde mir das wahrscheinlich auch nicht gelingen.
    Nachdem wir ein Stück vorangekommen waren, veränderte sich das Land, und wir fanden uns in einem anderen Reich wieder. Ich wusste sofort, dass es nicht mir gehörte, und war fast erleichtert, nicht mehr das Flehen des Vogelbeerlandes zu spüren. Ohne diese intuitive Verbundenheit jedoch sagte mir vorläufig nichts, wo wir uns befanden. Es brauchte den Anblick einiger gewaltiger Eichen in der Ferne, deren kahle Äste vom Schnee gebeugt waren, dass ich darauf kam.
    »Das Eichenland«, flüsterte ich. Dorians Reich. Obwohl ich gewusst hatte, dass er ebenfalls betroffen war, wollte mir die Realität kaum in den Kopf. Viele andere Königreiche hatten sich verändert, seit ich regelmäßig in die Anderswelt kam, aber der bunte Herbst seines Landes war unverändert weitergegangen. Es hatte etwas Unwirkliches, dieses einst so üppige, farbenprächtige Land jetzt kahl und öde zu sehen.
    »Willst du zu Dorian?«
    »Nein«, sagte ich, obwohl ich es irgendwie schon wollte. »Wir halten an unserem ursprünglichen Plan fest und sehen als Erstes nach dem Dornenland. Ich muss zu meinem Volk.«
    Die nächste Veränderung der Straße brachte uns zurück ins Vogelbeerland; danach kam das Weidenland. Ich fuhr zusammen, weil ich mit einem Hinterhalt rechnete, aber die Welt um uns herum blieb gefroren und still. Der einzige Unterschied war, dass der Wind, der durchgehend geweht hatte, jetzt Schneeflocken mit sich trug. Sie stachen uns ins Gesicht und in die Augen, auch nach unserem nächsten Wechsel noch, der uns ins Dornenland führte.
    Ich spürte den einzigartigen Gefühlseindruck meines Landes, aber ansonsten schrie es genauso nach Freiheit wie mein anderes Königreich. Ich sah mich in dem Schneetreiben um und konnte nicht fassen, dass diese Landschaft einmal die andersweltliche Entsprechung von Tucson gewesen war.
    »Wenn wir zur Burg wollen, müssen wir von der Straße runter«, sagte ich. »Normalerweise geht eine kleinere Straße oder jedenfalls ein Weg davon ab, aber wenn es hier überall so aussieht … « Ich schüttelte den Kopf; die Schneeverwehungen ließen sich unmöglich unterscheiden. »Tja. Dann ist er zugedeckt.«
    Roland musterte den Schnee, den der Wind an manchen Stellen meterhoch aufgeworfen hatte. Rolands Gesicht war gerötet, wo es ungeschützt war, und ich wusste, dass er genauso fror wie ich. »Wird ein Spaß, da hindurchzuwandern. Weißt du wenigstens die Richtung?«
    »Ja. Ich kann spüren, wo hierzulande alles ist, und die Burg liegt in dieser Richtung.« Ich zögerte. »Es wird dir wahrscheinlich nicht gefallen, aber ich kann uns die Sache ein bisschen erleichtern.«
    Der Zauber der Plage war zu mächtig und umfassend, als dass ich ihn mit meiner Wettermagie brechen oder in großem Stil beeinflussen konnte, aber ein bisschen Kontrolle über die einzelnen Bestandteile hatte ich schon noch. Im Grunde lag einfach ein großflächiger Winterzauber über dem Land; ansonsten verhielt sich das Wetter wie jedes andere. Ich beschwor meine Magie herauf, versammelte die Luft und den ohnehin schon böigen Wind. Dann richtete ich sie nach vorn auf den Schnee vor uns, benutzte sie quasi als magischen Schneepflug und bereitete uns so einen Weg. Roland machte ein finsteres Gesicht, sagte aber nichts. Er wusste ebenso gut wie ich, dass wir den ganzen Tag unterwegs sein würden, wenn wir uns ohne Hilfe durch dieses Mistwetter vorwärtsschleppen mussten.
    Auch so dauerte es noch ein paar Stunden, bis wir unser Ziel erreicht hatten, und zu diesem Zeitpunkt spürte ich kaum noch etwas in meinen Gliedmaßen. Ich sagte meinen Beinen immer wieder, dass sie sich vorwärtsbewegen sollten, und baute darauf, dass sie gehorchen würden. Ich war völlig erledigt. Trotz der magischen Unterstützung mussten

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