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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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anfangen, dass Ihr ihnen Mistelbeeren unter die Zunge legt. Jeweils eine sollte genügen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ich bin in Botanik nicht so bewandert, aber sind Misteln nicht giftig?«
    »Sie führen nicht zwangsläufig zum Tod«, sagte Volusian. »Zumal nicht bei einer so winzigen Menge. Den Männern dürfte vor allem erstaunlich übel werden, aber das kann kaum schlimmer sein als ihr gegenwärtiger Zustand.«
    »Erstaunlich übel. Ist ja eine tolle Vorstellung«, sagte ich. »Und wie weiter? Dann sind sie geheilt?«
    »Nein. Mistel schwächt die Magie der Dryaden nur – aber sie kann sie nicht brechen. Um die Männer vollständig aus dem Zauber zu holen, müsst Ihr ihnen einen Grund zur Rückkehr bieten. Dryaden weben einen Zauber der absoluten Zufriedenheit. Diesen Zustand möchten die wenigsten wieder verlassen.«
    Ich dachte an unsere Pyjama-Party am See zurück. Ich würde nicht gerade sagen, dass ich absolut zufrieden gewesen war, aber simples Zöpfeflechten hatte mich dermaßen entzückt, dass ich mehrere Stunden damit vergeudet hatte, ohne es zu merken. Wenn schon ein Hauch Dryadenmagie das ausgelöst hatte, was richtete dann erst die volle Breitseite mit einem an?
    »Also … wenn du sagst, wir sollen ihnen einen Grund zur Rückkehr bieten, dann meinst du, mit ihnen reden? Können sie uns denn überhaupt hören?« Ich sah in die leeren Gesichter ringsum. »Sieht jedenfalls nicht so aus.«
    »Wenn das, was Ihr ihnen zu sagen habt, bedeutungsvoll genug ist, dann wird es zu ihnen durchdringen. Im Zusammenspiel mit der Mistelbeere könnte sie das aus ihrer Verzauberung befreien. Viel hängt von der jeweiligen Willenskraft ab. Die Schwachen schaffen es selten.«
    Was er da andeutete, gefiel mir nicht. »Also, das sind alles eher willensstarke Männer. Wenn sich jemand befreien kann, dann sie … Gut, dann brauchen wir Mistelbeeren und aufmunternde Worte.«
    Keeli trat auf Volusian zu und verschränkte die Arme vor der Brust. »Geist, welche Sorte Misteln brauchen wir? Weißbeerige?«
    »Die dürften am besten wirken«, bestätigte er.
    Donnerwetter. Ich hatte noch nicht mal gewusst, dass es verschiedene Sorten gab. Ich kannte nur die, unter der man sich zu Weihnachten küsste, und die war meiner Erfahrung nach meistens aus Plastik. »Du kennst dich mit Pflanzen aus?«, fragte ich Keeli.
    »Genug, um mich zurechtzufinden«, sagte sie. »Und genug, um zu wissen, dass wir in diesem Klima keine Weißbeerige Mistel finden werden.«
    »Sie wächst im Eibenland«, sagte Volusian. »Und wir sind ganz in der Nähe.«
    »Wie nahe denn?«, fragte ich einigermaßen bestürzt über diese Nachricht.
    »Vielleicht fünf Meilen die Straße hinunter. So war es damals zumindest. Die Straße mag ihren Lauf geändert haben.«
    »Eure Majestät«, sagte Keeli eifrig. »Gestattet mir, vorzureiten und eine Mistel zu holen. Ich weiß, wie sie aussieht.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du kannst doch nicht allein in feindliches Territorium reiten.«
    »Aber wir können sie auch nicht allein lassen.« Sie wies zu unseren schlaff dastehenden Männern. »Wenn ich mich allein dort hineinschleiche, ziehe ich auch weniger Aufmerksamkeit auf mich.«
    Ich überlegte. Wir brauchten diese Mistel, aber Keeli hatte recht, wir durften die Männer nicht allein lassen. Wer wusste schon, was für Wesen hier als Nächstes aufkreuzten? Ich wägte unsere jeweiligen Fähigkeiten gegeneinander ab und kam dann mit der besten Arbeitsteilung heraus, die mir einfiel.
    »Jasmine wird dich begleiten. Volusian und ich bleiben hier bei den Männern und versuchen, sie wieder wach zu kriegen.« Trotz ihrer tapferen Worte konnte ich Keeli nicht allein losschicken, genauso wenig wie ich Jasmine hier allein zur Verteidigung der Männer zurücklassen konnte. Dies schien mir die besten Option zu sein. »Aber ich, äh, könnte erst noch eure Hilfe brauchen, um sie in Bewegung zu bringen.«
    Genau wie Pagiel ließen sich auch die anderen Männer dazu bringen, aufzustehen und zu gehen, solange nur die ganze Zeit jemand mit ihnen mitging. Wir schafften sie nach hinten zum See, weil der einigermaßen geschützt war und nicht gleich an der Straße lag. Als Nächstes brachten wir die Pferde und den Proviant dorthin, und ich stellte überrascht fest, dass ich dank der Hitze inzwischen durchgeschwitzt war. Eine willkommene Abwechslung nach der Plage. Keeli und Jasmine stiegen auf ihre Pferde.
    »Seid vorsichtig«, warnte ich sie.
    »Sind wir«, sagte Jasmine. Sie sah zu den

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