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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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sagte Isaac und trat an die Tür.
    »So ist es gut, mein Junge. Ich will dir nur helfen, weißt du? Wie allen meinen Kindern.«
    Der Pater war jetzt nichts weiter als ein drohender, kalter Schemen, beleuchtet vom grünen Mondschein in seinem Rücken. Er streckte eine Hand nach Isaac aus.
    »Komm zu mir. Komm zu den anderen.«
    »Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn Du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. ...« Isaac sprach laut, deutlich und voller Überzeugung. Er kam sich vor wie Van Helsing, der Dracula mit Psalmen den Garaus machte.
    Es würde funktionieren. Es musste einfach.
    Ein furchtbares Knurren kam von seitens des Paters. Er wich zurück.
    Das gibt es doch nicht, das funktioniert tatsächlich.
    »Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über ...«
    Der falsche Pater riss die Hände in die Höhe, brüllte wie am Spieß und stieß Flüche und Verwünschungen aus.
    Mit einer Armbewegung schüttete Isaac das Weihwasser über Pater O´Leary. Wie flüssiges Silber segelten die Tropfen durch die Luft.
    O´Leary sprang zurück um nicht getroffen zu werden, als wäre es glühende Lava. Dann verschwand der Pater. Er war einfach weg.
    »Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar«, vollendete Isaac flüsternd den Psalm und sank danach auf die Knie. Er zitterte am ganzen Körper.
    Es hatte tatsächlich funktioniert. Die Macht Gottes und die Symbole der Kirche hatten dieses Etwas dahin zurückgetrieben, wo immer es auch herkam.
    Isaac lächelte schwach und rappelte sich auf. Er fühlte sich unsagbar schwach, aber gleichzeitig durchströmte ihn ein Gefühl des Sieges, des Stolzes. Es war an der Zeit nach Hause zu gehen und auf den Sonnenaufgang zu warten. Darauf, dass das strahlende Gestirn die Nacht und die in ihr lebenden Schatten vertrieb.
    Er trat aus der Kirche.
    »Du enttäuscht mich wirklich, mein Junge.«
    Isaac erstarrte, blickte nach rechts. Pater O´Leary saß wieder auf dem Bänkchen, ganz so als wäre nichts geschehen. Er lachte laut auf.
    Das war nicht möglich. Isaac hatte ihn doch Kraft seines Glaubens verjagt.
    Als ob das O´Leary-Wesen seine Gedanken lesen konnte, sagte es: »Du denkst doch wohl nicht wirklich, dass deine katholischen Zaubersprüche und dein Wunderwasser mir etwas anhaben können.«
    Weil der Schrecken ihn lähmte, antwortete Isaac nicht. Außerdem, was hätte er schon sagen sollen?
    »Ich bitte dich, mein Junge. Das klappt doch nur in Filmen und in Drei-Groschen-Romanen. Um an diesen Hokuspokus zu glauben, muss man doch in Gott vertrauen, oder? Ist das nicht die Voraussetzung?« Er kicherte, kniete sich vor die Pfütze, die Isaacs vergeblicher Bannungsversuch hinterlassen hatte, auf allen Vieren nieder wie ein Hund. Eine lange Zunge schoss aus seinem Mund und leckte das gesegnete Wasser vom Beton.
    »Bisschen abgestanden.« Mit schlaffer, heraushängender Zunge beäugte der Pater Isaac. Ein amüsierter Ausdruck umspielte seine Mundwinkel.
    Isaac löste sich aus seiner Versteinerung und eilte die Stufen hinunter, rannte die paar Meter zu seinem Haus. Das irre Kichern Pater O´Learys verfolgte ihn durch die Dunkelheit.

 
     
     
     
     
     
    Kapitel 37
     
    »Willkommen in meiner Suite«, sagte Casey und drehte sich, die Arme von sich gestreckt, die Handflächen nach oben, im Kreis. »Ta-ta. Was meinst du?«
    »Gefällt mir. Richtig gemütlich«, antwortete Jake, machte ein paar prüfende Schritte durch das gemütliche Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa sinken.
    Casey setzte sich neben ihn, zog das rechte Bein auf die Couch hoch und studierte Jakes Gesicht. Das diffuse Licht der Deckenlampe schimmerte gelblich darauf.
    Er erwiderte ihren Blick und lächelte.
    »Jake? Kann ich dich was fragen?«
    »Klar, schieß los.«
    »Wer hat ihn umgebracht? Ich meine, wer hat den Stein geworfen?«
    Jake seufzte und verdrehte die Augen.
    »Tut mir leid, ich wollte nicht wieder damit anfangen«, sagte Casey.
    »Nein, schon gut. Du hast nicht damit angefangen. Das war Sam. Aber um deine Frage zu beantworten. Ich weiß es nicht. Und ich glaube auch nicht, dass es einen Unterschied machen würde, wenn wir wüssten, wer den Todeswurf gemacht hat. Es war ein unglücklicher Unfall. Das was wir danach gemacht haben, war die eigentliche Sünde. Der arme Farmer hatte vielleicht doch Familie, von der wir nur nichts

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