Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Barry und stellte sich so hin, dass er aus den Augenwinkeln die Tür sehen konnte. Das Gewehr lehnte, den Lauf himmelwärts gerichtet, an seinem Bein. Wenn die Shotgun jetzt losgehen würde, überlegte Sam, dann jagt sich Barry sein eigenes Gehirn aus dem Schädel.
    Er gab die Geschichte und seine Vermutung Sampson betreffend erneut zum Besten.
    Als er fertig war, hingen alle gebannt an seinen Lippen, Sie blickten ernst, betroffen, ungläubig drein. Lediglich Nick kicherte und lachte, und klang dabei wie eine asthmakranke Hyäne.
    Barry warf seinem Freund einen finsteren Blick zu. »Was gibt es da zu lachen, du Arsch? Findest du es lustig, dass uns jemand killen will?«
    »Nein ... es ist nur ... habt ihr euch schon mal selbst zugehört? Jasper Sampson ist zurückgekehrt und will uns alle ... umbringen.« Nick konnte sich vor Lachen nicht mehr halten. Er verschüttete das Bier auf seinem fetten Wanst.
    »Willst du sagen, dass ich ein Lügner bin?«, zischte Barry und richtete das Gewehr auf Nick. Dieser verstummte augenblicklich. In seinem Hals bildete sich ein Kloß der Angst.
    »Was soll das Barry. Bist du irre?«, sagte er und starrte in den todbringenden Lauf.
    »Moment, Barry. Hör auf«, sagte Sam, legte die Hand auf den Lauf und drückte ihn nach unten. Wenn das so weiterging, dann würde es am Ende noch Tote geben. Er wendete sich an Zubarsky. »Zubarsky. Willst du damit sagen, du hattest kein ungewöhnliches Erlebnis?«
    Nachdem die Waffe nicht mehr auf ihn zeigte,  entspannte Nick sich wieder. Nur sein hochroter Kopf und sein schweres Atmen erinnerten noch an den Heiterkeitsausbruch und die folgende Panik.
    »Das Ungewöhnlichste, dass ich gestern Nacht erlebt habe war ... gar nichts. Hab mich nur angekotzt. Na ja, das war schon irgendwie ungewöhnlich, da ich ja sonst nie kotze, wenn ich was gezwitschert hab. Wenn was Gruseliges passiert ist, dann hab ich es nicht mitbekommen. Bin über der Kloschüssel eingeschlafen und da auch wieder aufgewacht.« Er kicherte wieder.
    Sam warf einen ratlosen Blick in die Runde. Ebenso ratlose Blicke antworteten ihm. Dann wandte er sich an Eric.
    »Was ist mit dir Eric. Du hast auch nichts gesehen?«
    Eric blickte zu Boden und sagte: »Weiß nicht, ob das ungewöhnlich ist. Aber als ich gestern nach Hause gegangen bin, da habe ich jemanden gehört. Jemand rief meinen Namen. Zumindest dachte ich das.«
    »Wo war das?«, fragte Isaac.
    »Beim Friedhof.« Erics Haus befand sich nur zwei Häuser weiter.
    »Zuerst dachte ich, du hättest mich gerufen, Pater. Weil ja noch Licht bei dir brannte.« Er kniff die Augen zusammen, sodass sich auf seiner Stirn Falten bildeten. »Warst du es?«
    Isaac schüttelte den Kopf. Er konnte mit Sicherheit behaupten, dass er es nicht war. Zu diesem Zeitpunkt saß er mit einer Flasche Scotch in der Küche, hatte sämtliche Lichter im Haus angemacht  und wartete auf das Morgengrauen. Oder darauf, dass Pater O´Leary ihm einen neuerlichen Besuch abstattete.
    »Hm ... Jedenfalls glaubte ich auch, jemanden zu sehen.«
    »Wie hat er ausgesehen?«, fragte Sam.
    »Keine Ahnung. Er war zu weit entfernt. Ich glaube, er wollte, dass ich zu ihm komme. Bin aber weitergegangen und hab mich aufs Ohr gehauen.«
    »Vielleicht spielt uns doch nur jemand einen Streich«, sagte Madison.
    »Schon möglich. Aber wenn dem so wäre, dann müsste dieser jemand verdammt gute Tricks draufhaben. Hollywoodmäßig gute Tricks. Ich meine, das Ding hat plötzlich einen verdammten Kojotenschädel gehabt«, sagte Isaac leise. Der Donner draußen nahm an Lautstärke zu und übertönte ihn beinahe.
    »Wir haben ziemlich viel getrunken«, meinte Joshua. »Vielleicht hatten wir Halluzinationen.«
    »Wir alle? Gleichzeitig? Das ist doch ziemlich unwahrscheinlich.« Sam rieb sich die Augen. Allmählich bereitete ihm dieses Gespräch Kopfschmerzen.
    »Es wäre doch auch möglich, dass Sampson einen Verwandten hat, der die Sache herausgefunden hat. Vielleicht ein durchgeknallter Hollywood-FX-Spezialist. Und der hält uns jetzt zum Narren.« Jake glaubte  selbst nicht an das, was er eben von sich gegeben hatte.
    »Aber warum der ganze Aufwand? Uns erschrecken. Wieso macht er sich so viel Mühe, statt uns einfach anzuzeigen?«, meinte Madison.
    Darauf hatte niemand eine Antwort.
    »Oder Jasper Sampson war gar nicht tot«, teilte sich Eric mit. Er wirkte abwesend, als redete er mit sich selbst.
    Die anderen sahen ihn erstaunt an. Daran hatte bisher keiner von ihnen