Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
gedacht.
»Blödsinn. Dem Alten ist das Gehirn rausgequollen. Der war mausetot. So tot wie meine Urgroßmutter«, antwortete Barry und zuckte beim nächsten Donnerschlag leicht zusammen.
»Was auch immer. Dieses Arschloch hat Casey, schon vergessen? Wir sollten endlich etwas unternehmen«, sagte Jake und stand zu allem bereit auf. Die Sorge um Casey fraß sich wie Gift durch seine Adern. Die anderen machten keine Anstalten seiner Aufforderung zu folgen. »Was ist, wenn dieser Bastard ihr etwas angetan hat?«
»Jake, beruhige dich. Wir dürfen nicht überstürzt handeln.« Isaac war die Ruhe in Person, doch musste er sich zwingen seine Angst nicht zu zeigen. »Wir wissen nicht einmal, wo wir nach ihr suchen sollten.« Er rieb nachdenklich mit den Fingern über seine Lippen. «Bei der Farm? Aber es könnte ja auch sein, dass, wer auch immer unser Gegenspieler ist, uns genau dorthin locken will und es sich um eine Falle handelt.«
»Isaac hat recht. Wir sollten uns einen Plan zurechtlegen«, sagte Sam. »Zuerst sollten wir herauszufinden versuchen, ob Sampsons Leiche nicht doch gefunden wurde? Vielleicht hat man es nur verschwiegen um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Aber wen könnten wir danach fragen?«
»Ich weiß jemanden, den wir fragen könnten. Den alten Sheriff«, sagte Joshua.
»Meint ihr wirklich das Auftauchen einer Leiche hätte man verschwiegen?« Eric sah fragend von einem zum anderen.
»Keine Ahnung«, sagte Sam und warf einen prüfenden Blick aus einem der kleinen Fenster. Was er sah, gefiel ihm nicht. Der Anblick hatte etwas Apokalyptisches an sich. »Es wird bald dunkel. Wir sollten zum alten Callahan fahren und hören, was er dazu meint.«
»Ich bleibe hier. Wer oder was immer dieses Ding ist. Es wird wiederkommen. Und dann werde ich ihn mit dem hier begrüßen.« Barry streichelte schon fast zärtlich seine Schrotflinte.
»Vielleicht ist es besser, wenn ich zuhause warte. Wenn etwas Ungewöhnliches in der Stadt passiert, kann ich euch von dort aus informieren«, sagte Eric.
Jeder befand das für eine gute Idee. An je mehr Orten sie ihre Augen offen hielten, desto mehr würden sie sehen und umso größer wären die Chancen, etwas über Caseys Verbleib zu erfahren.
»Gut, und du Nick?«
Nick rappelte sich schnaufend vom Bett auf. Er erinnerte an einen gestrandeten Wal, der mit aller Mühe versuchte, wieder zurück in den Ozean zu gelangen.
»Vergesst es. Ich mache bei eurer kleinen Detektivgeschichte nicht mit. Geht mich nichts an.«
»Bist du verrückt geworden? Der Mistkerl scheint es ernst zu meinen. Du wirst gefälligst deinen Teil leisten, hörst du?« Barry sprach mit einer Schärfe, die keinen Widerspruch duldete.
»Was soll ich tun?«, sagte Nick schließlich, wenn auch widerwillig.
»Ja, was soll er tun, Coleman?«
»Nick, wo wohnst du jetzt?«
»Im Haus meiner Eltern.«
Das hätte sich Sam denken können.
»Von dort hast du einen guten Blick auf die Felder.«
»Ich soll also Beobachtungsposten spielen.«
»Ruf an, wenn du was siehst.«
»Etwas Unheimliches. Huhhuh.«
Sam überging Zubarskys Sarkasmus. Sie tauschten die Nummern aus und besprachen danach noch die eine oder andere Einzelheit.
Sam, Madison, Jake, Isaac und Joshua traten aus Barnes Hütte. Die Luft war brutal schwül und drückend. Es roch geradezu nach einem heftigen Gewitter. Die Luft schien vor aufgestauter Elektrizität zu vibrieren.
Sam legte den Kopf in den Nacken. Die Wolken erstreckten sich über den gesamten Himmel; es sah aus, als wäre ein gewaltiges, flauschiges und dennoch bedrohliches Zelt über Flagstaff gespannt worden. Blitze zuckten zwischen den purpurnen und schwarzen Wolken, die ersten Regentropfen fielen und der Donner glich Kanonenschlägen. Es war das letzte Säbelrasseln, bevor der Sturm endgültig und mit aller Stärke zuschlagen sollte.
Sie stiegen in ihre Wagen und fuhren in die Hard Flat Road, eine Strasse in einer gehobenen Wohngegend Flagstaffs. Jake hatte einst mit seinen Eltern hier gewohnt, genauso wie der pensionierte Sheriff der Stadt, George Callahan.
Sie standen bereits vor dem Gartenzaun, Sam hatte den Finger an der Klingel, als er sich zu seinen Freunden umdrehte und fragte: »Was sollen wir ihm eigentlich sagen? ´He, Mr. Callahan. Können Sie uns etwas über das Verschwinden über Jasper Sampson fragen? Wieso? Nur so, weil wir neugierig sind´.«
Darüber hatte noch keiner nachgedacht, und es wollte ihnen auch kein plausibler Grund einfallen, jedenfalls
Weitere Kostenlose Bücher