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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Barry blinzelte nervös.
    Sam nickte. »Und Madison hatte Besuch von ihrem toten Vater, der wollte sie ... na ja, du weißt schon.«
    Barry legte die Stirn in Falten und musterte Madison mit einem Blick, als würde er denken: Wer kann´s ihm verübeln.
    »Casey Dupree ist verschwunden. Jake fand einen blutigen Stein. Und falls dich das immer noch nicht überzeugen sollte, hatte Isaac Bennett ein Gespräch mit Pater O´Leary, der ebenfalls tot und begraben sein sollte.«
    Barry Barnes senkte seine Schrotflinte und sagte nach kurzem Zögern: »Kommt mit rein. Aber keine Mätzchen.« Vollends schien er immer noch nicht überzeugt zu sein.
    Sam war schon einmal mit seinem Vater in der Hütte gewesen. Es hatte sich rein gar nichts verändert. An einer Wand stand ein Feldbett, gegenüber ein alter Fernseher. Außerdem beherbergte die Baracke einige verschlissene Kästchen und Schränkchen, einen Stuhl und eine nicht eben einladend aussehende Couch mit hässlichem Blümchenmuster, das so gar nicht zu Barry Barnes Charakter passen wollte. Der ganze Raum war vom Gestank nach ranzigem Motoröl durchzogen.
    »Setzt euch, aber so, dass ich euch alle im Blickfeld habe, verstanden?«, sagte Barry und die anderen überlegten, ob sie wirklich auf der scheinbar von Wanzen und Flöhen verseuchten alten Couch Platz nehmen sollten.
    Barry Barnes´ Blick ließ aber keine Widerspruch zu. Sam und die anderen setzten sich und achteten darauf, sich nicht an den herausstehenden Sprungfedern zu schneiden.
    Wie konnte Barry so aufwachsen, dachte Sam und ihm wurde bewusst, was für eine wunderbare Kindheit er selbst gehabt hatte.
    Barry Barnes nahm sich eine Dose Bier aus dem Kühlschrank - den anderen bot er nichts an, was aber niemanden störte, da sie aus diesem Eiskasten ohnehin nichts angenommen hätten - und setzte sich ihnen gegenüber auf einen billigen Campingsessel. Er sah aus, als hätte Barry ihn nicht gekauft, sondern vom Schrottplatz aufgeklaubt und ihn gut genug befunden, um ihn sich in die Behausung zu stellen.
    Barry hielt die Schrotflinte zwar auf keinen bestimmten mehr gerichtet, doch behielt er sie weiterhin locker in seiner Hand, um sie im Notfall einsatzbereit zu haben.
    Er öffnete seine Bierdose mit einem leisen Zischen und schlürfte daran, wischte sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund und rülpste.
    »Also, wenn das alles wahr ist was ihr sagt, dann erklärt mir mal, wie sowas möglich sein soll.«
    Sam schob eine der Sprungfedern von seiner rechten Hinterbacke und versuchte eine bequemere Sitzposition einzunehmen. Barrys Griff um die Flinte verstärkte sich, als er Sam dabei beobachtete. »Keine raschen Bewegungen!«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte Sam Barry. »Hör mal, wir wissen selbst nicht, wie so was möglich sein kann. Es wäre aber hilfreich, wenn du uns erzählen würdest, was du gesehen hast.«
    Barry entspannte sich, der Griff um die Waffe wurde lockerer. Er nahm einen Schluck aus der Dose.
    »Wer sagt denn, dass ich auch etwas gesehen habe?«
    »Deine Augen. Man sieht die Angst darin. Außerdem hast du uns nicht für verrückt gehalten, als wir dir von unseren nächtlichen Erlebnissen erzählt haben. Wenn du nichts gesehen hättest, dann hättest du uns in die Klapsmühle verwiesen.«
    Barry kratzte seinen Bart, trank den letzten Schluck Bier, zerknüllte die Dose und warf sie achtlos in eine Ecke zu einem Haufen anderer Dosen und leerer Pizzaschachteln. Dann ließ er sich in den Stuhl sinken und blickte zur Eingangstür.
    »Ich dachte, ich hätte zu viel gesoffen gestern Abend. Was auch der Fall war. Jedenfalls bin ich hier gesessen, es war kurz vor Sonnenaufgang, als es plötzlich an meiner Tür klopfte.« Barry zeigte auf die Tür, was aber unnötig war, da es ohnehin nur die eine gab. »Ich dachte es wäre Nick ... oder Eric. Bin mit den Jungs vorher noch `ne Weile draußen gestanden und wir haben Ratten geschossen und ... ach, egal. Jedenfalls dachte ich, es wäre einer von den beiden, und da hab ich aufgemacht. Auf einmal steht mein Alter vor der Tür und fragt, ob er reinkommen darf.« Barry schauderte merklich und sein Blick rückte in die Ferne, wo er seinen toten Vater wieder vor sich sah.
    Natürlich hatte Sam gehört, dass Barrys Vater tot war. Trotzdem überraschte ihn dessen Besuch bei seinem Sohn in keiner Weise. Immerhin hatte er selbst ja eine Begegnung mit seinem toten Englischlehrer gehabt. Scheinbar ist Flagstaff ein Ort der Toten geworden.
    »Was hat er gesagt, Barnes?«, fragte

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