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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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nicht auf die Schnelle. Wieso interessiert sich jemand, der kein Cop ist, für einen Mordfall, der über zwanzig Jahre her ist?  Gerade, als die Freunde ihr Vorhaben wieder verwerfen wollten, öffnete sich die Eingangstür und ein alter Mann stand im Rahmen. Von dem einstigen, stämmigen Mann, der Sheriff Callahan einmal gewesen war, war nicht mehr viel übrig. George Callahan hatte schlohweißes, schütteres Haar, er trug eine grüne Arbeitshose - solche, die Sams Dad immer bei der Gartenarbeit zu tragen gepflegt hatte - und er war schrecklich abgemagert, wog vielleicht nur noch sechzig Kilo, vielleicht sogar weniger.
    »Kann ich euch helfen?« Seine Stimme hatte sich im Gegensatz zu seinem Äußeren nicht sonderlich verändert. Sie hatte immer noch den herrischen Unterton, der jedem Verbrecher ein Geständnis entlocken konnte. Ganz egal, um was es sich dabei handelte.
    »Hi, Sir. Mich kennen Sie doch«, sagte Joshua.
    Des Alten Gesicht entspannte sich ein wenig.
    »Ja, Joshua. Na wie geht´s. Alles in Ordnung?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Ist was passiert?«
    »Nein, nichts Ernsthaftes. Können wir vielleicht drinnen sprechen? So wie es aussieht wird es gleich zu regnen beginnen.«
    Der alte Sheriff warf einen misstrauischen Blick zu den anderen, erkannte Isaac und begrüßte ihn.
    »Und wen habt ihr beiden noch mitgebracht?«
    »Sie kennen sie alle. Samuel Coleman, Madison Franklin und Jake Anderson.«
    Callahan grinste schief, als in seiner Erinnerung das Bild der jugendlichen Tunichtgute von einst erschien.
    »Ja, richtig. Ihr seid ja richtige Prachtexemplare geworden.«
    »Sir«, sagte Joshua und zeigte zum wolkenverhangenen Himmel hinauf.
    »Entschuldigung, kommt doch rein. Musste gerade aufhören, die Beete zu bepflanzen wegen diesem verfluchten Wetter. Das wird einen Sturm geben«, sagte er und bat die Freunde herein.
    Drinnen begrüßte Callahan sie alle mit einem außerordentlich kräftigen Handschlag nochmals. Er bat sie die Schuhe auszuziehen und ihm zu folgen. Er führte sie ins Wohnzimmer, sprach dabei von »seinem Salon«.
    »Wollt ihr was trinken, Jungs?«
    »Wir wollen keine Umstände machen, Sir«, sagte Joshua. Gleich darauf bereute er es, denn er war tatsächlich durstig. Zum Glück ignorierte ihn der alte Sheriff.
    »Ach Quatsch, hab Eistee gemacht. Nach Elly´s Rezept«, erklärte er mit einem Ausdruck im Gesicht, in dem ein Hauch Traurigkeit und Einsamkeit steckten, und verschwand in die Küche.
    »Seine Frau ist vor einem Jahr verstorben«, klärte Isaac während seiner Abwesenheit die anderen auf. »Seitdem ist er nicht mehr derselbe.«
    Sam zog die Augenbrauen hoch und sah zu Joshua, stellte eine stumme Frage.
    Dieser bestätigte nickend. »Der Krebs hat sie dahingerafft. Sie hat lange gelitten, die arme Frau.«
    Callahan kam mit einem großen Tablett zurück, auf dem er einen randvoll gefüllten Krug samt Gläsern balancierte. Er stellte es auf dem hölzernen Couchtisch ab.
    »Bedient euch«, lud er sie ein und ließ sich in seinen speckigen Lederstuhl sinken. »Bei der Hitze muss man viel trinken.«
    Sam fielen Callahans Hände auf. Sie waren verkrümmt, teils wirkten sie angeschwollen und gerötet. Als litte der Mann unter Arthritis.
    Muss schwer sein damit zurecht zu kommen, dachte Sam und trank sein Glas in einem Zug leer.
    »Also, Kinder. Womit habe ich euren Besuch verdient? Ihr wolltet doch sicher nicht nur »hallo« sagen, oder etwa doch?«
    Die Freunde tauschten Blicke, die sich schließlich alle auf Sam konzentrierten. Er interpretierte das so, dass er die Sprecherrolle übernehmen solle. »Nun Sir«, begann er, »ich weiß nicht, ob Sie es schon gehört haben, aber ich schreibe seit einigen Jahren Bücher.« Er wartete auf Callahans Reaktion.
    »Tatsächlich, Junge? Das ist ja großartig. Hatte nie was gegen eine gut erzählte Geschichte einzuwenden. Worüber schreibst du denn?«
    »Hauptsächlich schreibe ich Romane, vor allem Horrorgeschichten und dergleichen.«
    Callahan rümpfte die Nase. Solche Sachen interessierten ihn nicht.
    »Aber nun habe ich vor, eine Kriminalgeschichte zu schreiben. Mein Held in dieser Geschichte soll ein Sheriff sein und … na ja … da habe ich an Sie gedacht.«
    Callahans Augen funkelten, mit einem Mal strahlte er übers ganze Gesicht. Der Alte fühlte sich sichtlich geschmeichelt. Jetzt hatte Sam seine volle Aufmerksamkeit.
    »Tatsächlich? An mich?«
    »Ja, Sir. Sie sind ein Sheriff wie er im Buche steht.«
    »Oder stehen wird«, ergänzte

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