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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Sam so laut er konnte. »Verdammt, wo ist er?«
    Diesmal mussten ihn die anderen verstanden haben, denn sie sahen sich suchend um.
    »Vielleicht ist er zum Auto gegangen. Du kennst doch Joshua, der Regen ist nichts für unseren kleinen Freund«, brüllte Isaac.
    »Ohne ein Wort zu sagen? Das glaube ich nicht.«
    »Lasst uns verschwinden und ihn suchen«, sagte Jake.
    Sie verließen die Grabstelle. Kurz darauf hallte Joshuas Name durch den Wald.
     
    ***
     
    Joshua Dearing bemerkte die Gestalt zwischen den Bäumen stehen, während sich seine Freunde auf Jasper Sampsons Überreste konzentrierten. Trotz des Regens sah er sie klar und deutlich. Es war seine Mutter dort drüben bei der alten Pappel. Joshua wusste, dass das nicht sein konnte. Seine Mutter konnte sich nicht einmal alleine auf die Seite drehen, geschweige denn einen Waldspaziergang machen?
    Ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme wurde vom Tosen des Sturms zu ihm getragen. Klar verständlich, als würde sie direkt neben ihm stehen.
    »Joshua, was habt ihr nur getan? Ich dachte du wärst mein lieber, guter, braver Junge. Komm jetzt nach Hause und ich werde vergessen, was du getan hast. Das ist deine letzte Chance, junger Mann. Es regnet, du solltest mitkommen. Auf der Stelle«, sagte seine Ma und klang wie sie es immer tat. Eindringlich, befehlend und doch liebevoll.
    Joshua sah von seiner Ma zu seinen Freunden. Hörte nur er sie? Sah nur er sie?
    »Ma, ich ...« begann Joshua.
    Seine Mutter legte ihren Finger auf die Lippen und gab ihm zu verstehen, dass er leise sein solle.
    Instinktiv wusste Joshua, dass es nicht seine Mutter war. Plötzlich überkam ihn die furchtbare Gewissheit, dass seine Mutter tot sein musste. Joshua kramte in seiner Hosentasche nach dem Handy und sah auf das Display. Zwei Anrufe in Abwesenheit. Der Nummer nach war es beide Male das Krankenhaus gewesen. Die Anrufe kamen vor etwa zehn Minuten. Unter dem tosenden Donnergeräusch hatte er es vermutlich nicht klingeln gehört. Er überlegte, ob er zurückrufen sollte. Nein, er würde ohnehin kein Wort verstehen. Das Unwetter wütete einfach zu heftig.
    Und warum kann ich dann Ma verstehen?
    »Wenn du jetzt mit mir kommst, dann bist du kein Mörder. Du hast den Stein nicht geworfen, das weiß ich. Der arme Mr. Sampson wird dir verzeihen, aber du musst jetzt mit mir mitkommen.« Obwohl sie flüsterte, war ihre Stimme laut und deutlich in seinem Kopf.
    Joshua konnte nicht anders, seine Füße setzten sich fast ohne sein Zutun in Bewegung. Er war doch ein guter Junge und folgte immer dem Wort seiner Mutter. Mutter hatte immer recht.
    »Ja, so ist es gut. Komm zu mir, mein Kleiner.«
    »Ma, warte, geh doch nicht so schnell.« Joshua stolperte durchs Dickicht, folgte seiner Mutter. Ihm fiel nicht auf, dass sie direkt auf Jasper Sampsons Farm zusteuerten.
    »Verflucht, Ma. Warte doch endlich.« Doch so sehr er sich auch beeilte, sie war schneller.
     
    Sam und die anderen eilten zurück zum Wagen, öffneten den Kofferraum und warfen die schmutzigen Schaufeln hinein.
    Ein rascher Blick gab ihnen Gewissheit.
    »Joshua ist nicht hier. Er ist nicht zurück zum Wagen gegangen.«
    »Das sehen wir auch, Madison. Danke für die Information«, ätzte Jake. Er war gereizt. Allmählich wuchs ihnen die ganze Sache über den Kopf. Wenn sie damals doch bloß nicht auf die hirnrissige Idee verfallen wären ihr eigenes Feuerwerk im Wald zu veranstalten. Dann wäre das alles  nicht geschehen.
    Die Freunde setzten sich in den Wagen.
    »Verdammt, was sollen wir jetzt tun? Warum sind wir überhaupt hier raus gekommen?«
    »Beruhige dich, Jake«, sagte Isaac. »Jetzt haben wir wenigstens die Gewissheit, dass Jasper Sampson weder lebt, noch hat jemand seine Leiche gefunden.«
    »Großartig, Newton. Dafür haben wir nun zwei Vermisste.«
    »Wartet mal einen Moment«, sagte Sam, der sein Handy betrachtete. »Ich habe eine SMS von Joshua bekommen.«
    »Sollen wir nun raten, was er geschrieben hat, oder was? Sag endlich, Sammy.«
    »Ich lese sie euch vor, Jake. Hi Sam, tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin. Aber ihr habt mich nicht gehört. Habe Casey gefunden. Kommt zur Farm. Joshua.«
    In Jakes Gesicht keimte Hoffnung auf.
    »Der kleine Bengel hat Casey gefunden, ist das zu fassen.«
    »Welche Farm meint er?«, fragte Madison.
    »Jasper Sampsons Farm«, sagte Isaac düster.
    Sam nickte.
    »Dann sollten wir uns schleunigst auf den Weg dorthin machen«, sagte Jake und wollte gerade aus dem Wagen steigen, als ihn

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