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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Zweifel seines Freundes nicht entgangen.
    »Notfalls haben wir immer noch die .45er«, sagte er mit einem Lächeln. Es wirkte gequält.
    »Lasst uns fahren«, sagte Madison.
     
    ***
     
    Jake stapfte durch Pfützen zu der alten Farm. Wasser spritzte bei jedem Schritt.
    Jake öffnete das Tor. Es quietschte. Verdammt, dachte er, ist das laut. Hoffentlich hat mich niemand gehört. Mit einem Mal fand er die Idee, alleine hierher zu kommen, gar nicht mehr so gut. In gebückter Haltung lief er zu Jasper Samspons Haus und stierte durch eines der Fenster. Die Scheibe war dreckig, also wischte er ein paar Mal darüber. Was er sah erweckte den Anschein, dass die Räumlichkeiten schon seit einer Ewigkeit nicht mehr betreten worden waren. Eine dicke Staubschicht bedeckte den Fußboden. Er konnte keine Fußabdrücke darin erkennen. Keine Anzeichen, dass Jasper Sampson tatsächlich wieder zurückgekehrt war.
    Ein alter Holzstuhl, ein Tisch und ein paar Schränke standen in dem Raum, das als Wohnzimmer gedient hatte.
    Jake wiederholte es im Geiste noch einmal: Jasper Sampson war von den Toten zurückgekehrt, um Rache an ihnen zu nehmen. Das klang vielleicht bescheuert - fast hätte man sich darüber totlachen können. Doch angesichts der Situation war Jake überhaupt nicht zum Lachen zumute. Es herrschte angsteinflößende Dunkelheit, es regnete und er befand sich auf Jasper Sampsons Farm. Der letzte Ort auf diesem Planeten, an dem Jake sein wollte. Und dennoch war er hier.
    Wo waren Joshua und Casey? Laut Joshua sollten sie sich hier mit den beiden treffen.
    Sie mussten hier irgendwo stecken.
    Jake schlich die Mauer entlang, spähte um die Ecke, als er plötzlich ein Knurren hinter sich vernahm, wütend, bedrohlich. Die Härchen in Nacken und auf den Armen richteten sich auf.
    Jake verharrte in seinen Bewegungen. Doch sein Körper arbeitete auf Hochtouren. Das wild rasende Herz pumpte Adrenalin durch die Adern, seine Sinne schärften sich, Schweiß quoll ihm aus jeder Pore.
    Das Knurren kam näher.
     
    ***
     
    Sam bretterte wie ein Wahnsinniger über die nassen Straßen. Schotter und Kies wurden wie Geschosse durch die Gegend geschleudert und prasselten gegen die Bäume und Büsche, die die Feldwege säumten. Um ein Haar hätte er die Gabelung übersehen. Das Heck brach aus, als Sam in die Bremsen stieg und der Wagen stoppte zehn Zentimeter neben einer dicken Eiche.
    Isaac bekreuzigte sich auf dem Rücksitz und blies erleichtert die Luft aus.
    »Los, wir müssen uns beeilen«, blaffte Sam und schulterte den Rucksack. Isaac sah mit dem Priesterkragen, der Regenjacke und dem .45er Peacemaker in seiner Hand aus wie ein durchgeknallter Priester, der seine Glaubensansichten mit Gewalt durchzusetzen gedachte.
    Madison hielt sich dicht hinter Sam, als sie sich durch das Dickicht kämpften. Wie ein Trapper suchte Sam den Boden nach möglichen Spuren ab und wurde auch fündig. Von Dead Oak führten Fußabdrücke im schlammigen Boden in Richtung von Sampsons Farm.
    »Hier entlang«, flüsterte Sam und bedeutete den anderen ihm zu folgen. Wie eine Gruppe Indianer schlichen sie den Pfad entlang.
    »Sam, ich sollte vorne gehen«, sagte Isaac und fuchtelte mit dem Colt.
    Ein überzeugendes Argument. Sam nickte und ließ seinen bewaffneten Freund vor.
    Das Tor stand offen, die Fußspuren führten hindurch. Sie folgten ihnen.
    Die Farm lag in unheimlicher Stille.
    Isaac zuckte zusammen, hob die Waffe.
    »Das ist nur die verfluchte Vogelscheuche«, beruhigte ihn Sam und legte ihm die hand auf den Arm. Isaac senkte die .45er mit einem erleichterten Seufzer.
    »Psst, Leute«, ertönte plötzlich eine Stimme rechts von ihnen.
    Der Waffenarm schnellte abermals hoch.
    »Kommt hier rüber. Aber macht schnell.«
    »Das ist Anderson.« Sam hörte sich an, als wäre ihm das Herz in die Hose gerutscht.
    Jake hielt die Tür zu Samspons Hütte offen und winkte ihnen zu ihm zu kommen.
    Isaac zielte immer noch mit dem Colt. Nur für den Fall, dass das hier nicht der wirkliche Jake Anderson war. Dieses Spiel aus Lug und trug machte Isaac fertig.
    Als die drei die Hütte betraten, schloss Jake die Tür hinter ihnen.
    »Was ist los?«, fragte Madison.
    Sam fiel auf, dass sie am ganzen Leib zitterte. Weil ihr kalt war, oder weil sie Angst hatte?
    Jake flüsterte: »Hier drinnen sind wir sicher. Hoffe ich zumindest.«
    Noch bevor jemand eine Frage stellen konnte, deutete Jake mit dem Lauf der Flinte in Richtung Hinterhof. Hinter der Vogelscheuche befand sich

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