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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Tag.
     
    Robert Gardener stand in seinem Garten, bekleidet mit Bermudas, barfüßig und oben ohne. In der Rechten hielt er einen Gartenschlauch. Er bewässerte die Blumenbeete, während sein Sohn Mikey im Sandkasten spielte.
    „He, Robert. Na, wie geht es Ihnen?“
    Die Stimme kam vom angrenzenden Grundstück. Ein grauhaariger Mann von stattlicher Figur in einer blauen Latzhose stand hinter dem Zaun.
    „Arthur! Danke der Nachfrage. Bei mir ist alles bestens.“ Gardener schüttelte seinem Nachbarn die Hand. „Da wir uns schon treffen, kann ich Sie um etwas bitten?“
    „Und das wäre?“
    „Haben Sie ein Pflanzenmittel? Ich meine, etwas gegen Schädlinge?“
    „Kommt darauf an was für Schädlinge.“
    „Glaub das sind Blattläuse.“
    „Ja, hab ich. Ich bring es Ihnen gleich rüber“, sagte Sallinger. Er mochte die Gardeners. Sie waren eine nette Familie. Er mochte den Akzent in Roberts Stimme. Robert Gardener war ein waschechter US-Amerikaner, den die Liebe hierher verschlagen hatte. Etwas, das Adam Kelle rmann nie nachvollziehen konnte. Sein Wunsch wäre es gewesen in den Straßen von San Francisco aufzumischen. Aber Robert war es egal. Hierzulande sah es ohnehin wie in seiner alten Heimat Nebraska aus. Ebene, viele Mais-, und Weizenfelder, ländliche Idylle. Sein Zuhause war, wo sein Herz war. Und das gehörte nun mal Annabelle.
    Der Sohn der Gardeners, Michael, den alle nur Mikey nannten, kam öfter zu den Sallingers auf Besuch, wenn Robert und Annabelle mal einen Abend ausgehen wollten. Arthur und Elly nahmen ihn nur allzu gern in ihre Obhut. Besonders Elly war darüber immerzu sehr erfreut. Sie hatte sich immer Kinder gewünscht, doch die Natur hatte dieses Glück für sie nicht vorgesehen.
    Sie lernten im Laufe der Zeit ihren unerfüllten Wunsch zu akzeptieren.
    „Sehen Sie sich das Spiel heute Abend im Fernsehen an, Robert?“
    „Leider werde ich nicht dazu kommen. Ich bin heute Abend in Wien. Aber bedauerlicherweise nicht im Stadion. Geschäftlich. Jedenfalls komme ich erst morgen zurück.“
    Auf seine Lieblingssportart Baseball musste Robert leider verzichten, also suchte er sich den Fußball als, wenn auch nicht als vollwertigen, Ersatz.
    Er lugte auf seine Armbanduhr. „Ich muss mich fertig machen und packen. Können Sie auf Mikey ein Auge werfen, sagen wir, etwa für eine halbe Stunde?“
    Arthur lächelte. „Na klar.“
    Robert Gardener rollte den Schlauch ordnungsgemäß auf die Halterung.
    „Ich komm gleich wieder, Kumpel“, rief er seinem Sohn zu, bevor er ins Haus marschierte.
    Mikey winkte ihm zu und baute unbeirrt seine Burgen im Sandkasten weiter.
     
    Robert zog seine verschwitzten Shorts schon in der Küche aus, öffnete den Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Bier heraus.
    Er öffnete sie und setzte die Flasche an. Das kühle G etränk war eine Wohltat für seine ausgetrocknete Kehle.
    Ein zufriedener Seufzer folgte einem kräftigen Schluck.
    Robert und Annabelle waren so etwas wie das Paradebeispiel einer perfekten Ehe. Es war Liebe auf den ersten Blick. Robert war geschäftlich in Österreich unterwegs. Annabelle lief ihm buchstäblich in die Arme, als er einen Konzern in der Donaustadt verließ. Annabelle war zu diesem Zeitpunkt auf einem Großmarkt um Saat für den Hof ihres Vaters zu kaufen. Bei ihrem Zusammenprall fielen seine Akten, sowie ihr gesamtes Saatgut in eine Pfütze. Nachdem sie beide lautstark fluchten, sahen sie einander an und lachten. Daraufhin lud Robert Annabelle auf einen Kaffe ein. Sie unterhielten sich, als kannten sie sich schon ihr ganzes Leben lang.
    Sie träumte von der weiten Welt. Doch als ihr Vater schwer krank wurde und den Hof nicht mehr leiten konnte, zerplatzten all ihre Träume mit einem Schlag. Das Schic ksal meinte es nicht gut mit ihr, doch es sollte noch schlimmer kommen. Ihr Vater starb und ihre Mutter kurz darauf bei einem Autounfall. Schließlich musste sie den Hof verkaufen. Doch wusste sie nicht, wohin sie gehen sollte. Robert gab ihr ein Versprechen: er würde sie eines Tages heiraten und ihr das Leben so schön wie nur möglich machen. Genauso war es dann auch. Er schmiss seinen Job in Lincoln, Nebraska, packte seine sieben Sachen und machte ihr einen Heiratsantrag; anschließend lief alles ganz schnell ab; Heirat, der Hausbau und danach kam Mikey. Mit seinen eigenen Händen erbaute er das Haus im amerikanischen Stil. Es war ein Stück alte Heimat für ihn.
    Alles schien perfekt. Für Robert war es das auch immer noch. Von

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