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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Annabelles heiler Welt bröckelte aber langsam die Fassade. Ihr Mann war oft unterwegs, öfter als es vie lleicht hätte sein müssen. Sie hatte kaum Freunde, zumindest nicht solche, mit denen sie etwas unternehmen konnte. Nur die Sallingers. Die beiden waren zwar nett, aber nicht unbedingt ihre Altersklasse. Viele Abende an all den Wochenenden musste sie alleine verbringen. Robert dachte sich nie etwas dabei. Er war ein guter Mann, kein Zweifel. Aber er vernachlässigte sie, indem er seinen Job der Familie voranstellte. Und sei es nur, weil er seine Familie ernähren wollte. Er merkte dabei nicht, wie Annabelle immer einsamer wurde.
     
    Robert war gestern bis spät in die Nacht hinein bei einem Meeting gewesen, und heute musste er schon wieder nach Wien. Es würde eine Marathonsitzung werden, und das an einem Samstag. Aber was sollte er tun. Ein großes Einkaufszentrum mit angrenzender Wohnsiedlung war in Planung. Gleich etwas außerhalb von Wien. Er blickte auf seine Armbanduhr. Halb drei war es bereits. Aber noch Zeit genug, um alles in Ruhe vorzubereiten.
    Mit einem Lied auf den Lippen eilte er die Treppen hoch ins Schlafzimmer.
    Robert öffnete den Schrank, nahm seine Reisetasche heraus. Mit einem gekonnten Wurf landete sie auf dem Bett.
    Annabelle hatte ihm seinen dunklen Anzug gebügelt. Das war gut, denn das war sein Glücksanzug. Der Abend konnte nur erfolgreich verlaufen.
    Sorgfältig legte er ihn neben das Bett, dabei rutschte Robert die Anzugshose und sein Paar zusammengerollte Socken aus der Hand. Sie landete auf dem Boden.
    Er fluchte leise. Zum Glück war seine Frau so grün dlich. Ansonsten wäre Staub vom Boden daran haften geblieben und er hätte sie abbürsten müssen.
    Robert bückte sich um seine Hose hochzuheben. Die Socken lagen darauf, dadurch kullerten sie unters Bett. Er stöhnte.
    Auf allen Vieren sah er unter dem Bett nach. Da waren sie. Aber da war noch etwas. Etwas Rotes. Interessiert holte Robert es hervor.
    Es waren knallrote Boxershorts.
    Zuerst dachte er daran, dass Annabelle sie ihm vielleicht gekauft hätte, später vielleicht vergessen hätte sie ihm zu geben. Oder aber, die Shorts waren als Geburtstagsgeschenk gedacht. Sein Geburtstag war zwar erst in sechs Wochen, aber möglich war es. Sie hatte die Shorts bestimmt unter dem Bett versteckt, damit er sie nicht fand.
    Robert lächelte und wollte sie soeben wieder auf ihren ursprünglichen Platz zurücklegen als er die Satinunterw äsche noch ein letztes Mal betrachtete.  Sie gefiel ihm. Das Sonnenlicht gab jedoch etwas preis, das das Lächeln in seinem Gesicht förmlich einfrieren ließ.
    Ein paar kleine Flecken waren auf der Außenseite sichtbar. Sie zeichneten sich durch das Shortinnere hi ndurch ab. Robert stülpte die Hose um, um die Innenseite zu begutachten. Da lag der Ursprung der Flecken. Ganz kleine, weiße eingetrocknete Stellen. Sahen aus getrocknete Milchflecken.
    Nein, das ist keine Milch . Verdammte Scheiße natürlich nicht, wie kommen die denn in eine nagelneue Boxershorts? Lusttröpfchen. Spermaschlieren.
    Seine Hände begannen unwillkürlich zu zittern.
    Die Boxershorts glitten ihm aus den Händen. Robert stolperte zurück, prallte mit dem Rücken gegen die Vitrine.
    Eine schreckliche Gewissheit schoss ihm durch den Kopf. Annabelle betrügt mich! Hier. In unserem Bett!
    Nicht Annabelle, nicht seine Frau, versuchte er sich zu beruhigen. Es musste eine andere Erklärung geben. Er ze rmarterte sich den Kopf.
    Alle Möglichkeiten, alle Gründe für die Flecken waren schnell durchgespielt – und keiner davon plausibel genug, um eine Erklärung zu geben.
    Übrig blieb der eine Gedanke. Eine kleine Flamme, die sich zu einem Feuerball aufblähte und seine Träume, Hoffnungen, seinen Lebenssinn zu Asche verbrannte.
    Die Erde drehte sich weiter, doch seine Welt kreiste langsam, stockte und blieb schließlich stehen. Seine eh emals heile Welt würde sich nie mehr weiterdrehen.
    Gab es irgendwelche Anzeichen dafür, dass sie ihn b etrog?
    Nein, gab es nicht. Aber selbst wenn, du hättest sie nicht wahrgenommen. Du bist ja nie zu Hause. Nur ständig unterwegs. Unterwegs … und währenddessen lässt sich deine Frau vögeln!
    Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln. Er schluchzte. Sein Kopf schmerzte höllisch. Ein Zittern durchlief seinen Körper.
    Seine Gedanken spielten verrückt, zeigten ihm Bilder einer lustvoll stöhnenden Frau. Seiner Frau. Sie wand sich in den Armen eines Mannes. Das bin nicht ich!
    Aber warum

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