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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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lauschte sie, versuchte die störenden Nebengeräusche auszublenden und sich ganz auf das – reale oder eingebildete – Poltern zu konzentrieren. Nichts. Nur überbordende Fantasie.
    Abermals fiel die Anspannung von ihr ab, nur um gleich wieder aufzuflammen, als m etallisches Klirren an ihre Ohren drang. Es kam aus dem Erdgeschoß. Und diesmal, da war sie ganz sicher, hatte sie sich das nicht eingebildet.
    Sie stieg aus der Wanne und schnappte sich ein Bad etuch, mit dem sie sich rasch abtrocknete, bevor sie in ihren Slip schlüpfte und sich das T-Shirt über den Oberkörper zog. Schließlich nahm sie noch die Taschenlampe an sich.
    Versuchsweise legte Maria den Lichtschalter an der Wand um, aber es blieb, bis auf das Flackern des Kerzenlichts, du nkel. So leise es ihr möglich war, schob sie die Badezimmertür auf und schlüpfte auf den Flur hinaus. Auch hier tastete sie nach dem Lichtschalter, mit dem gleichen dunklen Ergebnis. Die Stromversorgung dürfte wohl noch nicht wieder hergestellt worden sein.
    Auf Zehenspitzen schlich sie an den Treppenabsatz, dan kbar, dass der Teppichboden die Schrittgeräusche verschluckte. Waren da quietschende Holzdielen zu hören? Instinktiv wollte sie »Hallo, ist da jemand?« rufen, besann sich aber eines Besseren. Sollte wirklich ein Einbrecher – oder Gott behüte, ein psychopathischer Killer – im Haus sein, wollte sie ihn nicht auch noch auf sich aufmerksam machen. Die Stufen gaben knarrende Laute von sich, als sie sie hinuntertappte. Unten angekommen, musste sie die Taschenlampe anknipsen, um sich umzusehen. An der Eingangstür angelangt, blieb ihr das Herz stehen. Nasse dreckverschmierte Fußspuren führten von dort Richtung Küche. Sie folgte ihnen, den Atem vor lauter Nervosität angehalten. Im Lichtschein der Taschenlampe erkannte sie den Grund für das metallische Klirren, das sie oben vernommen hatte. Alle Schubladen waren aufgerissen und durchwühlt worden, als ob jemand etwas Wertvolles darin gesucht hätte. Und dabei hatte das Essbesteck geklirrt. Maria langte in die Besteckslade, ihre Finger wickelten sich um den Griff eines Ehrfurcht einflößenden Fleischmessers. Sollte es Hart auf Hart kommen, würde sie dem Einbrecher keine leichte Beute sein. Der Lichtkegel streifte das an der Wand hängende Telefon, doch leider gab es kein Freizeichen, wie sie rasch feststellte. Die Leitung war tot. So tot, wie sie es möglicherweise bald sein würde? Sie versuchte diesen Gedanken zu verdrängen, aber er setzte sich wie eine Zecke in ihrem Hirn fest. Sie legte auf, blickte zu Boden.
    Die nassen Schuhabdrücke führten weiter, Richtung Kelle rtür. Sie stand sperrangelweit offen, genauso wie der Sicherungskasten. Maria war sich sicher, ihn vorhin zugemacht zu haben. Was hatte der Einbrecher darin zu suchen gehabt, grübelte sie. Sie leuchtete wieder auf den Boden, wo die Fährte nicht in den Keller hinab führte sondern zum Durchgang, der das Haus mit der Garage verband. Was sollte das nun wieder? Wollte der Unbekannte vielleicht ihren Wagen klauen? Pech gehabt, mit dem war Georg zum Flughafen gefahren.
    Auch diese Verbindungstür stand offen. In der Dunkelheit dahinter vernahm sie g edämpfte Geräusche. Schritte, die auf sie zukamen.
    Was jetzt? Davonlaufen? Still verhalten? Sich auf den U nbekannten stürzen? Ihr Verstand war festgefroren, reiner Überlebenstrieb übernahm die Kontrolle über ihren Körper: kaum tauchte der schemenhafte Schatten im Türrahmen auf, blendete sie ihn mit der Taschenlampe und sprang, das Messer fest umklammert, auf ihn zu. In ihrer Kehle explodierte ein gutturales Knurren, wälzte sich als Angriffsschrei über ihre Lippen. Wie in Zeitlupe flog sie auf den Mann zu, ihre Augen trafen seine. Maria prallte gegen seinen Oberkörper, umschlang ihn mit ihren Armen, drückte ihn an sich. Tränen sammelten sich ihn ihren Augenwinkeln. Rannen auf sein Shirt, als sie ihr Gesicht in seiner Brust vergrub.
    »Was hast du denn, Liebling?«, fragte Georg besorgt und nicht minder erschrocken.
    »Du hast mich zu Tode erschreckt, verdammt! Ich dachte, du bist ein Psychokiller.«
    Georg lachte und strich seiner Frau beruhigend über das Haar. »Tut mir leid, das wollte ich nicht. Aber ich b ekam einen früheren Flug. Und als ich zu Hause ankam, ging der elektrische Garagentoröffner nicht. Aber ich wollte den Wagen bei dem Sauwetter nicht draußen stehen lassen. Deswegen habe ich drinnen nach der Taschenlampe gesucht, konnte sie aber nicht finden. Da habe ich

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