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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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die Wartezeit, indem sie sich ein wenig im Woh nzimmer umsah. Polstersessel, Sofa, Couchtisch, Fernsehapparat. Und die ausgestopften Tierköpfe an den Wänden, die ihr schon beim Eintreten aufgefallen waren. Trophäen, vermutete sie. Allem Anschein nach hatte Tom ein Faible für die Jagd.
    Sie sah auf ihre Uhr. Sie war spät dran, aber ohne weitere Zwischenfälle würde sie es noch rechtzeitig zu ihrem Termin schaffen.
    Gott, was für ein Abend!
    Etwas erregte plötzlich ihre Aufmerksamkeit. Sie war an ein Fenster herangetreten, das nach hinten in den Hof scha ute. Dort erkannte sie die dunklen Umrisse von mindestens fünf Autos. Offensichtlich war Tom nicht nur Jäger, sondern auch Autosammler.
    Auf eines der Fahrzeuge fiel Licht durch das Wohnzimme rfenster. Ein blauer Mazda 2. Was für ein Zufall. Anna fuhr auch so einen.
    Anna. Die hatte es gut. Bestimmt amüsierte sie sich g erade köstlich.
    Sandra durchquerte das Wohnzimmer und spähte aus dem Fenster zur Vo rderseite, um nachzusehen wie weit Tom war.
    Sie konnte Tom nirgends sehen.
    Genauso wenig wie ihr Auto.
    »Verschwinde von hier, Sandra!« Die weibliche Stimme! Aus dem Navigationsgerät!
    Das war doch gar nicht möglich.
    Sandra wirbelte herum, sah sich um. Nichts.
    Erneut lief sie zum Fenster, das auf den Hinterhof hinausging. Der blaue Mazda.
    »Verschwinde! Bitte!« Die Stimme.
    Furcht beschlich sie. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht, sie spürte es in allen Knochen.
    Anna fährt auch so einen.
    In plötzlicher Sorge um das Wohlbefinden ihrer besten Freundin, stürmte Sandra zum Telefon und wählte Annas Nummer. Sie erstarrte vor Schrecken, als sie Annas Klingelton hörte. Er schien aus dem Nebenzimmer zu kommen.
    Hysterisch öffnete sie die Tür zu dem Raum.
    Anna lag am Boden. Überall war Blut. Ihr Kopf war vom Rumpf getrennt.
    Allem Anschein nach hatte Tom ein Faible für die Jagd.
    Annas Lippen begannen sich zu bewegen, doch die Augen starrten weiterhin leer zur Decke empor. Und es war die weibliche Stimme aus dem Navi, die sprach, und nicht Annas: »Verschwinde von hier!«
    Sandra schrie laut auf, taumelte rückwärts. Im nächsten Moment spürte sie einen dumpfen Schmerz am Hinterkopf und sackte zusammen.
     
    Samstagmorgen ließ sich eine junge hübsche Frau in e inem Elektromarkt von einem Verkäufer beraten.
    »Also, Tom«, lächelte sie »ich denke ich werde das Nav igationsgerät nehmen.«
    »Das freut mich.«
     
    ENDE

 
    Die letzte Fahrt der Marlene Artemis
     
     
    Es war der letzte Tag der Fischfangsaison. Die letzte Fahrt der Marlene Artemis auf hoher See für dieses Jahr, bevor sie wieder im Hafen von Hamburg anlegen sollte.
    Kapitän Bradok war voller Hoffnung, die magere Ausbeute der vergangene Monate doch noch zum Guten wenden zu können. Und besser hätten die Voraussetzungen nicht sein können. Das Wetter drängte regelrecht danach, aufs Meer h inauszufahren und die Netze auszuwerfen: Strahlend blauer Himmel, kein einziges Wölkchen am Himmel.
    Die letzten Wochen hatte der Fischkutter beinahe jeden Küstenabschnitt in der Nordsee abgeklappert, auf der Suche nach ergiebigen Fischgründen, doch die e rhoffte Beute war ausgeblieben.
    Wenn sich heute nichts änderte, würden die Geldbörsen der Besatzung genauso leer bleiben wie die Kühlcontainer im Rumpf des Schiffes. Überall an Bord sah man frustrierte, en ttäuschte Gesichter.
    Im Steuerhaus krächzte das Funkgerät. Oskar, ein Freund Kapitän Bradoks und selbst stolzer Kommandant eines Fisc hkutters, gab durch, dass er eine wahre Goldgrube von einem Fanggrund gefunden hatte. Die Fische hüpften ihm quasi an Deck.
    Die Verbindung war schlecht. Der Steuermann der Marlene Artemis, Björn Linsdorff, nahm einen Stift zur Hand und n otierte über das Rauschen und Knacken hinweg die von Oskar genannten Koordinaten, bevor dessen Stimme sich in den Interferenzen verlor. Dann wandte er sich seinem Kapitän zu, der außerhalb der Brücke an der Reling stand und gedankenverlorenen die Wogen betrachtete, die unaufhörlich gegen den Schiffsrumpf schlugen.
    »Kapitän«, rief er, » das war ihr alter Freund Oskar.«
    Bradok riss sich vom Anblick der Wellen los und eilte zu seinem Steuermann. »Was wollte der alte Seebär?«
    Linsdorff klärte ihn über den Inhalt des Funkspruchs auf, woraufhin Bradoks Augen funkelten. Einen Moment herrschte gespannte Stille zwischen den beiden Männern, in der nur das Platschen der Wellen und das Dröhnen des Di eselmotors zu hören waren.
    »Na los,

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