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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Geburtstagsparty hieß es nun Geschäftstermin. Dabei hatte sich Sandra schon so auf die Feier ihrer besten Freundin A nna gefreut. Doch ihr Chef hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht, als er ihr vor zwei Tagen eröffnete, dass ein wichtiger Kunde dringend nach der Begutachtung eines Gemäldes verlangte, das er zu kaufen gedachte. Ein Job wie gemacht für eine Kunsthistorikerin.
    Das alles würde kein Problem darstellen, hätten sich Kä ufer und Verkäufer auf einen anderen Termin einigen können als den späten Freitagnachmittag. Und um dem ganzen noch eins draufzusetzen, sollte der Termin nicht einmal in Wien stattfinden, sondern in einem Nest namens Lodering, von dem Sandra noch nie gehört hatte. Nachdem sie eine Straßenkarte zu Rate gezogen hatte, stellte sie missmutig fest, dass der Ort etwa hundert Kilometer nordwestlich der Stadtgrenze lag. Im tiefsten Hinterland sozusagen, was sie vor die nächste Komplikation stellte: Sandra besaß einen miserablen Orientierungssinn. Solange sie in Wien unterwegs war, war alles in bester Ordnung. Mit diesen Straßen war sie vertraut. Außerhalb sah die Sache anders aus.
    Sandra hoffte, dass sie den Weg ohne Zwischenfälle fi nden und der Geschäftstermin nicht zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde, sodass sie zumindest zur Schlussphase der Party rechtzeitig einträfe.
    »Ist doch nicht weiter schlimm«, sagte Anna, als San dra ihr von der Misere berichtete. »Schließlich ist das nicht mein letzter Geburtstag, den wir feiern werden, nicht wahr. Mach dir also keinen Kopf.«Anna lächelte, holte zwei Gläser Mineralwasser aus der Küche und stellte sie auf dem Wohnzimmertisch ab. Nachdem sie sich zu ihrer Freundin gesetzt hatte, erklärte sie: »Wie's der Zufall so will: erst gestern habe ich mir ein Navi gekauft. Ich habe mir so gedacht: ist gar keine schlechte Idee. Ich muss nämlich noch ein paar Besorgungen für die Party erledigen und habe da diesen tollen Laden gefunden. Am Arsch der Welt.« Sie lachte, und Sandra stimmte mit ein. »Aber das kleine schwarze Wunderding wird mich schon sicher hinbringen.
    Willst du's mal sehen?«
    Anna verschwand für einen kurzen Augenblick und kehrte mit dem Gerät in Händen zurück. Sie reichte es Sandra, die es neugierig hin und her drehte.
    »Wie funktioniert es?«, fragte sie.
    Anna zuckte die Schultern. »Was weiß ich. Der schnuckelige Verkäufer vom Elektroladen um die Ecke hat die Route gleich vor Ort eingegeben. Er sagte, jetzt brauche ich nur noch drauf los zu fahren.«
    »Und wie viel kostet so was?«
    Anna grinste hinterlistig. »Der Verkäufer hat mir nach ein bisschen Wimperngeklimper einen Sonderpreis gemacht.«
    Am nächsten Tag suchte Sandra den von ihrer Freundin erwähnten Shop auf. Unsicher schaute sie sich in dem Laden um und kam zu der Erkenntnis, dass sie heillos übe rfordert war. Das hier war alles andere als ihr Territorium. Klamotten ja, Technik nein. Sie marschierte auf ein Regal mit der Aufschrift Navigationsgeräte zu und nahm wahllos eines zur Hand. Die technischen Daten auf der Verpackung waren das reinste Kauderwelsch. Sie legte es zurück.
    Ein Verkäufer schien ihre Ratlosigkeit zu spüren und kam auf sie zu.
    »Hi, mein Name ist Tom. Kann ich Ihnen helfen?«, bot er sich an.
    Sandra fragte sich, ob er der »schnuckelige Verkäufer« war, von dem Anna gesprochen hatte. Attraktiv war er jede nfalls.
    Sie brachte ihm ihr Anliegen dar, woraufhin er ihr einige der Geräte vorführte. Ihr Gesicht wurde länger und lä nger. Sie hatte keine Ahnung wovon er sprach.
    »Die ganzen Ausdrücke sagen Ihnen überhaupt nichts, ric htig?«
    Sandra nickte verlegen.
    »Kein Problem. Das hier«, er reichte er ihr eine weitere Schachtel, »ist unser Einsteigermodell. Es kann nur das Notwendigste und sollte Ihren Ansprüchen genügen.«
    »He, dasselbe Gerät hat meine Freundin g ekauft«, platzte sie heraus.
    Tom grinste breit. »Hübsch, schwarze Haare und mit de mselben technischen Fachwissen wie Sie?«
    Fünf Minuten später verließ sie das Geschäft als stolze Besitzerin eines GPS-Navigationssystems. Tom war so freundlich gewesen und hatte auch für sie das Gerät mit der Route programmiert, die sie zu ihrer Verabredung bringen sol lte.
    Freitagabends machte sie sich auf den Weg. Ihre anfängl iche Skepsis wich bald Begeisterung, als eine angenehme männliche Stimme sie durch den Verkehr lotste. An jeder Kreuzung oder Abbiegung ertönte es: »Bei der nächsten Ampel links; beim nächsten Kreisverkehr

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