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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Silbermünzen aus seiner Hand in einen Jutesack gleiten, wo sie sich klimpernd zu ihre sgleichen gesellten. Den Obolus verstaut, hob er die knochige Hand zum Gruß und paddelte wieder davon.
     
    ENDE

 
    Die schwarze Countess
     
     
    »So, meine Damen und Herren. Wir sind gleich hier.« Der hagere Kerl Mitte Vierzig und dem Namen Paul, eingehüllt in seinen Mantel, steuerte den Bus durch den Lo ndoner Stadtteil Hounslow und gab sich alle Mühe, so unheimlich wie möglich zu klingen. An den Seiten des Busses war das Logo von Scary Reality, einer englischen TV-Show, angebracht.
    »Seht aus dem Fenster. Wir nähern uns eurem Verde rben.«
    Die Teilnehmer der Show, allesamt Jugendliche, blickten aus den Fenstern des Busses hinaus auf das berühmte Oste rley Park-Herrenhaus.
    Das Gebäude im viktorianischen Stil war auch als »Haus des Grauens« bekannt. Angeblich spukte es in dem alten Gemäuer. Und schon mancher, der er es gewagt hatte, es zu betreten, sollte der Legende nach nie wieder aufg etaucht sein.
    Außer Jeremy und seiner Freundin Victoria, saßen noch jeweils zwei andere Jungen und Mädchen im Bus. Sie alle waren darauf aus, die von dem Sender ausgeschriebene B elohnung von zehntausend Pfund zu gewinnen. Ausgezahlt wurde der Betrag natürlich nur an denjenigen, der auch wirklich die gesamte Nacht in dem Spukhaus verbrachte.
    »Na, Leute, bereit für eure neue Bleibe. Keine Angst, ist ja bloß für eine Nacht. Vielleicht aber auch für immer.« Paul lachte h ämisch.
    Der Bus stoppte am Straßenrand, und die Tür öffnete sich mit einem Zischen der Hy draulik. Alle stiegen aus, bauten sich in einer Reihe am Gehweg auf. Eine dunkle Wolkendecke hing wie ein Damoklesschwert über dem Anwesen.
    »Furcht einflößend, nicht wahr? Dann mal los.« Paul ging voran und baute sich auf den steinernen Stufen vor dem Ei ngangsportal auf. Er forderte die sechs Jugendlichen auf, einen Halbkreis um ihn zu bilden und ihm aufmerksam zuzuhören. Auf dem Dachvorsprung saßen Krähen. Ihr Krächzen klang wie gehässiges Lachen.
    »Also gut. Passt mal auf. Es wurden Zimmer in dem Haus vorbereitet. Sucht euch jeder einfach eines aus. Macht es euch gemütlich.
    Wenn ihr könnt!
    Lasst euch von den Kameras nicht stören. Die sind nur d azu da, einzufangen, wie ihr euch vor Angst in die Hosen macht. Ach ja, bevor ich es vergesse. Gebt bitte eure Handys bei mir ab. Nicht dass ihr noch Mami und Papi aus dem wohlverdienten Schlaf reißt, weil sie eure Hand halten sollen.
    Gibt's Fragen?«
    »Was kann denn schon so schwer sein, eine Nacht in dem alten Gemäuer zu verbringen?«, fragte Mark, ein Typ mit der Statur eines Boxers und dem Gesichtsausdruck von Forrest Gump, spöttisch. »Ist doch total easy.«
    »Tja, es mag leicht klingen. Keine Frage. Aber ihr werdet sehen, dass eine Nacht verdammt lang sein kann«, antwort ete Paul düster. Er holte einen schweren Eisenschlüssel hervor und steckte in ins Türschloss. Ein metallisches Klicken war zu hören, als der Riegel zurückgeschoben wurde. Die alte, prunkvoll verzierte Tür ächzte und quietschte in ihren Angeln, als Paul sie mit einem Ruck aufzog. Ein Ekel erregender Geruch, feucht und modrig, wehte aus dem Inneren ins Freie.
    Paul trat zur Seite, um die Jugendlichen eintreten zu la ssen. »Eure Zimmer liegen alle nebeneinander in einem Korridor im ersten Stock. Einfach die Treppe rauf und dann links.« Er blickte auf seine Uhr. Langsam zog die Nacht herauf. »Zeit für mich, zu verschwinden. Wünsche wohl zu ruhen, Leute. Ich werde in meinem ungruseligen Hotelzimmer jedenfalls schlafen wie ein Baby.«
    Die sechs waren allein. Geschlossen folgten sie Pauls A nweisung und stiegen die Treppe zum ersten Stock empor, wo sich ihre Zimmer befanden. Nachdem sie die Rucksäcke in ihren Nachtquartieren verstaut hatten, machten sie sich auf Erkundungstour.
    Das alte viktorianische Haus war beeindruckend: prächtige Kandelaber hingen an den hohen Decken; Wände waren mit edlem Mahagoni getäfelt; es gab Säulen und Büsten, Gemä lde…
    Alles war von einer Patina Jahrzehnte alten Staubs übe rzogen.
    Im Salon traf sich die Gruppe wieder. Entlang der Wände befanden sich verstaubte Bücherregale, und die Mitte des Raumes nahm ein langer Tisch mit braunen L ederstühlen in Beschlag. Während Duane, neben Jeremy und Mark der dritte Junge in der Gruppe, ein Feuer im Kamin entfachte, nahmen die übrigen auf den Ledersesseln Platz. Die Mädchen - Victoria, Jessica und Carey - blickten verunsichert

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