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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Gebäude. Am Eingang trafen die Streithähne nochmals aufeinander.
    »Diesen Sommer seid ihr fällig, ihr Arschgeigen«, zischte Barry. Seine Augen, schwarz wie Kohlen, funkelten wild. Darauf stieß er sie brüsk beiseite und drängte sich durch die sich stauende Schülermasse ins Innere. Seine Kumpane folgten ihm durch die Schneise.
    Weder Sam noch sonst einer von ihnen entgegnete etwas. Was hätten sie auch groß darauf sagen sollen? Sie wussten, der Krieg hatte begonnen, und es würde nur einen Sieger geben. Sam war bewusst, dass sie alle die gesamten Ferien über dreimal über die Schulter blicken mussten, egal was sie gerade taten. Jetzt hieß es, vorsichtig und auf alles gefasst sein.
    »Na große Klasse«, sagte Joshua leise, als Barry außer Sichtweite war, »das war´s mit unserem perfekten Sommer.«

 
     
     
     
     
     
    Kapitel 10
     
    Sam wurde von einer dröhnenden Hupe aus seinen Gedanken gerissen. Offensichtlich war er so geistesabwesend, dass er die Straße überqueren wollte, ohne auf kommende Fahrzeuge zu achten. Fast wäre Sam in Flagstaff neben der Schule über den Haufen gefahren worden. Ein jähes Ende.
    Der rostige, blaue Truck, der ihn beinahe das Leben gekostet hatte, trug die Aufschrift Barnes Inc., darunter der Slogan: Wir nehmen jeden Schrott .
    Die Bremslichter des alten Trucks leuchteten auf und er blieb mit quietschenden Reifen stehen. Der kleine Kranarm baumelte wie ein Pendel über dem Führerhaus.
    Das war der alte Truck von Barry Barnes Vater, jetzt erst erkannte Sam ihn wieder. Dieses Monstrum würde er überall auf der Welt wieder erkennen. Jacob Barnes betrieb damals den Schrottplatz, wo die Barnes auch lebten. Der Truck bestätigte in eindrucksvoller Art und Weise die Richtigkeit des Slogans an seiner Seite. Sie nahmen wirklich jeden Schrott. Konnte  man sich eine bessere Werbung vorstellen?
    Ob das der alte Jacob Barnes, Barrys Vater, war? Noch während Sam sich die Frage stellte, reckte sich ein Kopf aus dem Fenster des Trucks und brüllte: »Hast du keine Augen im Kopf, du Arschgeige?« Das Gesicht war sonnenverbrannt, von Wind und Wetter gegerbt. Der Mann trug eine ölverschmierte, speckige Kappe und warf Sam zornige Blicke zu.
    Staub und Kies flogen durch die Luft und prasselten auf Sam hernieder, als sich der Truck wieder in Bewegung setzte und an der nächsten Kreuzung abbog. Sam sah ihm nach und erhielt als Abschiedsgruß einen aus dem Fenster gestreckten Stinkefinger.
    Das war nicht Jacob Barnes, das war sein missratener Sohn Barry. Große Klasse. Von allen möglichen Bekannten treffe ich ausgerechnet Barry »Arschloch« Barnes, dachte Sam. Zum Glück hatte er ihn nicht erkannt. Von seiner charmanten Art hat er jedenfalls nichts eingebüßt, stellte Sam fest. Er klopfte sich den Staub, den Barnes Truck an ihm hinterlassen hatte, von seiner Jacke, zog sie aus, da es nun immer wärmer wurde und überquerte die Straße.
    Sam bemerkte, dass er vor einem Gebäude stand, das ihm schönere Erinnerungen bescherte.
    Vor Frank´s Grocery, oder das was noch davon übrig war. Einst war es ein kleines, schmuckes und freundlich wirkendes Gebäude gewesen. Heute war es nicht mehr als eine verlassene Baracke. Das einzige Schaufenster war mit Brettern vernagelt und der Rollkasten vor der Tür, den Mr. Sussman immer nach Geschäftschluss runterzukurbeln pflegte, verrottete nun langsam aber sicher vor sich hin. Überhaupt kam Sam der Laden viel kleiner vor als früher, was aber vermutlich daran lag, dass die Relation zu seiner damaligen Körpergröße definitiv eine andere war. Er begutachtete die kleinen Lettern über der Tür; sie waren vergilbt und man konnte nur noch erahnen, dass sie einst die Wörter Frank´s Grocery bildeten. Einige Buchstaben waren überhaupt nicht mehr vorhanden. . rank . . . cery war nun hier zu lesen. Ob der alte Frank wohl noch lebte? Schade, dass er den Laden nicht mehr hatte. Ich hätte mir zu gern ein paar Gummischlangen gekauft, dachte Sam.
    Enttäuscht, dass diese Erinnerung nichts weiter als eine Ruine war, trabte er weiter um die Ecke, und kam zu dem Platz, wo sich einst das alte Kino Cinematik befunden hatte.
    Im Gegensatz zu Frank´s war vom Kino nichts mehr übrig. Der Bau, der jetzt dort stand, sah vollkommen anders aus als das gute alte Lichtspieltheater, Retter zahlreicher verregneter Sommertage. Es war offensichtlich abgerissen und durch einen Schnellimbissladen ersetzt worden. Das gute alte Kino, wo Sam und seine Freunde so viele aufregende

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