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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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war, in die Augen blickten.
    Sam schluckte.
    Er verspürte ein kribbeliges Gefühl im Bauch, als hätte ihm jemand die Eingeweide mit Raupen oder anderen Kriechtieren vollgestopft. Sam wurde heiß und kalt zugleich, die Berührungen an seinem Arm fühlten sich seltsam angenehm an und waren so anders, als wenn man einen Freund berührte. Madison lächelte und er erkannte, dass sie das wunderschönste Mädchen war, das er je in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Viel bezaubernder als Casey Dupree. Es war das erste Mal, dass Sam Madison überhaupt als Mädchen betrachtete. Madison legte ihren Kopf auf seine Schulter und er ließ es einfach geschehen. Verdammt, ihr Haar, es roch so gut. Madison war so warm und duftete wie eine Blumenwiese. Ist das neben mir noch Madison?
    Was war hier los? Sam verstand es einfach nicht. Sam verstand in diesem Moment überhaupt nichts mehr.
    Es war nur eines klar: Zwischen Madison und ihm selbst hatte sich etwas verändert. Grundlegend. Aus ihrer Freundschaft war etwas Tiefgreifenderes geworden, etwas, das über Kameradschaft hinausging, sie aber auch nicht ausschloss, sondern sie um etwas Wunderbares ergänzte.
    Liebe?, fragte sich Sam. Fühlte sich so Liebe an?  
    Was es auch war, Sam hatte keine Lust mehr den Film zu gucken, er hatte nur noch Augen für das wunderbare Mädchen neben sich. Dieses Mädchen, das er schon seit Ewigkeiten kannte, das er aber erst jetzt richtig wahrnahm.
    An diesem Abend fühlte er sich nicht mehr länger wie der kleine Junge, der er noch vor zwei Stunden gewesen war. Er fühlte sich so ... erwachsen.

 
     
     
     
     
     
    Kapitel 12
     
    Sam stand an der Stelle, wo sich vor langer Zeit das Kino befunden hatte. Dem Ort, an dem er sich das erste Mal in seinem Leben verliebt hatte. Nichts weiter als ein tief verborgenes Gefühl und eine Erinnerung.
    Tief in sich drinnen spürte er das Verlangen nach Madison. Er wünschte sich, dass wenigstens sie beim Klassentreffen auftauchen würde.
    Während Sam über verflossene Liebe nachdachte, knurrte ihm der Magen. Diesmal flatterten keine Schmetterlinge in seinem Bauch, sondern er hatte einfach Hunger. Er hatte völlig die Zeit vergessen und stellte verwundert fest, dass es bereits Mittag war.
    Es war klar, dass nur ein Diner hier in der Stadt seinen Hunger stillen konnte. Wenn es denn noch existierte. Und um das herauszufinden, musste er zurück an die Circle. Zurück zu der Alten mit ihrem Hund, zurück zu dem Banker mit der Fratze.
    Er überquerte die Straße und marschierte zurück Richtung Monument Place.
    Die Alte und die Bankerfratze waren zum Glück verschwunden. Ihrer Wege gezogen, wohin sie sie auch führen mögen. Auch der Parkarbeiter - wahrscheinlich machte er gerade Mittagspause - war nirgends zu sehen.
    Sam kannte den Standort des Diners zu dem er wollte natürlich genau, es lag gleich neben dem Frisiersalon. Doch sah beides anders aus als früher.
    Charlys Place prangerte jetzt über der Eingangstür des Diners. Sam fiel der Name nicht mehr ein, den es einst getragen hatte. Er wusste nur, dass es mit einem Vogel zu tun gehabt hatte. War es Eagle, Sparrow? Nein, das war es nicht.
    Egal. Er zuckte die Achseln – vielleicht würde es ihm ja später noch einfallen - und setzte sich auf den nächsten freien Tisch und bestellte sich erst einmal ein Bier. An der Wand hingen alte Fotos; scheinbar stammten sie von den Besitzern und zeigten gesellige Runden, fröhlich dreinblickende Männer und Frauen, Bier und allerlei Speisen vor sich am Tisch. Unter manchen der Fotografien standen Namen geschrieben und Sam vermutete, dass es sich dabei um prominente Besucher handelte, die sich – gewollt oder ungewollt – nach Flagstaff verirrt hatten. Sam kannte keinen von ihnen. Dafür erkannte Sam die ehemaligen Besitzer aus seiner Kindheit wieder. Ja, es fiel ihm wieder ein, das Lokal hieß Pink Flamingo . Er wusste doch, dass es mit einem Vogel zu tun gehabt hatte.
    Man konnte sich die Frage stellen, wieso jemand ein Diner mitten in Nebraska Pink Flamingo taufte. Aber wenn man die Besitzer gekannt hatte, dann erklärte sich das schnell von selbst.
    Tom und Patty Cassidy stammten ursprünglich aus Florida. Sie verstanden ihr Geschäft und hatten wirklich Ahnung davon, wie man den besten Burger der Welt zubereitet. Natürlich gab es auch andere Spezialitäten und das Pink Flamingo war so beliebt, dass man abends einen Tisch reservieren musste, wollte man hier essen. Aber untertags war relativ wenig los. Manchmal

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