Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
Vom Netzwerk:
von Madison.
    »Also abgemacht«, beschloss Sam.
    Hinter den Freunden gab es plötzlich einen Tumult.
    »Lasst mich in Ruhe. Ich hab euch doch nichts getan«, schluchzte ein in der Menge nicht ausmachbarer Junge.
    »Du brauchst mir doch nur deine verdammten Twinkie zu geben und alles ist in Butter, kleiner Idiot.«
    Sam warf seinen Freunden einen unschlüssigen Blick zu und runzelte die Stirn. Er brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, wer der Peiniger des Jungen war. Die quiekende, gemeine Stimme war unverkennbar und löste in jedem Schüler klamme Furcht aus.
    Jake und Sam rafften sich auf und bahnten sich einen Weg durch die Menge um einen Blick zu riskieren. Isaac, Joshua und Madison folgten ihnen.
    Die restlichen Schüler hatten mittlerweile einen Kreis um die streitenden Parteien gebildet. Das Bild, das sich Sam bot, kannte er nur allzu gut. Es konnte nur eines bedeuten: eine Schlägerei. Ausgerechnet am letzten Schultag. Eigentlich sollte es doch möglich sein, dass an einem Tag im Jahr Frieden herrschte und sich alle gemeinsam auf einen herrlichen Sommer freuten. Doch diese Ansicht teilten offensichtlich nicht alle.
    Nick Zubarsky, Barry Barnes sogenannter Vollstrecker, saß auf einem der jüngeren Schüler, den die Freunde nur vom See her kannten. Luke Smitsky war sein Name - oder so ähnlich, sie wussten es nicht genau. Jedenfalls war er klein, schmächtig und wirkte ungemein zerbrechlich. Das Schauspiel mutete an wie der Kampf David gegen Goliath. Nur mit dem Unterschied, dass sich die Geschichte hier mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht wiederholen würde. Diesmal würde Goliath gewinnen.
    Nick Zubarsky war noch um ein Stück größer als Barry Barnes und noch mal so breit - man erzählte sich, dass Nick bereits mit seinen vierzehn Jahren zweihundertvierzig Pfund wog. Nick Zubarsky war eine tonnenschwere Kampfmaschine. Er war Barry loyaler als der dritte im Bunde, Eric Turner. Eric machte Sams Gruppe weniger zu schaffen, war er doch bloß ein feiger Mitläufer, der sofort den Schwanz einzog, wenn es hart auf hart kam. Doch Barry und Nick waren gefährliche, rücksichtslose, widerliche Schweinehunde.
    Nick trug im Gegensatz zu seinem Schlägerkumpan keinen Vokuhila, sondern eine Stoppelglatze, die ihn noch gefährlicher erscheinen ließ als er ohnehin war. Hätte Sam jemals einen Skinhead gesehen, so wäre der Vergleich, zumindest vom Optischen her, offensichtlich gewesen. Bei jedem Schritt wippte Nicks mächtiges Doppelkinn wie Götterspeise auf und ab. Sein T-Shirt, für normale Jungs viel zu weit, spannte über seinen mächtigen Oberarmen, darunter kam sein Schwabbelbauch zum Vorschein. Die Freunde hatten einmal diesen Film aus den Fünfzigern gesehen - Der Blob - und Nicks Anblick erinnerte sie stets an den Streifen. Groß, schwabbelig und überaus vernichtend. Aber Nick Zubarskys schlimmste Eigenschaft, und gleichzeitig eine Waffe, war, dass er sich mit dem größten Vergnügen auf die Gesichter seiner Gegner setzte und sie vollfurzte. Isaac konnte davon ein Lied singen. Seine Begegnung mit Nick im Kindergarten hatte sich in sein Gehirn gebrannt. Er erzählte häufig, dass er eine Woche lang nur noch die gärenden Gase von Nick Zubarskys Darm hatte riechen können. Die anderen glaubten ihm aufs Wort. Einmal unter dem Arsch von Nick Zubarsky gelegen, wusste man, wie es in der Hölle sein musste.
    Nick betrieb diese ekelhafte Aktivität regelrecht als Sport. Und je länger man in seinen Klauen war (oder besser gesagt, den Kopf zwischen seine Arschbacken geklemmt hatte), desto ekelhafter wurden die Duftnoten, die er auf einen losließ. Sam fragte sich, ob er das zuhause vielleicht tatsächlich trainieren würde. Mit seinem Hund, oder seinem jüngeren Bruder. Zuzutrauen war es ihm jedenfalls.
    Auch jetzt saß er auf dem zierlichen Jungen Luke Smitsky-oder-wie-auch-immer, seinen fetten Hintern auf dessen Gesicht gepresst, und furzte munter drauf los. Selbst im Umkreis von fünf Metern war der bestialische Gestank zu riechen. Bei diesem Aroma stellte sich  unwillkürlich die Frage, was Zubarsky denn für einen Ernährungsplan hatte. Stinktiere? Iltisse? Kleine Kinder? Vielleicht ein Eintopf aus all diesen Zutaten. Anders war der erbärmliche Gestank nicht erklärbar.
    Einmal hatten Sam und Jake ein verwestes Eichhörnchen, aus dessen Augenhöhlen bereits Maden krochen, im Wald gefunden. Dessen Geruch war die reinste Blumenwiese im Gegensatz zu Nick Zubarsky Fürzen.
    Die Schüler am Schulhof

Weitere Kostenlose Bücher