Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
machte sich daran, den Laden zu durchstöbern. Das ist das Schöne in Deutschland, dachte Sam. Dort wird man nicht gleich mit stechenden Blicken verurteilt. Er hatte schon vergessen, dass die Amerikaner in sexuellen Angelegenheiten ziemlich prüde waren.
Nichts desto trotz hielt er einen purpurnen Spitzenbüstenhalter und den dazu passenden Tanga in der Hand. Sam grinste und überlegte, ob er die Wäsche am Körper anhalten sollte, nur um die Damen um ihn herum ein wenig zu verschrecken.
Wieder ging er in seiner Fantasie zu weit und kicherte vor sich hin. Jetzt denken sie bestimmt, dass ich pervers und verrückt bin, dachte Sam.
Der Gedanke belustigte ihn.
Unbeirrt betrachtete Sam die aufreizenden Textilien in seiner Hand und stellte sich Saskia darin vor. Rothaarig, ihre kleinen Brüste verpackt in den beinahe durchsichtigen Körbchen. Ihre roten Nippel würde man zweifellos sehen können. Sam bemerkte, dass er eine Erektion bekam und war froh, dass sein T-Shirt bis über die Gürtellinie reichte.
Plötzlich verwandelte sich Saskias Gesicht in ein anderes, auch die Brüste wurden größer und sahen aus wie die von Casey Dupree. Aber es war nicht Casey in seinem Tagtraum. Obwohl er das Gesicht nicht erkennen konnte, wusste er instinktiv, dass es das von Madison war. So wie sie heute aussehen könnte. Seine Erektion wurde härter und seine Hose fühlte sich an, als würde sie jeden Moment platzen. Du betrügst deine Frau, dachte Sam und schüttelte von sich selbst angewidert den Kopf. Unsinn, natürlich betrog er Saskia nicht. Oder etwa doch? Gedanklich zumindest schon. Aber zählte das auch?
Dabei hatte Sam ja noch nicht einmal die leiseste Ahnung, ob Madison tatsächlich heute so aussah, wie er es sich eben ausmalte. Aber wenn ja, dann war sie eine verdammt heiße Braut.
Sam musste dringend an etwas anderes denken, bevor er sich noch mit Casey, Madison und Saskia auf ein kleines erotisches Stelldichein im Bett wiederfände. Gott, war das ein antörnender Gedanke!
Ich muss hier raus. Und zwar jetzt gleich.
Eilig, bevor sein Schritt wirklich explodierte, ging Sam zur Kasse und bezahlte die Wäsche.
Sein Magen knurrte. Normalerweise bekam Sam nur nach realem Sex diesen Heißhunger. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, dass selbst Kopfkino einen solchen Appetit auslösen konnte.
Sam ging vorbei an den Pizzabuden und suchte ein etwas gehobeneres Restaurant auf, da er etwas Anständiges im Magen haben wollte, nicht bloß einen fettigen Burger oder eine Pizzaschnitte. Er brauchte eine ordentliche Unterlage für heute Abend. Wenn er seine alten Kameraden wiedertraf, würde sicher das eine oder andere Glas Hochprozentiger gekippt werden.
Als hätte ihn eine höhere Macht geleitet, fand er sich vor einem Steakhouse wieder. Und was sättigte besser als ein Einpfünder?
Richtig, gar nichts.
Sam konnte das Fleisch förmlich riechen, hörte es auf dem Grill brutzeln. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Hier musste er unbedingt rein.
Er fand einen freien Platz, setzte sich und bestellte einen halben Liter Coke und ein Steak mit Ofenkartoffel.
Einige Zeit später brachte die Kellnerin das Steak, und es war genauso wie es sein sollte. Groß, dick und innen blutig.
Der Anblick allein reichte schon, um seinen Bärenhunger auf die Spitze zu treiben. Der erste Bissen war eine Offenbarung. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal ein so gutes Steak gegessen hatte. Sam aß es nicht nur einfach, sondern schlang es förmlich in sich hinein.
»Nick, machst du mir noch zwei von den Burgern und ein Special?« Die Kellnerin rief offenbar in die Küche hinein, die sich gleich neben Sams Tisch befand.
»Nick!«, schrie sie erneut, diesmal so laut, dass Sam sich in die Richtung des Gebrülls drehte.
»Ja ja, schon gut. Das Fett brutzelt so laut, Corey. Ich kann dein verdammtes Gebrüll kaum verstehen, verflucht. Was willst du?« In der Küchentür erschien ein Mann, offenbar der Koch.
Zwei Meter groß, die weiße Schürze spannte auf seinem Dreizentnerleib, die Bartstoppeln glänzten vor Fett, genauso wie seine Glatze, die sich im Licht spiegelte. An und für sich nicht ungewöhnlich. So sollte schließlich jemand aussehen, der Steaks brät. Doch Sams Magen überschlug sich augenblicklich, als er das Gesicht des Kochs genauer betrachtete. Das kann doch nicht sein!
Sam ließ die Gabel samt dem darauf aufgespießtem Stück Fleisch sinken.
Die Ähnlichkeit war unbestreitbar und dass sein Name Nick war, zerstreute
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