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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Die vielen Sommersprossen auf ihrem Gesicht wirkten wie Sterne. Ihm fiel auf, dass ihre Lippen weich und voll aussahen. Er wollte sie schmecken, sie probieren. Jetzt.
    »Nein, vergiss es«, sagte sie und wandte den Blick von ihm ab.
    »Was?«
    »Nichts.«
    »Sag schon.«
    Ihre Verlegenheit ließ sie noch schöner erscheinen, als sie ohnehin bereits war. Ihr Gesicht erstrahlte im roten Licht der untergehenden Sonne.
    »Du würdest mich doch nur auslachen.«
    »Bestimmt nicht. Los, jetzt sag schon.«
    »Hast du ... hast du schon einmal ... na ja du weißt schon.«
    Sam runzelte die Stirn.
    »Ein Mädchen geküsst, meine ich.« Madison sagte diesen Satz derart hastig, dass der Sinn nur langsam zu ihm durchdrang.
    Er hatte noch nie ein Mädchen geküsst. Außer die Lippen seiner Mutter und seiner Großmutter. Und natürlich der Kuss, den Sam von Brooke Kershmond im Kindergarten bekommen hatte. Aber die zählten wohl alle nicht. Nein, so richtig hatte er ein Mädchen bisher noch nicht geküsst. Ein richtiger Kuss bedeutete mit Zunge, erklärte Jake ihm einst.
    Sam schüttelte den Kopf.
    »Hast du schon einmal? Ich meine nicht ein Mädchen, sondern ...«
    »Nein, ich habe auch noch nie ...«, kicherte sie verlegen.
    Ihre Blicke trafen sich und es bedurfte keine weiteren Worte für das, was schließlich folgte. Beinahe zeitgleich neigten die beiden leicht ihre Köpfe und beugten sich zueinander. Mein Gott, dachte Sam, gleich küsse ich sie. Ich kann´s nicht glauben.
    Sein Herz raste wie verrückt, drohte seinen Brustkorb zu sprengen. Sein kompletter Körper zitterte wie Espenlaub und er hatte Angst, dass er jeden Moment vom Baumhaus fiel, wenn er ihn nicht unter Kontrolle bekam. Zuerst schoss das Blut in seinen Kopf und als sich endlich ihre Lippen trafen, sackte es in seinen Unterleib. Sam hoffte, dass Madison es nicht bemerkte und war froh, dass er weite Shorts trug.
    Natürlich hatte Sam bereits seinen Körper für sich entdeckt - besonders nach den Besuchen bei Casey Dupree.
    Er versuchte sich zu erinnern, wie sie in Filmen immer küssten, aber der Gedanke verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war.
    Ihre Lippen öffneten sich so automatisch, als hätten sie es bereits tausende Male getan. Wie eine geölte Maschine. Madisons feuchte, warme Zunge war plötzlich in seinem Mund. Umkreiste seine eigene, umschlang sie, wirbelte herum, saugte daran. Immer schneller und schneller.
    Zuerst hatte Sam Angst zu ersticken, oder zu sabbern wie ein Hund, aber nichts von alledem geschah.
    Instinktiv berührte seine rechte Hand ihren Hinterkopf und presste sie noch stärker an seinen Mund. Ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in ihm.
    Sam schien es, dass die Zeit rund um sie stehen geblieben war.
    Sie saßen noch lange da und küssten sich, ohne aufzuhören. So lange, dass sich seine Lippen taub anfühlten und sein Kiefer zu schmerzen begann. Die Dunkelheit verschluckte das letzte Sonnenlicht. Die Zeit war nicht stehen geblieben. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Doch Sam hielt diesen Moment für immer in seinem Herzen fest. Die Momentaufnahme eines wunderbaren Augenblicks.
    Der Mond  hatte die Sonne vom Firmament vertrieben und schien nun hell, hüllte die Felder und Wälder unter den Kindern in ein geisterhaftes Blau.
    Eng umschlungen und ohne auch nur ein Wort zu sprechen, saßen die beiden noch eine Weile da und beobachteten die Glühwürmchen, die wie zum Freudentanz ihrer Liebe vor ihnen umherschwirrten. Sam war egal, wie spät es war und ob sein Vater ihm den Garaus machen würde. Heute war es egal.
    Sam war verliebt. Und nichts konnte das zerstören.

 
     
     
     
     
     
    Kapitel 14
     
    Das war der schönste Moment in diesem Sommer gewesen - rückblickend auch der letzte schöne Moment in Samuel Colemans Kindheit.
    Der Regen und die Hagelkörner prasselten immer noch wie Artilleriefeuer auf die Windschutzscheibe seines Wagens hernieder. Er war fast wieder bei seinem Motel angekommen. Es war heute ein schöner Tag gewesen, trotz des plötzlichen Unwetters. Ein Tag voller Erinnerungen, die ihn sein Leben lang schon begleitet und niemals wieder losgelassen hatten. Doch hier, am Ort ihres Ursprungs drangen sie nun wirklich wieder an die Oberfläche.
    Er ging in sein Zimmer.
    Jetzt freute er sich das erste Mal richtig auf den morgigen Abend, auf das Treffen mit Jake, Isaac, Joshua. Aber vor allem, wie ihm nun bewusst wurde, freute er sich auf ein Wiedersehen mit Madison Franklin. Er musste sich eingestehen, dass

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