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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Callahan und neuen Sheriff von Flagstaff. Bart war eine Klasse über ihm gewesen und ging mit Barnes und den anderen Taugenichtsen in die Klasse. Aber Bart Callahan war schon immer in Ordnung gewesen, hatte nichts mit diesen Schlägern gemein. Da er Joshua irgendwie schon immer gemocht hatte - vielleicht tat er ihm auch nur leid -, stellte er ihn im Sheriffs Departement ein. Obwohl Joshua mehr als ungeeignet für diesen Job war. Genaugenommen war er für jeden Job auf der Welt ungeeignet. Asthma und tausende Allergien gegen dies und das und alles Übrige waren nicht gerade förderlich dabei, Berufsanforderungen zu erfüllen.
    Joshua war kein Deputy. Dafür langte es nicht. Er war mehr oder weniger nur im Innendienst beschäftigt und schrubbte die Toiletten, machte Kaffee, besorgte Bagels, kopierte Akten und sorgte für die Ablage. Er war ein Mädchen für alles, wenn man so wollte. Doch seine Mutter war stolz darauf, dass ihr Sohn bei der Polizei von Flagstaff untergekommen war. In ihren Augen war er ein waschechter Deputy, auch wenn er ihr bereits tausende Male erklärt hatte, dass er mit Außendiensteinsätzen rein gar nichts zu tun hatte. Doch das war einerlei für Elizabeth Dearing. Ihr kleiner Joshua war Polizist und damit basta (Mütter  neigen wohl dazu, nur das Beste in ihren Kindern zu sehen; auch wenn das oft einer Realitätsverweigerung nahe kommt).
    »He, Little Joe, kommst du heute auch zum Klassentreffen?«
    Joshua hasste es wenn man ihn Little Joe nannte. Diesen Spitznamen hatte er allein Jake Anderson zu verdanken. Seit er ein Junge war, hatte er ihn so genannt, und leider war er hängen geblieben.
    Das Klassentreffen. Für einen Moment lang hatte er darüber nachgedacht nicht hinzugehen. Die anfängliche Freude seine alten Freunde wieder zu sehen, wurden von Zweifeln überschattet. Schließlich würden alle etwas aus ihrem Leben gemacht haben.
    Nur ich nicht, dachte Joshua mitleidig.
    Isaac, mit dem er sich ab und zu noch traf, doch eher im Gottesdienst am Sonntag, als auf einen Schluck Frischgezapftem in einer Bar, war Priester geworden; er arbeitete gewissermaßen für Gott persönlich, was Joshua schon beeindruckend fand. Samuel Coleman war ein erfolgreicher Schriftsteller, wie er gehört hatte, und der verdammte Jake Anderson hatte Weltmeistertitel im Klippenspringen inne; dieser verrückte Hund. Seine Erfolge hatten es sogar bis in die städtischen Zeitungen geschafft. Madison Franklin hatte zweifellos auch Karriere gemacht; als Anwältin, Architektin oder Gott weiß was sonst für einen vielsagenden Posten.
    Und was konnte er selbst vorweisen? Ich schrubbe die Toiletten im Sheriffs Departement und spiele das Mädchen für alles. Ganz große Klasse.
    Was für eine steile Karriere, dachte Joshua.
    Wenn sie ihn heute fragen würde - was ganz sicher der Fall sein wird - dann würde er sagen, er sei ein waschechter Deputy. Wahrheit hin oder her. Diesen Abend würde er das sein, was seine Mom in ihm sah.
    Joshua stoppte einen Moment seine Arbeit, tunkte den Wischmob in den Eimer und überlegte. Dann sah er Bart Callahan an und zuckte die Schultern.
    »Keine Ahnung, ich muss es mir noch überlegen«, antwortete Joshua seinem Boss.
    »Gut. Hör zu Little Joe. Ich muss ein paar Stunden weg, Terry Valinsky hat anscheinend ein Problem mit irgendwelchen Dieben oder Tieren draußen bei seiner Farm. So genau scheint er das selbst nicht zu wissen. Vielleicht habe ich es auch nicht richtig verstanden. Oder vielleicht ist er wieder nur besoffen nach Hause gekommen und hat sich alles eingebildet. Wäre ja nicht das erste Mal. Hältst du die Stellung solange ich fort bin? Kann ich auf dich zählen?« Bart Callahan strich sich mit der Hand sein Haar nach hinten und setzte sich den Hut auf.
    Joshua war bereits einige Male allein im Sheriffs Departement verblieben, während die Deputies (die richtigen!) unterwegs waren, und es war nie ein Zwischenfall eingetreten. Auch wenn sich Joshua einen gewünscht hatte. Nur eine klitzekleine Chance, damit ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.
    »Klar doch, Boss. Ich muss ohnehin den Boden schrubben und die Schlösser der Zellen reparieren«, antwortete Joshua und schob die große Hornbrille auf seinen Nasenrücken zurück. Die verdammte Brille rutschte ständig auf seine Nasenspitze und war ein Überbleibsel aus seiner Kindheit. Genauso wie große Teile seiner Kleidung. Er war keinen Deut gewachsen, immer noch so groß – oder besser, so klein - wie als

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