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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Boten zwischen d’Albret und den Franzosen hin- und hergeritten. Was immer es ist, es könnte sein, dass sie es gemeinsam planen.«
    Sie dreht sich zu mir um. »Ich erzähle Euch das nicht, um Euch Euer Vorhaben auszureden, sondern damit Ihr Augen und Ohren offen haltet. Solltet Ihr in Erfahrung bringen können, was los ist, während Ihr diese Mädchen in Sicherheit bringt, wäre die Herzogin gewiss überaus dankbar für einen Bericht. Jetzt geht und holt Eure Gefährten, und wenn Ihr zurückkehrt, werde ich Euch selbst zu dem Gang geleiten.«
    Der Tunnel ist lang und dunkel, und die Öllaterne, die die Äbtissin uns gegeben hat, spendet gerade genug Licht, damit wir nicht stolpern und fallen. Die Mauern sind aus nasskaltem Stein und tropfen von der Feuchtigkeit des nahen Flusses und des Grabens über uns. Die Dunkelheit verschluckt das Licht der Laterne fast sofort. Es fühlt sich so an, als seien wir in die lange, schummrige Kehle einer monströsen Schlange aus den Legenden alter Zeiten getreten.
    Als das dürftige Licht uns endlich eine steinerne Treppe zeigt, beschleunigen wir unseren Schritt und eilen die Stufen hinauf. Wie die Äbtissin erklärt hat, führt die Tür, da der Herzog sich darüber im Klaren war, dass sein eigenes Gemach bei feindseligen Aktivitäten durchaus als Erstes eingenommen werden könnte, in den Raum, den die Herzogin und Isabeau sich als Kinder geteilt haben.
    Ich hebe leise den Riegel an, dann ziehe ich langsam die Tür auf – nur um vor einer anderen Wand aus Holz zu stehen. Nein, es ist keine Wand, sondern die Rückseite eines riesigen hölzernen Kopfbretts. Die Tür ist in die Wand hinter dem Bett eingelassen und zusätzlich durch die Bettvorhänge verborgen. Es ist gerade genug Platz für eine Person, um zu passieren, obwohl die Bestie sich zur Seite wird drehen müssen, und selbst dann wird es eng werden.
    Yannic wird mit seiner Steinschleuder und einem langen Dolch bewaffnet im Gang warten, da wir es nicht wagen, das Risiko einzugehen, dass unser Fluchtweg von unseren Feinden abgeriegelt wird.
    Das Schlafgemach führt in einen kleinen Empfangsraum, und obwohl ich keine schlagenden Herzen dort drin spüre, stutze ich. Es ist, als halte mich eine unsichtbare Barriere zurück; mein Geist erinnert sich an alles, was ich innerhalb dieser Mauern erlitten habe, obwohl mein Herz singt, dass jetzt alles anders ist. Ich bin jetzt anders. Ich war gezwungen gewesen, meine wahre Natur sogar vor mir selbst zu verbergen – denn welche Hunde hätten keine Angst vor dem Wolf, der unter ihnen ist? Und selbst ein Wolfsbaby muss eine Chance bekommen zu wachsen. Dieser Gedanke ermöglicht es mir, in den Raum zu treten. Die Bestie folgt mir still auf dem Fuß.
    An der Tür spähe ich hinaus, um festzustellen, ob irgendwelche Wachposten da sind, aber der Flur ist leer. »Du musst hier warten«, sage ich zu der Bestie. »Zumindest bis ich weiß, wo sie sind und wie schwer sie bewacht werden.« Seine Augen brennen von Unbehagen, denn er ist es nicht gewohnt, müßig dazustehen, während andere sich in Gefahr bringen, aber er weiß, dass für den Moment Verstohlenheit unsere beste Waffe ist, nicht brutale Gewalt.
    In der Halle achte ich darauf, den Kopf gesenkt zu halten, und hoffe, dass der Nonnenschleier, den ich trage, meine Züge vor jedem verbergen wird, der zufällig des Wegs kommt. Je weiter ich mich von der Tür entferne, umso mehr fühlt es sich so an, als presse sich ein gewaltiges Gewicht auf meine Brust. Statt mir das Atmen zu erschweren, wie es das einst getan hat, treibt es mich vorwärts, ganz wie eine Welle ein Boot ans Ufer schleudert.
    Ich bin keine zwei Türen weit gekommen, da höre ich Stimmen – die klaren, hohen Stimmen von Kindern. Sie kommen aus dem dritten Raum. Dort sind keine Wachen postiert, also hole ich tief Luft, rufe mir ins Gedächtnis, dass ich Mortains Tochter bin, und klopfe dann an die offene Tür. Die Stimmen brechen ab.
    »Herein.« Es ist Tephanie und ich stoße einen Seufzer der Erleichterung aus. Ich hatte schon befürchtet, dass Madame Dinan oder Julian selbst die Mädchen bewachen würden. Aber zweifellos haben sie nicht von mir erwartet, dass ich unangemeldet in die Höhle des Löwen kommen würde.
    Ich betrete den Raum, darauf bedacht, den Blick gesenkt zu halten, und schiebe die Hände in meine Ärmel zu meinen verborgenen Messern, für den Fall, dass ich sie schnell benötigen sollte. »Hallo.« Ich spreche mit tieferer Stimme als gewöhnlich. »Ich bin

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