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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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eines Blickes gewürdigt, und Lazare steuert uns direkt zu einem Schmied, den er kennt, einem Burschen, der, wie er uns versichert, nur allzu glücklich sein wird, uns zu helfen. Er unterhalte zwar keine engen Bande zu den Köhlern, habe aber garantiert nichts übrig für d’Albret oder seine Besetzung der Stadt.
    Nachdem der erste Teil unseres Plans erfolgreich hinter uns liegt, wird es Zeit, dass ich mich säubere, damit ich dem Kloster von St. Brigantia, das direkt gegenüber dem Palast liegt, einen Besuch abstatten kann.

Siebenundvierzig
    I CH WERDE SOFORT INS Büro der Äbtissin geführt. Sie erwartet mich an ihrem Schreibtisch, eine massige Frau, beinahe so groß wie ein Mann, mit einer hohen, intelligenten Stirn und hängenden Lidern. Ich werde hineingebracht, und sie bedeutet der Novizin, auf dem Weg hinaus die Tür zu schließen, dann lehnt sie sich auf ihrem Stuhl zurück und mustert mich.
    »Was will eine Tochter Mortains von jenen, die der heiligen Brigantia dienen?«
    »Ich bin nicht in offiziellen Angelegenheiten hier, ehrwürdige Mutter, sondern um Euch um Eure Hilfe bei der Rettung zweier kleiner Mädchen zu bitten. Graf d’Albret hat sie in seiner Gewalt und ich fürchte um ihr Wohlergehen.«
    »Und das mit gutem Grund«, murmelt sie.
    »Um sie in Sicherheit zu bringen, brauche ich Zutritt zur Burg. Ein Habit der Schwestern der Brigantia würde mir eine hervorragende Verkleidung bieten und es mir erlauben, den Palast zu betreten, ohne einer Musterung unterzogen zu werden.«
    »Plant Ihr, allein zu gehen?«
    »Nein, ich werde Unterstützung haben.«
    »Da werdet Ihr mehr als einen Habit brauchen.«
    Ich kann nicht anders, der Gedanke entlockt mir ein Lächeln. »Nein, ehrwürdige Mutter. Ich werde von zwei Männern begleitet werden.«
    Sie zieht eine Augenbraue hoch. »Und wer sind die beiden?«
    »Einer von ihnen ist de Waroch, genannt die Bestie.«
    »Derselbe, der sich vor wenigen Wochen so nobel zum Schutz vor unsere Herzogin gestellt hat?«
    »Eben derselbe.«
    »Dann habe ich noch etwas, das ich mit Euch teilen möchte. Es gibt einen geheimen Gang, der vom Kloster in den Palast führt. Er wurde von dem verstorbenen Herzog angelegt. Nachdem er und seine Familie nur knapp einer Gefangennahme durch die Franzosen entkommen waren, als sie die Stadt während eines der vielen Scharmützel gestürmt hatten, hat er von seinen Ingenieuren einen geheimen Fluchtweg aus dem Palast erbauen lassen, damit seine Töchter einer Gefangennahme nie wieder so nah kommen würden. Ihr könnt diesen Gang benutzen, um die Mädchen zu befreien.«
    Es scheint, als seien alle Heiligen diesem Unternehmen gewogen, und ich kann mich nur mit Mühe bezähmen, nicht über den Schreibtisch zu springen und die Äbtissin zu umarmen. »Das ist eine großartige Lösung für ein überaus ärgerliches Problem. Ich danke Euch.«
    »Und dies ist nichts weiter als eine Rettungsmission?« Sie mustert mich mit scharfen Augen.
    Ich halte ihrem Blick stand. »Das ist der Hauptgrund.«
    »Gut. Obwohl ich hoffe, dass Ihr, sollten sich andere Gelegenheiten auftun, sie nutzen werdet. Ihr werdet überaus vorsichtig sein müssen. D’Albret und seine Soldaten sind vor drei Tagen zurückgekehrt und er und seine Truppen sind hart von Rennes hierher geritten. Was immer er dort zu bewerkstelligen gehofft hat, ist fehlgeschlagen, und er und seine Männer sind in miserabler Laune.«
    Das sind gute Neuigkeiten, denn es kann nur bedeuten, dass seine Saboteure ihm nicht helfen konnten, sich Zutritt zur Stadt zu verschaffen.
    »Das ist auch der Grund, warum die Straßen hier so verlassen daliegen. Die Städter bleiben in ihren Häusern und haben ihre Läden geschlossen, weil sie nicht mit d’Albret oder seinen Männern in Berührung kommen wollen, solange sie in dieser Stimmung sind.«
    Aus irgendeinem Grund wandern meine Gedanken zu dem Silberschmied, der den Schlüssel für mich gefertigt hat. »Das ist überaus weise von ihnen.«
    Sie erhebt sich und geht zu dem Fenster hinüber, von dem aus man einen Blick auf den Graben hat. »Da ist noch etwas, das Ihr wissen solltet. Es gibt Berichte, verlässliche Berichte, nach denen die französische Regentin und ein großes Heer nur fünf Reitstunden flussaufwärts lagern.«
    So nah! »Haben sie geplant, d’Albrets Abwesenheit auszunutzen, um in die Stadt einzufallen, während er Krieg gegen Rennes führt?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Ich weiß es nicht, denn während der letzten vierzehn Tage sind viele

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