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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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wurde, dass es unmöglich ist, ihre Dankbarkeit zu bremsen. Sie bestehen darauf, die Gans zu schlachten, damit sie ihn mit einem Festmahl belohnen können, das eines Ritters wie ihm würdig ist. Da wir alle dringend eine ordentliche Mütze voll Schlaf brauchen und nichts gegen eine gute Mahlzeit einzuwenden haben, nehmen wir ihr freundliches Angebot an.
    Unter viel Gemurre und Gebrumm lässt de Waroch sich ins Haus helfen und niederlegen, wo ich ihn versorgen kann. Es ärgert ihn maßlos, ausruhen zu müssen, während andere sich um die Überreste der französischen Soldaten kümmern. »Lasst es gut sein«, sage ich zu ihm. »Jeder kann die Spuren des Kampfes verbergen oder die Leichen entsorgen, aber nur Ihr könnt der Herzogin helfen. Und sie wird mir die Haut abziehen, wenn ich Euch nicht so gesund und munter wie möglich abliefere.«
    Zu meinem Glück ist er so erschöpft, dass er, sobald er liegt und den Rindenmulchwickel auf seinem Bein hat, einschläft. Die Prellungen sind inzwischen verblasst und fast alle Schwellungen sind aus seinem Gesicht verschwunden. Trotzdem ist er immer noch so groß und hässlich wie ein Ungeheuer.
    »Er wird auch nicht viel schöner sein, wenn er ganz wiederhergestellt ist, hm?«
    Als ich aufschaue, steht die Bäuerin direkt hinter mir und schaut auf die Bestie hinab. »Er hat andere Fähigkeiten«, entgegne ich scharf.
    »He, reißt mir nicht den Kopf ab. Ich habe nicht gesagt, dass er nicht sein Gewicht in Gold wert wäre. Außerdem wette ich, dass er sehr geschickte Hände hat und mit seiner Klinge umzugehen weiß.« Der anzügliche Unterton in ihrer Stimme lässt keinen Zweifel an der Bedeutung des Gesagten zu, ebenso nicht bezüglich ihrer Vermutungen, was für eine Beziehung die Bestie und ich haben.
    Meine noch schärfere Erwiderung wird unterbrochen von einem gewaltigen Rasseln, als ihre zwei Söhne hereingestürzt kommen; sie schwingen die Waffen, die sie den Soldaten abgenommen haben. »Papa sagt, wir können ruhig von den stinkenden Franzosen profitieren«, erklärt der Jüngere, der seinen Bruder beinah mit einem Schwert enthauptet, das fast so lang ist wie er selbst.
    »Profitieren, ja; deinen Bruder verletzen, nein. Geht jetzt und legt diese Schwerter weg.«
    Die Jungen klettern die Stiege zu ihren Zimmern hinauf, und ich folge der Bäuerin, als sie in die Küche geht, um die Mahlzeit vorzubereiten, aber sie scheucht mich schnell weg. »Das waren Eure Messer, die zwei der Rohlinge durchbohrt haben. Was für eine Art von Dank wäre es, wenn ich Euch dazu bringen würde zu kochen? Hier.« Sie drückt mir einen Wassereimer in die Hand, dann nimmt sie einen Kessel vom Herd und leert ihn in den Eimer. »Geht und wascht Euch. Ich bin mir sicher, das wird guttun nach Eurer Reise.«
    Ich sollte beleidigt sein, aber ich bin zu dankbar für die Gelegenheit, mich zu säubern. Ich nehme den Wassereimer und gehe ins Obergeschoss, damit ich diesen unerwarteten Segen nutzen kann.
    Das Abendessen ist das beste Festmahl, das ich je gegessen habe. Nicht nur ist die Gans perfekt gegart, mit knuspriger Haut und saftigem Fleisch, es gibt auch einen dicken, herzhaften Hammeleintopf, Lauch und Kohl, dunkelbraunes Brot und frischen Käse, dünnen roten Wein und Birnencidre und dazu gebackene Äpfel mit Sahne.
    Das Essen hat etwas von einem Fest; der Bauer und seine Frau – Guion und Bette – sind bester Laune, weil sie einem Unglück entronnen sind. Selbst Yannic lächelt und nickt glücklich – obwohl das vielleicht einfach daran liegt, dass sein Bauch endlich voll ist. Die Söhne des Bauern schwanken zwischen Heldenverehrung, da sie mit der Bestie de Waroch speisen, und unbeholfenen Versuchen, ihn zu beeindrucken. Oder zumindest einander zu beschämen.
    »Anton hat gekreischt, als die Soldaten kamen«, sagt Jacques.
    Errötend stößt Anton ihm den Ellbogen fest in die Rippen. »Habe ich nicht. Meine Stimme hat sich überschlagen, das ist alles.«
    Jacques kichert. »Von der Lautstärke deines Quiekens.«
    »Nun, zumindest habe ich nicht versucht, einen Schinken als Waffe zu benutzen. Außerdem« – er hebt den Arm und schwingt seinen gestohlenen Dolch – »werde ich das nächste Mal bewaffnet sein, und die Franzosen werden nicht so leicht davonkommen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich es als ein leichtes Davonkommen bezeichnen würde, tot inmitten von Kuhdung in eurer Scheune zu liegen«, bemerke ich. Zu meiner großen Überraschung lachen alle.
    »Das ist wohl wahr«, sagt Guion und hebt

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