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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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beugt sich aus dem Sattel, als wolle er mich packen, dann hält er inne, als seine Rippen ihn schmerzen. »Dies ist kein Kampf.«
    »Ich weiß.« Ich lenke mein Pferd auf einen der Steine zu. Das Schwert ist nicht meine Lieblingswaffe, aber seine längere Reichweite wird hier von größerem Nutzen sein. Sobald ich einige mit meinen Wurfmessern ausgeschaltet habe …
    »Nein!« Die Bestie greift nach meinen Zügeln, fasst aber daneben und fällt fast vom Pferd. »Ich werde nicht danebenstehen und zusehen, wie Ihr vor meinen Augen niedergestreckt werdet.« Seine Augen brennen – vor Wut, denke ich, bis ich sehe, dass es auch Angst ist. Angst um mich.
    Seine Sorge bewirkt, dass mein eigenes Temperament mit mir durchgeht, denn ich verdiene solche Rücksichtnahme nicht, und gewiss nicht von ihm. Ich werde Alyses Bruder nicht so im Stich lassen, wie ich sie im Stich gelassen habe. »Und ich werde kein zweites Mal müßig danebenstehen und Euch sterben sehen«, erkläre ich ihm.
    Dann sind d’Albrets Männer auch schon fast bei uns. Resigniert zieht die Bestie sich mit der rechten Hand das Schwert vom Rücken, während die linke sich um den Griff der Axt schließt. »Ich werde nicht zulassen, dass sie Euch lebend bekommen.«
    Von allen Dingen, die er hätte sagen können, ist es das, was mich am meisten tröstet. »Noch werde ich zulassen, dass das Euch geschieht«, sage ich, einen seltsamen Kloß im Hals.
    Daraufhin lächelt er sein breites, wahnsinniges Lächeln, gerade als unsere Verfolger durch die Bäume brechen. Die Hufe ihrer Pferde wirbeln den Waldboden auf.
    Yannic macht die erste Bewegung und schießt einen seiner Steine mit seiner gewohnten Geschicklichkeit ab und trifft einen der führenden Männer an der Schläfe. Ich hebe die Armbrust und schieße dem Anführer einen Bolzen zwischen die Augen. Während er noch von der Wucht des Aufpralls taumelt, lasse ich die Armbrust fallen und greife nach meinen Wurfmessern. Die Bestie behält die Felswand im Rücken und steht in den Steigbügeln auf, um das Schwert zu schwingen und die vier Männer um ihn herum in den Tod zu reißen.
    Obwohl meine ersten drei Messer ihre Ziele treffen, weiß ich genau, dass es zu viele sind. Ich greife nach dem Schwert, das an meinen Sattel geschnallt ist, aber bevor ich es ziehen kann, stürmt einer der Männer auf mich zu. Ich werfe mich nach links, als er ausholt, und er verfehlt mich. Bevor er wieder zuschlagen kann, erklingt ein lautes Tschuck, und er sackt auf seinem Pferd nach vorn. Ich sende ein stilles Dankeschön an Yannic, bis ich den Pfeil im Rücken des Mannes sehe. Yannic hat keinen Bogen.
    Ich habe keine Zeit, nach dem Bogenschützen Ausschau zu halten, während ich mich mühe, mein Schwert aus seiner Scheide zu befreien. Ein halbes Dutzend Männer haben die Bestie an einen der Steine gedrängt. Sein Schwert blitzt in schneller Bewegung, aber sein linker Arm ist kaum in der Lage, die Axt zu bewegen. Ich sporne mein Pferd an und stürme mit gezücktem Schwert vorwärts. Es ist ein unbeholfener Hieb, aber er erfüllt seinen Zweck.
    Nur, dass das Pferd des Soldaten zur Seite springt und den sterbenden Mann und mein Schwert mitnimmt. Merde. Ich ziehe meine beiden letzten Dolche von meinen Handgelenken. Ich sehe die Bestie an. Soll ich sie für uns aufsparen oder sie benutzen, um anzugreifen? Bevor ich mich entscheiden kann, regnet es Pfeile von den Bäumen, und das schockiert mich so sehr, dass ich erstarre. Noch während ich mich gegen ihren scharfen Biss wappne, wirbeln fünf von d’Albrets Männern herum, um sich diesem neuen Angriff zu stellen, und eine zweite Salve wird losgelassen. Plötzlich entsteht auf der kleinen Lichtung ein Tumult, als die Bäume und der Waldboden selbst zum Leben erwachen und Kreaturen aus den alten Legenden ausspeien. Oder Dämonen, die in der Hölle gezüchtet wurden. Sie sind dunkelhäutig und missgestaltet. Einer hat eine Ledernase, der Arm eines anderen scheint aus Holz gemacht zu sein, und ein dritter sieht aus, als sei die Hälfte seines Gesichts weggeschmolzen. Was immer ihre Gebrechen sind, sie machen den restlichen Männern d’Albrets mit gnadenloser Effizienz den Garaus, ziehen sie von ihren Pferden und spießen sie mit bösartigen kleinen Klingen auf oder drehen ihnen schnell den Hals um. In der Zeitspanne von einem Dutzend Herzschlägen sind sämtliche Soldaten d’Albrets tot und wir sind umzingelt.

Zweiundzwanzig
    D E W AROCH HEBT SEIN tropfendes Schwert, aber ein schroffer

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