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Dark Village - Niemand ist ohne Schuld

Dark Village - Niemand ist ohne Schuld

Titel: Dark Village - Niemand ist ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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so aus, als hätten Sie sie in Pose gebracht und nach Perspektiven gesucht, die definitiv nichts mit Ihrem Job zu tun haben. Und ansonsten war da nichts auf Ihrem Rechner. Nichts! Das ist doch interessant. Jemand hat alle Spuren Ihrer Aktivität beseitigt, die Festplatte wurde komplett geputzt. Aber die Fotos von Trine waren noch da, absichtlich für uns hinterlassen.“
    Der Ermittlungsleiter schob seinen Stuhl zurück. Er streckte die Beine aus und kreuzte die Füße. Er machte es sich bequem und lächelte. „Sollen wir vielleicht da anfangen? Also, ich wäre bereit. Erzählen Sie mir doch mal von Ihrem Computer, Doktor.“
    „Da gibt es nichts zu erzählen.“
    „Ach, jetzt kommen Sie schon. Seien Sie nicht so bescheiden.“
    Wolff schüttelte den Kopf.
    Er blinzelte ein paar Mal. Dieser flapsige Ton des Ermittlungsleiters ging ihm auf die Nerven.
    „Ich … Ich habe es einfach getan. Ich habe sie umgebracht, und später hab ich die Fotos von ihr geknipst. Es hat mir irgendwie … Spaß gemacht. Glaube ich.“
    „Es hat Ihnen Spaß gemacht?“
    „Ja. Oder …“ Wolff zwinkerte jetzt schneller. Er leckte sich über die Lippen. „Ich will nicht mehr mit Ihnen sprechen. Haben Sie nicht gehört, was ich vorhin gesagt habe?“
    „Ich frage Sie ja gar nicht nach dem Mord. Ich frage nicht danach, was am See passiert ist. Ich frage lediglich nach Ihrem Computer.“
    „Ich habe ein Geständnis abgelegt. Ich meine … was wollen Sie denn noch? Ich habe ja nicht mal einen Anwalt hier und …“
    „Sollen wir Ihren Anwalt anrufen?“
    „Nein! Ich will keinen Scheiß-Anwalt! Wie oft muss ich das noch wiederholen, hören Sie mir überhaupt nicht zu?“ Wolff ballte die Fäuste vor sich auf dem Tisch. Sein rastlos zuckender Oberschenkel ließ die Tischplatte beben. „Jetzt hören Sie mir zu. Ich will, dass Sie mir glauben!“
    „Wir machen eine Pause.“ Der Ermittlungsleiter erhob sich. Die Stuhlbeine schrammten über den Boden.
    „Ich will keine Pause!“, rief Wolff. „Ich will es hinter mich bringen. Ich will, dass Sie akzeptieren, was ich zu sagen habe!“
    Der Ermittlungsleiter sah auf die Uhr. „Vierzehn Uhr fünf. Wir machen eine Pause bis fünfzehn Uhr.“
    „Sie feiger Arsch!“, sagte Wolff.
    „Und Sie sind ein Lügner“, sagte der Ermittlungsleiter. Er lächelte. „Scheint so, als hätten wir beide einander verdient.“
    Er nahm seine Kaffeetasse und verließ den Raum. Kruse folgte ihm, den Notizblock und die Kaffeekanne in der Hand. Als er die Tür hinter sich zumachte, hörte er, wie Wolff mit beiden Händen auf die Tischplatte schlug.
    „Verdammt!“

3
    Nach der letzten Stunde wollte Nora lieber allein sein. Sie hatte keine Lust auf die anderen. Weder auf Vilde noch Benedicte und auch nicht auf Nick. Irgendwie war sie von ihm genervt, er machte sie ungeduldig.
    Sie sagte, sie müsse auf dem Heimweg in der Bibliothek vorbei. Langsam schlenderte sie dorthin und stöberte eine halbe Stunde geistesabwesend in den Regalen. Sie mochte die Ruhe, die dort herrschte. Und diesen trockenen, alten Geruch von Büchern, die lange niemand mehr aufgeschlagen hatte, die friedlich warteten, vielleicht sogar auf sie. Aber sie konnte sich einfach nicht auf die Bücher konzentrieren.
    Es war ihr klar, dass sie sich Nick gegenüber nicht ganz fair verhielt, aber es deprimierte sie, dass sie einfach nicht über Küssen und Händchenhalten hinauskamen. Mehr lief nicht zwischen ihnen, sie hatten noch nicht mal drüber gesprochen. Warum unternahm er denn nichts, warum ergriff er nicht endlich die Initiative?
    Sie wusste, dass er Lust auf sie hatte. Das war wirklich nicht schwer zu erkennen!
    Aber am meisten frustrierte sie, dass sie so eigentlich nicht denken sollte. Es war viel Schlimmes passiert, und das Einzige, was ihr im Kopf herumspukte, war die Frage, wann sie endlich mit Nick schlafen würde. Hallo, Nick. Lust zu poppen? Sie wurde rot. Schnell versteckte sie sich hinter einem Regal. Das war wirklich zu blöd. Sie musste aufhören, sich solche Gedanken zu machen. Das war absolut oberpeinlich und daneben!
    Sie versuchte, sich zusammenzureißen, und räusperte sich. Dann richtete sie sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    Werd erwachsen! Das ist doch echt keine große Sache!
    Gedankenverloren betrachtete sie die Bücher. Sturmhöhe stand auf einem Buchrücken. Bestimmt passierte es bald zwischen ihnen. Es hatte bis jetzt einfach zu viel Durcheinander gegeben, darum war noch nichts gelaufen.
    Aber

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