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Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)

Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)

Titel: Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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und schändeten sie ein letztes Mal, indem sie nacheinander auf sie urinierten. Sie lachten, grölten, tranken. Sie schwebte auf den toten Körper zu. Haare, die einmal wundervolle dunkelrote Locken gewesen sein mussten, lagen abgerissen über ihrem Gesicht, getränkt von Blut und Urin. Ihre vor Entsetzen weit aufgerissenen grünen Augen waren blutunterlaufen. Von ihrem schönen Gesicht war nicht viel mehr übrig, als eine blutige Masse unter aufgeplatzter Haut. Maja, ihr Name war Maja gewesen. Sirona erkannte sie, spürte Schmerzen und Trauer. Sie hatte Maja einmal geliebt.
    Sie hob den Blick. Viele geschändete Leiber, der Gestank von Eisen und Urin wurde stärker, jetzt erkannte Sirona den Geruch, es war das Blut unzähliger zerstörter Leiber. Sie stand zwischen den Leichen zahlloser Frauen in Kampfkleidern. Alle waren tot, alle geschändet.
    Sirona schluckte hart, suchte nach ihrem eigenen Körper, fand ihn aber nicht. Sie war nicht hier. Da sah sie ihn. Er kniete über einer Frau, mitten zwischen den herumlaufenden Männern. Als er aufstand, überragte er die anderen. Er sah die Frau unter sich nicht einmal richtig an, dann stieß er sein Schwert in ihre Brust, in die Brust der Frau, bei der er zuvor gelegen hatte.
    Sein Körper war blutverschmiert, aber es war nicht sein Blut. Er richtete sich auf, seine Brust schwoll an und er brüllte Macht, Gier und Verachtung aus sich heraus.
    Ein verletzte r Mann kniete etwas abseits. Er hielt seinen rechten Arm, von dem die Hand abgetrennt worden war.
    Der große Krieger drehte sich langsam um , starrte Sirona an, voller Hass, Verachtung und Zerstörungswut. Tod funkelte in seinen Augen. Er kam langsam auf Sirona zu, im Vorbeigehen enthauptete er den knienden Mann. Er sah noch nicht einmal richtig hin, als er sein Leben auslöschte. Dann kam er weiter auf Sirona zu und seine Augen brannten. Sie waren dunkelblau, durchzogen von anthrazitfarbenen Linien. Es waren Darkens Augen.
    Darken kam auf sie zu und schien sie mit seinem Blick töten zu wollen. Sirona schrak vor ihm, vor dem Tod, vor dem Dunklen, Bösen in seinen Augen zurück. Sie machte einen Schritt rückwärts, wobei sich ihre Hände mit einem Aufschrei von dem Bild lösten.
    Sirona schwankte. Als Darken von hinten nach ihr griff, um sie zu stützen, schrie sie noch einmal auf, schlug nach ihm, stieß ihn von sich weg und ging in Angriffsstellung, bereit, sich vor ihm zu schützen.
    Dar ken, der mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte, stolperte rückwärts zum Sofa und fiel daneben. Der Schlag, den sie ihm versetzt hatte, war hart und gezielt und traf sein ungeschütztes Gesicht.
    Sirona sah auf ihn nieder. Er starrte sie an. Seine Augen hatten zwar nicht dieselbe Farbe, wie zu dem Zeitpunkt, als sie sich das erste Mal auf Castello Del Guardiano Della Spada begegnet waren, aber sie waren auch nicht mehr azurblau. Alle Schutzschilde in Sirona fuhren hoch. Längst verloren geglaubte Erinnerungen rasten durch ihren Kopf. Er war ein Schlächter! Er war ein Mörder! Er war ein Schänder! Dieser Mann, mit dem sie Nächte voller Zärtlichkeit und Leidenschaft teilte, hasste Frauen, verachtete sie. Er war ein Monster in Engelsgestalt. Nein, das konnte doch nicht sein!
    S ie griff sich an die Kehle, bekam keine Luft mehr. Wo war ihr Schwert? Sie wollte Maja rächen, sie wollte … nur noch weg von ihm!
    Blitzschnell drehte sie sich um, rannte zur Tür. Als sie sie aufriss, spürte sie eine Bewegung in ihrem Rücken. „Komm mir nicht zu nahe, ich werde dich töten und schänden, so wie du und deine Männer Maja und die anderen getötet und geschändet haben! Maja war meine Schwester und ich habe sie geliebt!“
    Verachtung und Hass lagen in ihrer Stimme. Dann schlug sie die Tür hinter sich zu. Sie konnte nicht mehr sehen, wie Darken in sich zusammensackte und neben dem Sofa liegen blieb.
    Sirona rannte die Treppe hinunter, rannte durch die Halle zur Tür, rannte die äußere Freitreppe hinab auf den Rasen, hinaus zum Wald. Sie rannte, spürte nicht den Herbstregen auf ihrer Haut, spürte nicht den nassen Rasen unter ihren Füßen, spürte nicht den stechenden Schmerz in ihrer Lunge. Nein, sie spürte nicht, wie die Äste und Sträucher ihre Füße verletzten, nicht die Tränen in ihrem Gesicht. Sie rannte nur noch, erfüllt von Hass, Trauer und Verzweiflung. Sie lief in den Wald. Sie fühlte sich gefangen in einem Käfig, konnte nicht hinaus. Irgendwann brach sie im Wald zusammen.
    Sie wusste nicht, wie lange sie so

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