Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
sicher war sicher. Verzogen würde sie in der Universidad Privada Élite De Las Espadas ganz bestimmt nicht. Dort würde sie jedoch behütet aufwachsen und die beste schulische Ausbildung erhalten, die man sich wünschen konnte, und das war das Mindeste, was Kim als seine Tochter zu erwarten hatte.
Sirona bewegte ihren Kopf an seiner Brust und sah ihn an. „Du denkst zu viel“, flüsterte sie.
Darken fühlte sich ertappt. Er wusste, dass sie nicht in ihn eingedrungen war und nicht den Inhalt seiner Gedanken gelesen hatte. Er wusste immer, wenn sie ihn besuchte. Es war eines der wunderschönsten Gefühle, die es für ihn gab, wenn er ihren Geist in sich spürte. Sie hatte ihn so oft besucht, als er auf Castello Del Guardiano Della Spada war und sie in Lippstadt. Selbst in dieser Woche waren sie nie länger als einige Stunden getrennt gewesen.
„Fühlst du dich vernachlässigt oder ausgeschlossen?“, fragte er neckisch zurück.
„Wenn wir wieder zurück auf Castello Del Guardiano Della Spada sind, will ich, dass du mit mir in die Galerie gehst. Ich will das Bild berühren, will wissen, warum es mich immer noch anzieht und was es mir sagen will!“
„ Ich habe dir versprochen, dass ich mit dir gehen werde, wenn du bereit bist. Bist du es?“
„ Ja, das bin ich.“ Dann rollte sie sich in seinen Arm und schlief ein.
Darken lag noch etwas länger wach . Er dachte darüber nach, wie es in der Galerie sein würde. Seine Instinkte sprangen an. Der Gedanke daran, dass Sirona wieder den Schmerz und die Angst empfangen würde, die mit der Szene des Bildes und seiner Vergangenheit verbunden war, gefiel ihm gar nicht. Er wusste aber, dass er sie nicht davon abbringen konnte, sie nicht davon abbringen durfte.
A luinn erwartete sie schon mit einem herzlichen Lächeln in seinen Augen, als Sirona und Darken zwei Wochen später im Castello Del Guardiano Della Spada ankamen. Sie gingen nach einem gemütlichen Tee gemeinsam durch den Park und genossen die ruhige Zweisamkeit. Nachdem Aluinn ihnen das Essen serviert hatte, lagen sie noch im Salon auf dem Sofa am offenen Kamin, in dem ein warmes Feuer brannte.
Seitdem sie aus Mexiko zurückgekommen waren, wurde es nicht mehr richtig warm. Der Herbst zog ein und die Kraft der Sonne ließ spürbar nach. Immer öfter brannten jetzt die Kamine im Haus.
„Morgen nach dem Frühstück möchte ich in die Gal erie. Dann möchte ich alles erfahren, was das Bild mir sagen will und was du noch alles weißt und mir bis jetzt nicht erzählt hast.“
Darken überlegte einen Moment. „Ich werde dir alles mitteilen, was du wissen willst.“ In Gedanken ging er sein altes Leben durch. Nachdem er sie getötet hatte, hatte er noch in so vielen Kriegen gekämpft, hatte unzählige Menschen ermordet. Er war kein Heiliger, sondern ein Sohn der Hölle und des Todes gewesen. Sie wusste, dass das Schwert sein Handwerkszeug gewesen war. Ihm blieb nichts weiter übrig, als ihr zu vertrauen.
Als sie zu Bett gingen, hatte Darken den Eindruck, als habe sich die Stimmung zwischen ihnen etwas abgekühlt. Er konnte es aber nicht ausmachen, ob dieser Stimmungswandel von ihr oder von ihm selbst ausging. Sicher schien nur, dass weder Sirona noch er der Anspannung, die in der Luft lag, Macht einräumen wollten.
Sirona kuschelte sich bei ihm ein, wie immer. Er nahm sie fest in den Arm, um ihr zu zeigen, dass er sie beschützen würde und sie liebte. Schließlich schliefen sie ein und in dieser Nacht erschien das Sternennetz das erste Mal, seitdem sie sich gefunden hatten, nicht.
Sie schliefen lang am nächsten Morgen, waren zärtlich zueinander, schmusten, streichelten sich und gingen zum Frühstück hinunter. Darken verschwand kurz in der Küche, um Aluinn Anweisungen zu geben. Sirona gab sich Mühe, fröhlich und unbeschwert zu wirken, aber sie konnte ihm nichts vormachen. Er spürte ihre Anspannung noch immer. Es war keine Angst, die er bei ihr wahrnahm, es war mehr eine Art Unwohlsein.
„Bist du sicher, dass du bereit bist?“, fragte er sie.
„Ich glaube, ja. Ich muss es jetzt einfach wissen. Ich habe ständig Mabons Warnung im Kopf und denke an Matthea. Es gibt so viele Fragen, auf die ich Antworten haben muss. Es muss einen Grund geben, dass das Bild auf mich reagiert, und ich will nicht mehr länger warten, ob ich nun wirklich bereit bin oder nicht! Wer sagt mir, dass ich nicht schon längst so weit bin und nur Angst habe?“
Darken schwieg. Dann sah er sie an, stand auf, zog sie zu sich hoch
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