Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
gelegen hatte, wie lange der Regen auf sie niedergeprasselt war. Irgendwann setzte sie sich an einen Baum, umklammerte ihre Knie und weinte. Das konnte nicht ihre Welt sein! Sie hatte so viel Liebe und so viel Vertrauen in sich und lag in den Nächten neben einem Mann, der so böse, so dunkel und so voller Hass und Verachtung war. Sie fühlte sich allein, sie war einsamer, als je zuvor in ihrem Leben.
Es dämmerte . Sirona fror, konnte sich aber nicht bewegen. Sie erinnerte sich an Darken, wie er vor ihr gestanden hatte, wie er über die Treppe gehechtet war, als sie das erste Mal auf Castello Del Guardiano Della Spada gewesen war. Sie hatte Ychan gerufen und er hatte sie angegriffen. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er von der bösen, dunklen Seite kam. Und dann hatte er sich wie ein Ertrinkender an sie geklammert, als er erkannte, dass sie Weißmagie besaß und ihn damit gerettet hatte.
Die Bilder von der Universidad Privada Élite De Las Espadas, wo er sich um Kinder bemühte, erschienen vor ihrem inneren Auge. Dann wieder sah sie, wie er Taamin den Kopf hatte abschlagen wollen, als dieser vor ihm kniete und ihm nichts als Dankbarkeit und Liebe entgegenbrachte.
Sie s ah, wie Darken ihn als seinen Bruder in den Arm nahm. Sie dachte an die Bedrohung auf dem Fest, die von Darken ausgegangen war, als ihre Freunde vor ihm zurückschreckten und als sie ihn allein mit ihren Worten beherrschte. Sie erinnerte sich daran, was Taamin gesagt hatte: „Niemand kennt ihn gut. Aber er hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin und dafür bin ich ihm dankbar.“
Taamin war gut ! Wie konnte aber etwas Schlechtes etwas Gutes hervorbringen? Sie hatte damals ein Schwert getragen. Ja, sie besaß es heute noch, sie hatte also auch getötet. Aber sie hatte nicht gemordet! Sie hatte sich und die Ihren verteidigt.
Hatte sie je Hass in sich gespürt? Ja, und jetzt spürte sie ihn wieder. Was also unterschied sie von Darken? Er hatte nie den Krieger in sich vor ihr versteckt. In Mexiko hatte er gesagt: Ying und Yang, hell und dunkel, schwach und stark, alles gehört zusammen und nichts kann ohne das andere existieren. Sie brauchten einander, um die Mitte zu finden.
Brauchte sie wirklich das Böse, um gut zu sein? Nein, das Böse brauchte sie, um wieder gut zu werden. Sie weinte, hatte plötzlich große Angst, zu schwach zu sein. Sie war doch nur ein Mensch, sie war David, er war Goliath.
Dann dachte sie an Mabon, an seine Worte: Pass auch dich auf! Ich sehe dunkle Schatten. Du musst die Deinen beschützen! Mabon hatte Darken gesehen und war nicht vor ihm zurückgeschreckt. Und dann der stumme Matthea, der mit ihr gesprochen hatte, oder Kim, die an Darkens Hals hing, und der gute Aluinn, der von Anfang an bei ihm gewesen war und ihn immer noch liebte.
Sie erinnerte sich wieder an ihre Prophezeiung: So, wie ich dir die Verdammnis gab, kann nur ich sie dir nehmen. Denn ich bin der Geist der Weißmagie aus dem Haus der Götter, und wenn du weißt zu lieben, wird meine Seele dich erreichen und beherrschen, ist sie bereit, dich grenzenlos und mit Freiheit zu lieben . Sie hatte ihm geschworen, ihn zu lieben.
Sirona wusste nicht, was sie tun sollte, fühlte sich unendlich allein. „Ich bin doch nur ein Mensch!“, schrie sie in den Regen und den schwarzen Himmel. Dann wurde es leise um sie herum. Sie stand auf und Worte quollen aus ihrem Mund: Verdammt bist du auf ewig! Dein Blut wurde vom heiligen Schwert berührt. Dein Volk, das aus deinem Blute entsteht, wird dich in die Verdammnis begleiten und nur du kannst ihr Erlöser sein. So, wie ich dir die Verdammnis gab, kann nur ich sie dir nehmen. Denn ich bin der Geist der Weißmagie aus dem Haus der Götter, und wenn du weißt zu lieben, wird meine Seele dich erreichen und beherrschen, ist sie bereit, dich grenzenlos und mit Freiheit zu lieben.
Sirona drehte sich in die Richtung, in der das Haus stehen musste, und ging los.
Als sie aus dem Wald heraustrat und das erleuchtete Haus sah, stand er hinter dem Fenster im Büro und beobachtete sie. Sirona bäumte sich auf und brüllte in den Wind: „YCHAN!“
Es folgte ein Klirren und ein Donnern. Ein Blitz zog über das Gelände, es regnete nicht mehr, es goss wie aus Kübeln. Ein weiterer Blitz, der über sie hinweg zog, dann einer, der auf sie zuschoss. Sie stieß ihren Arm in die Luft und Ychan lag in ihrer Hand. Der Stein blitzte und sie war bereit. Sie stand vor dem Haus, Wasser und Dreck flossen über ihren Körper, der
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