Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
mehr benötigen.“
Taamin lachte .
Sie sprach weiter: „Ich habe es mir nicht so einfach vorgestellt, ich meine, ich war so viele Jahre mit ihnen eng verbunden und so viel zusammen, ich müsste doch viel häufiger Sehnsucht nach den beiden haben. Andere Mütter haben doch auch Probleme, sich von ihren Kindern zu lösen, oder?“
„ Du löst dich doch gar nicht von Kim“, widersprach Taamin. „Du bist immer und überall bei ihr. Wenn nicht räumlich, dann über das Telefon oder über einen Chat und zu guter Letzt auch über deinen Geist. Du lässt ihr genug Freiraum, um sich zu entfalten und du ziehst die Zügel an, wenn es zu viel wird. Kim ist schon so selbstständig und ist in den letzten Monaten sehr viel erwachsener geworden.“
Taamin hatte recht und Sirona überlegte, warum Darken sich nicht zu dem Thema äußerte, als er wie auf Kommando sagte: „Ich finde, Taamin hat Recht, auch wenn ich es nicht so formuliert hätte, denn immerhin musst du dich immer zwischen uns allen aufteilen. Mal Kim und Lippstadt, mal ich hier in Dresden. Aber ich bin zufrieden mit dem, was ich habe, auch wenn es immer mehr sein könnte. Ich teile dich gerne mit Kim!“
Sirona seufzte. Es war alles so ruhig und schön hier. Sie hatte neun Tage durchgeschlafen und wollte noch nicht ins Bett. Taamin aber verabschiedete sich, ihm sah man seinen Schlafmangel deutlich an.
Sirona lag an Darkens Brust und seine Hand strich ihr liebevoll über den Kopf, während er die andere unter ihr T-Shirt und um ihre Taille gelegt hatte. Sie schwiegen, bis Sirona schließlich das Wort ergriff. „Ich würde gern deine Version der Geschichte hören, die mir das Bild erzählt hat. Würdest du das für mich tun?“
Darken schien über ihre Bitte nachdenken zu müssen.
„Ich werde auch nicht weglaufen oder dich schlagen. Erinnerst du dich, was ich dir gesagt habe? Du bist nicht mehr der, der du einmal warst und ich will dich nicht mit ihm gleichsetzen. Jetzt bin ich da und bereit zu bleiben … ich werde mich nicht mehr vor dir fürchten. Für immer und ewig.“
Darken zog Sirona fest an sich heran und holte tief Luft, als wenn er seine Gedanken sortieren müsste, dann sprach er.
M ein Name war schon immer Darken, ich wurde im Jahre 95 v. Chr. in Odessa geboren. Mein Vater kämpfte unter König Burebista, dem König von Dakien, woher wohl auch mein Name stammt.
Meine Mutter starb früh, was nicht unüblich zu der Zeit war. Ich zog mit meinem Vater und der Armee nach Moldova. Als ich 15 Jahre alt war, kämpfte ich bereits an seiner Seite und wurde ein starker Krieger. Wir zogen weiter nach Bratislava, das König Burebista 60 v. Chr. eroberte. Da war ich bereits fünfunddreißig.
Ende 60 v . Chr. waren meine Männer und ich ausgehungert und hatten nach der Unterwerfung von Bratislava schon wochenlang keinen richtigen Kampf mehr gehabt, als wir auf deine Armee stießen. Ich habe dich und deine Amazonen wochenlang gejagt.
Am Abend vor der letzten Schlacht bist du mir im Traum erschienen. Du bist aus einem hellen Nebel herausgetreten und warst schlank und durchzogen von Muskeln und Sehnen. Eine goldene Maske verdeckte deine Augen und schützte dein Gesicht vor meinem Blick. Du hobst dein Schwert, das einen goldenen Griff hatte und eine silbrig glänzende Klinge, die im Gegensatz zu meiner poliert und ohne blutige Überreste war. Deine Haare waren heller als Stroh und fielen dir in offenen Wellen bis zu den Hüften. Deine Kleidung bestand aus einem goldenen Schild, und ein mit dunkelblauen Edelsteinen verziertes Wappen der Amazonen schützte die Stelle, an der dein Herz war. Jeder Teil deines nicht verhüllten Körpers strahlte Kraft und Energie aus, und du schienst von innen heraus zu leuchten. Dann hast du mich angesprochen: Ich bin die Anführerin des Volkes, welches du jagst. Ich bin gekommen, um dich zu warnen. Du wirst morgen auf dem Schlachtfeld Tod oder Verdammnis erhalten. Du kannst nicht gewinnen. Geh zurück und rette dein Volk, denn du bist zwar nur der Sohn eines einfachen Soldaten, aber auch ihr König und nur du kannst es retten!
Dann war der Traum vorbei und ich habe ihn ignoriert. Ich bin am nächsten Tag in die Schlacht gegen dein Volk geritten. Ich erinnere mich noch, als ich auf deine Streitfront traf, wurde ich geblendet von einer Mauer aus Gold. Die Schilder reflektierten die Sonne und strahlten so hell, wie es eigentlich nur die Sonne selbst konnte. Deine Armee bewegte sich lautlos, ich wunderte mich noch, dachte aber
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