Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
fragte er leise.
Sirona schüttelte den Kopf . „Wie oft bin ich gestorben?“, fragte sie ihn.
Darken überlegte . „Ich habe dich nur alle paar hundert Jahre gefunden, ich weiß nicht, ob ich jeden Tod von dir mitbekommen habe.“ Darken musste schlucken, denn jedes Sterben, das er miterlebt hatte, lastete auf seiner Seele. „Ich wusste nicht, dass du auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurdest.“
„Warum träume ich mein eigene s Sterben so intensiv?“ Sirona runzelte die Stirn. „Ich habe den Tod, den du mir gebracht hast, als Zeichen gesehen, als ein Zeichen, das mich zu dir geführt hat. Dieser Traum jedoch war nur von Schmerzen und Demütigungen bestimmt.“ Sie lehnte sich an ihn, war immer noch ganz in dem Traum gefangen und begann, ihn zu analysieren. „Die Männer der Kirche, ich sah ihre Augen und erhoffte Hilfe, aber sie haben nur gelächelt, während mein Körper sich in Asche verwandelte. Ihre Augen waren böse und schwarz. Sie allein waren schon ein Albtraum für sich. Ich habe das Gefühl, dass ich diese Augen kannte, dass ich sie wiedersehen werde. Darken, ich habe Angst. Ich habe Angst, wieder zu brennen und ihnen noch einmal begegnen zu müssen.“
Darken flüsterte : „Ich bin bei dir und ich werde dich beschützen. Hab Vertrauen, die Zeiten, in denen man dir diese Art von Schmerzen zufügen konnte, sind vorbei. Du bist unsterblich und du hast jetzt Kräfte, von denen du damals nichts geahnt hast. Kein Sterblicher würde dich heute noch besiegen, geschweige denn auf einen Scheiterhaufen binden können. Ich und deine Weißmagie werden dich schützen.“
Sirona schloss die Augen. Darken blieb bei ihr und an diesem Tag standen sie nicht auf, sie blieben liegen, bis der letzte Rest des Traums aus ihrem Herzen verschwunden war. Sirona sprach nie wieder über ihn, aber sie war sich sicher, dass weder sie noch Darken ihn je vergessen würden.
E s war bereits Anfang Dezember, Darken saß hinter seinem schweren Schreibtisch und schaute von seinem Bericht auf, um Sirona anzusehen, die vor dem Kamin auf der Erde saß.
Er versank in ihrem Anblick, sie war nicht nur schön, sie war viel mehr. Er war fasziniert davon, wie sie jedes einzelne Geschenk sorgfältig in buntes Papier wickelte und dabei ein ständiges Lächeln auf ihren Lippen hatte. Er liebte sie so sehr, dass er keine Worte kannte, um diese Gefühle zu beschreiben. Sie hatte Stunden damit zugebracht, in seinen Armen zu liegen und sich Gedanken zu machen, wen sie mit welchem Geschenk beglücken konnte. Sie hatte überlegt, ob es auch angemessen sei, ob sie den Beschenkten damit in Verlegenheit bringen würde und was ihn oder sie am glücklichsten machen würde. Dann hatte sie alles aufgeschrieben, weil sie Angst hatte, irgendetwas zu vergessen. Ihre Wangen glühten, während sie überlegte, welche Schleife wohl am besten zu welchem Papier passen könnte.
Sie hatte ihn inzwischen angesteckt, er freute sich auf Weihnachten, das Fest der Liebe, das er nie gefeiert hatte.
Er erinnerte sich daran , wie sie ihm ihr Vertrauen geschenkt hatte, als sie sich damals nach dem Sommerfest in seine Arme gleiten ließ, um sich ihm hemmungslos ohne Schutz hinzugeben. Wie sie in Chihuahua aus dem fahrenden Jeep gesprungen war, um sich zu übergeben. Wie sie hilflos und überfordert zwischen seine Beine gerutscht war, erschüttert darüber, wie mächtig sie war. Sie war nicht wie andere, sie war nicht wie er. Er hatte seine ganze Macht eingesetzt, um sich zu entfalten und sich immer weiter voranzutreiben. Bescheidenheit zählte nicht zu seinen Tugenden. Aber sie war so bescheiden, dass sie ihre eigene Gabe nicht einfach annehmen konnte. Die Erkenntnis, wie mächtig sie war, war im Dschungel von Chihuahua über sie hereingebrochen und sie war unter der Last der Erkenntnis zusammengebrochen.
Er erinnerte sich, wie sie später im Park vor seinem Haus vor ihm gestanden hatte, nass und dreckig, die Augen von schwarz verlaufener Schminke verschmiert. Hass und Wut hatte sie versprüht. Sie hatte ihm all ihre Macht entgegengeworfen, dann hatte sie wortlos ihr Schwert auf ihn niedergeschlagen, nicht um ihn zu töten, sondern um wieder zu ihm zu finden. Er hätte mit einer Wut, wie sie sie verströmte, jeden in seiner Nähe gnadenlos vernichtet. Nicht aber Sirona. Sie hatte damit geheilt, ihn geheilt, sie beide geheilt.
Wie war das möglich? Er war ein Tier und er würde es immer bleiben. Wenn man ihn zu sehr reizte, dann würde er Vernichtung bringen. Jetzt
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