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Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Titel: Darken 3 - Der Angriff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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und übel geworden war, sobald sie die Kutsche sah.
    „Sie ist wieder eingeschlafen, lassen wir sie noch ein wenig ruhen“, hörte sie wie durch einen Nebel Annas Stimme und spürte, wie ihr Vater sich von ihrem Bett erhob, nicht jedoch ohne ihr vorher einen Kuss auf die Stirn zu geben.
    Was zurückblieb war Angst und der Gedanke an Flucht. Immer wieder tauchten diese blauen Augen auf, die sie verfolgten, egal wohin ihre Träume sie führten. Tag und Nacht wechselten sich ab, zwischendurch sah sie Anna und aß eine Kleinigkeit, dann fiel sie wieder in unruhige nebulöse Träume.
     
    Stephania saß an dem kleinen Tisch mit dem Rücken zum Haus, das Gesicht dem Waldrand zugewandt, sie hielt immer noch das Glas Wasser in der Hand, welches ihr Vater ihr vor einer Stunde gebracht hatte. Etwas Eigenartiges war geschehen. Sie fühlte sich unglücklich und doch siegessicher und wusste nicht warum.
    Gedankenverloren starrte sie in den Wald und lauschte, hörte aber keinen Wind und keine Stimmen. Neugier stieg in ihr auf, jetzt gab es etwas Greifbares, etwas was sie verfolgen konnte, etwas was vielleicht ihre Träume erklären konnte. Langsam stand sie auf und ging in den Wald.
    Als sie ihn betrat, überkam sie ein ungewohntes aber angenehmes Gefühl der Sicherheit. Sie begann sogar zu lachen und zu singen. Es war, als wenn der Wald sie vor der Außenwelt beschützte, sie sogar vor dem Fremden beschützen konnte. Sie fand eine Lichtung und legte sich nieder, schloss die Augen und träumte vor sich hin, träumte sich neugierig zu dem Unbekannten.
     
    Stephania spürte, wie sie sich durch die Lüfte bewegte und mit einem Mal auf sich selbst niedersehen konnte. Sie flog durch den Wald, als wäre sie ein Vogel. Es war ein Gefühl von unbeschreiblicher Freiheit.
    Plötzlich fand sie sich in der großen geräumigen Suite eines Hotelzimmers wieder und strich mit den Fingern über Möbel, die sie nicht spüren konnte, fast als wäre sie nur ein Geist. Er stand am Fenster mit einem Glas in der Hand und trank einen kräftigen Schluck. Sie fürchtete sich nicht vor seiner Nähe, atmete frei und unbeschwert, spürte den Schutz des Waldes, als sei sie nicht nur hier bei ihm, sondern gleichzeitig dort unter den Bäumen.
    Eine Zeit lang betrachtete sie ihn, er schien sie nicht zu bemerken. Dann drehte er sich plötzlich blitzschnell zu ihr um und starrte sie an.
    Konnte er sie sehen?
    „Willst du mich wieder bedrohen?“, knurrte er.
    Sie verstand nicht, was er meinte. Verwirrt blinzelte sie ihn an. „Wer bist du? Warum bin ich hier?“
    Er schien zusammenzuzucken vor Schreck . „Wo bist du?“, fragte er sie.
    Stephania sah sich um. „Ich weiß nicht . Hier? Ist dies dein Haus?“
    Der Mann knurrte und kam auf sie zu.
    Stephania wich nicht zurück.
    „Wo warst du, bevor du zu mir kamst?“
    Sie überlegte, erinnerte sich an den Tisch, den Garten, den Wald. „Mir ist kalt!“
    „Wo liegst du?“, seine Stimme wurde ungeduldiger, fast schon drohend. 
    „Du kannst mir keine Angst machen, der Wald schützt mich!“
    Der Fremde stürmte an ihr vorbei und eilte ohne ein weiteres Wort aus dem Haus.
    Stephania fühlte sich siegessicher und gleichzeitig ungewöhnlich schwach. Ihr war so kalt, so fürchterlich kalt. Sie legte sich auf sein Bett und schlief ein.
     
    Sie erwachte nur sehr langsam, wollte weiterschlafen, aber etwas Feuchtes drückte gegen ihre Hand, etwas Zitterndes. Sie blinzelte und sah ihren Vater, der weinend ihre Finger an sein Gesicht presste.
    „Vater?“ Es war viel weniger als ein Flüstern.
    „Kind, mein Kind!“ Jemand griff nach ihrem anderen Arm. Stephania drehte langsam den Kopf und sah einen fremden Mann in einem weißen Kittel, der ihr Handgelenk hielt und dabei die Temperatur maß. „Ihr Puls ist immer noch sehr schwach und ihre Temperatur noch im kritischen Bereich.“
    Stephania sah ihren Vater an, der nickend zu dem Arzt hinübersah, dann fand er wieder zurück zu Stephanias fragendem Blick.
    „Du bist in einem Hospital, mein Engel. Oh Gott, ich hatte solch eine Angst um dich. Wenn Herr Bennet nicht darauf bestanden hätte, dich im Wald zu suchen, dann hätten wir dich niemals rechtzeitig gefunden. Woher wusste er bloß …“
    Stephanias Vater schüttelte verzweifelt den Kopf und ihr Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen. „Die Ärzte sind der Meinung, dass du einen Herzfehler hast und dass es das Herz ist, das dich zusammenbrechen und so schnell auskühlen ließ. Es grenzt an ein Wunder, dass

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