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Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Titel: Darken 3 - Der Angriff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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verabschiedeten sich bis zum nächsten Morgen.
     
    Obwohl sie in Darkens Arm einschlief, wurde Sirona plötzlich wach. Unruhe hatte sie erfasst. Die fremden Eindringlinge , Stella und Namel … kein Wunder, dass sie keine Ruhe fand. Sie stand auf, zog sich etwas Leichtes über, vergewisserte sich, dass Darken weiterschlief und verließ leise das Zimmer.
    Es war still im großen Haus, alle anderen schliefen. Wie magisch angezogen ging sie zielstrebig zu einer ganz bestimmten Tür und öffnete sie. Es gab so viele Fragen, die noch unbeantwortet waren. Wieso erschrak sie so, wenn ihre Kräfte zu Tage traten und sie überraschten, wie bei der Schlacht hinterm Haus gestern, als ihre Weißmagie von ihr Besitz ergriffen hatte? Die Frage, wer sie eigentlich wirklich war, nagte an ihr. Wie sollte sie die Ihren schützen – und nun auch Stella – wenn sie nicht wusste, was sonst noch in ihr schlummerte und woher diese Kräfte kamen?
    Wenn es ihr gelang, ein wenig mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren, dann würde sie vielleicht auch verstehen, welchen Weg das Schicksal für sie vorsah.
    In Momenten wie diesen, wenn sie nach Antworten suchte, hatte ihr auch oft ein Besuch bei Mabon geholfen, aber ihren Körper wollte sie für einen Besuch in seiner jenseitigen Welt nicht verlassen, ohne Vorkehrungen zu treffen, das Risiko war einfach zu hoch. Und Darken konnte und wollte sie jetzt nicht wecken und beunruhigen.
    Vielleicht half es ihr, wenn sie sich einfach ein wenig an einen Ort zurückzog, der Antworten bereithielt.
    Leise schloss sie die Tür zur Galerie hinter sich.

T hor lag auf dem Bauch und ärgerte sich, wühlte er sich doch schon seit Stunden durch die Kissen und bekam kein Auge zu. Nie hatte er ein Problem mit dem Schlafen gehabt, nicht vor einer Schlacht und auch nicht nach einer, egal wie viele Menschen er getötet hatte. Wenn ihm etwas sicher war, dann sein Leben und der Schlaf. Fluchend warf er sich zum wiederholten Male auf den Rücken und starrte die Decke an. Sein Gehirn war hellwach und versuchte zu analysieren, was es nicht erfassen konnte. Er riss die Decke zur Seite und sprang auf. Nackt wie er war, ging er zum Kühlschrank, öffnete ihn und griff nach einer Flasche Bier, nicht ohne vorher noch die Flasche Aquavit zu beäugen. Nein, Bier reichte, er wollte sich nicht betrinken, er wollte lediglich seine Kehle befeuchten, es gab keinen Grund seinen Kopf zu betäuben. Thor ging auf das Fenster zu und sah zum Sternenhimmel hoch. Er grinste, als die Erinnerungen der letzten Tage wieder von ihm Besitz ergriffen. Sie war zickig wie ein Weib, ihr Stolz war nicht zu übersehen. Aber eine Frau, die sich von Angst ergriffen an seinen Arm krallte und kurze Zeit später Männer enthauptete, versetzte auch ihn in Erstaunen. Von den weißen Augen und der Heilkraft mal ganz zu schweigen. Es war unübersehbar, dass sie göttlicher Herkunft war, sie war menschlich und dennoch nicht ganz Mensch. Thor schüttelte den Kopf bei diesem Vergleich. Was war er denn, ein Mutant der durch die Jahrtausende wanderte? Wie viel war an ihm noch menschlich? Er überlegte, wie viel Blut an seinen Händen klebte, auch das Blut von Frauen. Barbella. Er versuchte sich ihr Gesicht vor Augen zu führen, aber sie war, seit Sirona ihn geheilt hatte, weg. Er konnte sich nicht mehr an ihre Züge erinnern! Vielleicht, nein ganz sicher war es auch besser so.
    Als er sich aufrichtete , wusste Thor, dass etwas anders war als vor zwei Tagen. Er holte sich noch eine zweite Flasche Bier aus dem Kühlschrank und ging hinaus auf die Terrasse, zu stickig schien ihm plötzlich die Luft im Haus. Ausgestreckt auf der Schaukel, die Beine angewinkelt und das kalte Bier kühlend auf seinem Nabel abgesetzt, spürte er wieder diese Gefühle. Unglaublich, als Sirona beim Schwur das Sternennetz über sie gespannt hatte. Einfach unbeschreiblich! Er hatte Ténoch wie sich selbst gespürt, so voller Vertrauen und Bewunderung. Taamin, der Sirona liebte, als wenn sie die Mutter aller Götter wäre – aber da war auch Angst in ihm gewesen, Angst sie einmal zu verlieren, sie nicht beschützen zu können. Thor hatte den plötzlich aufkommenden Anflug von Ruhe in Taamin gespürt und wettete seine rechte Hand, dass Sirona damit zu tun gehabt hatte. Bei der Erinnerung an Namels Spiritualität und an Docs Gutgläubigkeit schüttelte er den Kopf. Selbst Katsus Misstrauen und Argwohn war auf ein Minimum geschrumpft und wurde von diesem Urvertrauen überdeckt, das ganz sicher

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