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Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Titel: Darken 3 - Der Angriff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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auf die Stirn, wollte ihr mit all seiner Liebe zeigen, dass er sie hielt und beschützte. Dann begann sie zu erzählen.
    „Ich habe mich erinnert, es war als wären es meine Erinnerungen, dabei waren es ihre, aber sie war ich. Ich war so verwirrt, da waren Stimmen und Angst, man nannte mich Stephania.“
    Darken spürte, wie sich ein kalter Schauer über seinen Rücken zog, Traurigkeit und Wut waren es, die er spürte, wie damals, als er Stephania wie ein verängstigtes Reh in den Abgrund getrieben hatte. Er wusste, er war schuld an ihrem Tod, sie hatte ihn gebeten, ihr nicht zu nah zu kommen, und doch hatte er sie gejagt und auf diesen verfluchten Abgrund zugetrieben, von dem er damals nichts wusste.
    „Du hast sie nicht getötet!“
    Er sah auf und in Sironas Augen. Sie hob die Hand, um ihn zu trösten. Er runzelte die Stirn. „Doch, das habe ich, Sirona. Auch wenn ich nicht stolz darauf bin. Ich habe sie getrieben wie ein Tier, dabei war sie so schwach und hätte Hilfe gebraucht, ich …“
    Sirona verschloss ihm mit einem Kuss den Mund, danach ließ sie sich in seinem Schoß nieder und erzählte weiter. „Sie war stark, aber eine Gefangene ihrer Zeit. Sie war so wütend. Sie erkannte schnell, dass du der Ursprung ihrer Schwäche warst, sie hatte Träume und hörte Stimmen, kannte dich und …“, jetzt war es Sirona, die schlucken musste.
    „… Maja“, fuhr sie fort, „sie kannte euch beide aus ihren Träumen und hatte euch rufen hören. Als sie dich das letzte Mal traf, wusste sie bereits, dass es eine Entscheidung geben musste, doch davor fürchtete sie sich. Sie hat dich unbewusst in den Wald gelockt. Dann sah sie wieder Maja, ihre unglaublich traurigen Augen, die sie suchten. Dann, als du auf sie zukamst, war es nicht mehr ihre Entscheidung, sie ließ sich fallen, ganz bewusst in die schützenden Arme von Maja, die unter ihr im Tal stand, auf einem Schlachtfeld, auf dem sie sich zuvor hat sterben sehen.“
    Darken stöhnte laut auf. „Das habe ich nicht gewusst, dass Maja die ganze Zeit dort war.“
    Sirona nickte leicht in seinem Schoß. „Sie hat noch deine Berührung gespürt, als sie fiel und sie fühlte sich unendlich frei und angekommen.“
    Jetzt war es Darken, der sein Gesicht in ihrem Haar vergrub. Es war ihm, als wenn eine Zentnerlast von seinen Schultern fiel, er hatte sich immer für Stephanias Tod schuldig gefühlt, auch wenn er nicht dafür verantwortlich gemacht worden war.
    Sie blieben sitzen, Darken nahm sich die Zeit, diese Nachricht zu verarbeiten und Sirona schenkte sie ihm.
     
    Es vergingen Stunden, ehe sie sich voneinander lösten und Darken Sirona zurück in ihr Schlafzimmer trug und vorsichtig aufs Bett legte. Sie erwachte nicht, als er sich neben sie legte und sie sanft zudeckte.
    Was hätte er gegeben, wenn er die Antworten gekannt hätte, die sie suchte. Vielleicht hatte Aluinn recht und die Götter spielten nach eigenen Regeln, wer wollte das wissen?
    Es gab so viele Unbekannte in ihren Leben – heute mehr denn je. Das Geheimnis der Bruderschaft musste geschützt werden, um jeden Preis. Sirona brauchte ihn und seine Liebe, damit sie den Halt fand, den sie benötigte, um mit ihren eigenen Kräften umgehen zu lernen. Auf eine seltsame Art und Weise schien sie immer mehr Herrin der Lage, aber gerade eben hatte sie doch wieder bewiesen, wie verletzlich und ratlos sie im Grunde manchmal noch war. Ihre Seele war seit zweitausend Jahren immer und immer wieder neu geboren worden, nur damit sie ihn finden konnte, damit Sirona ihn lieben konnte, damit … Damit was, verdammt nochmal?
    Es war schon unerträglich genug, dass ihn Fremde in seinem eigenen Haus überfallen konnten. Männer, die ihre Spuren so gründlich verwischt hatten, dass seine Nachforschungen ins Leere liefen, so sehr er sich auch bemühte. Aber das war nichts gegen das ohnmächtige Gefühl, der Spielball von Mächten zu sein, die Frauen wie Sirona möglich machten.
    Darken spürte nicht zum ersten Mal, dass es nur eine Sache gab, die ihm Sicherheit versprach, und das war seine Liebe zu ihr und ihre Liebe zu ihm. Er wollte verdammt sein, wenn er sie je wieder verlor.

N ach dem Frühstück fuhr Taamin mit ihnen los. Stella war an diesem Morgen sehr schweigsam. Sirona bat Omma, auf dem Vordersitz Platz zu nehmen, damit sie sich neben ihre Freundin setzen konnte, sie wollte einfach bei ihr sein und sie in die Arme nehmen, sie auffangen, wenn Stella sie brauchte.
    Am späten Nachmittag kamen sie in Lippstadt an.

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