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DARKNET

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Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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machen.»
    Sebeck schüttelte den Kopf. «Ich bin nicht mehr der, der ich damals war, und ich will es auch gar nicht mehr sein. Ich habe jetzt die Wahrheit erfahren.»
    Der Major nickte zynisch. «Warum sollten Sie dem System helfen wollen, das Ihnen so viel genommen hat?»
    «Dieses ‹System› wird den Menschen helfen, die Kontrolle zurückzuerobern – von Schweinen wie Ihnen.»
    «‹Schweine wie ich› erfüllen eine Aufgabe. Die Menschen brauchen Ordnung, Sergeant. Man muss ihnen sagen, was sie denken, tun und glauben sollen, sonst bricht alles auseinander. Das Wunder der modernen Zivilisation geschieht nicht von selbst. Es bedarf des sorgsamen Managements durch Profis, die bereit sind, alles Nötige zu tun, um ein reibungsloses Funktionieren zu gewährleisten …»
    «Ist es das, was Sie sich einreden?»
    «Es ist die Wahrheit, auch wenn Sie sie nicht hören wollen.»
    Sebeck schüttelte den Kopf. «Ich muss Ihnen nicht glauben. Ich habe die Wahrheit mit eigenen Augen gesehen. Die Menschen brauchen nicht vor sich selbst geschützt zu werden.»
    Der Major schaute wieder auf die Uhr. «Sie enttäuschen mich, Sergeant, wirklich. Normalerweise wäre ich ja in einem Fall wie Ihrem geduldiger und bedächtiger vorgegangen, aber Zeit ist entscheidend, und ich muss los.» Er stand auf und rückte den Stuhl wieder an die Wand. «Und Sie sind – samt Ihrer DNA  – schon vor vielen Monaten offiziell eingeäschert worden. Sie können nicht plötzlich wieder auftauchen und die offizielle Story kippen. Nicht jetzt.» Er klopfte an die Metalltür. Eine Sichtluke ging auf. Nach einer kurzen Prüfung der Situation wurde die Tür geöffnet.
    Zwei kräftige Soldaten mit Skimasken über dem Kopf und Elektroschockern und Stahlgerten am Gürtel kamen herein.
    Der Major zeigte auf Sebeck. «Bringt ihn und seinen Freund zur Müllkippe in Q-27. Steckt ihre Leichen in den Holzschredder. Es darf nicht der kleinste Beweis dafür zurückbleiben, dass es sie je gegeben hat.»
    «Jawohl, Sir.»
    Sebeck starrte ihn von seinem Stuhl aus wütend an. «Scheißkerl.»
    Der Major betrachtete ihn. «Sehen Sie’s von der positiven Seite, Sergeant. Ihre Quest ist vorbei.» Er ging hinaus, während die Soldaten ihre Elektroschocker zückten.
     
    Sebeck befand sich im Laderaum eines Truppentransporters. Irgendwo jenseits der Stahlwände ratterte ein Dieselmotor. Er fühlte, dass seine Hände hinter dem Rücken gefesselt waren. Er lag bäuchlings auf harten, kalten Riffelblechen. Er war immer noch nackt. Die Fahrtvibration drang bis in seine Knochen.
    Er drehte sich, sah neben sich mehrere Paar Kampfstiefel und blickte dann in die maskierten Gesichter von Soldaten, die M4A1-Karabiner vor der Brust hängen hatten. Sie schauten drohend auf ihn herab.
    Der Nächstsitzende zeigte mit der behandschuhten Hand auf Sebecks Gesicht. «Wenn du irgendwelche Sperenzchen machst, sorge ich dafür, dass es schmerzhaft für dich wird. Verstanden?»
    Ein anderer Soldat auf der Sitzbank gegenüber versetzte Sebeck einen Tritt. «Du hast gehört, was er sagt!»
    Sebeck blieb kurz die Luft weg. Als er wieder einatmen konnte, wandte er sich dem Mann zu. «Ich bin Amerikaner. Ich bin einer von euch. Warum behandelt ihr mich so?»
    «Halt’s Maul, verdammtes Kommunistenschwein!»
    Er trat ihn wieder in die Rippen, so gemein, dass Sebeck sich zusammenkrümmte.
    Und da sah Sebeck Laney Price. Er saß, ebenfalls nackt, an der Vorderwand des Fahrgastraums und starrte mit blicklosen Augen ins Leere. Er schaukelte mit dem Oberkörper und murmelte lautlos vor sich hin. Erstmals sah Sebeck Price’ Körper. Er hätte erwartet, dass der Rest des jungen Mannes genauso dicklich und behaart war wie sein Gesicht und seine Arme, doch was er da auf Price’ Brust, Bauch und Beinen sah, war ein einziger Wulst von Brandnarben.
    «Laney. Laney!»
    Einer der Soldaten beugte sich in sein Blickfeld. «Zäher kleiner Wichser, der da.»
    Ein anderer Soldat stimmte ein. «Yeah, an den kommt ihr nicht ran. Der weiß, wie man Folter wegsteckt. Stimmt’s, Junge? Du bist ein alter Hase.» Er verpasste Price einen Tritt.
    Sebeck kroch näher an Price heran. «Laney.» Price’ Augen zeigten keine Reaktion, und seine Lippen bewegten sich weiter in einem gleichförmigen Rhythmus. Die Narben an seinem ganzen Körper wirkten alt.
    «Brenneisen, würde ich tippen.»
    Sebeck drehte sich zu dem Soldaten um, der das gesagt hatte.
    Ein weiterer Soldat schüttelte den Kopf. «Muss ganz schön kranke

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