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DARKNET

DARKNET

Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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um.
    Draußen vor der Hintertür stand ein Mann in einem schwarzen Nomex-Fliegeranzug und taktischer Weste. Er hatte eine Sturmmaske und eine Hightech-Nachtsichtbrille auf. Seine behandschuhte Hand richtete eine Art Laserpointer auf Philips’ Esszimmerwand.
    Als sie den Schock einigermaßen überwunden hatte, ging sie zur Dienstbotentür. Nach kurzem Zögern öffnete sie sie.
    Der Mann schlüpfte an ihr vorbei und machte die Tür zu, den behandschuhten Zeigefinger auf den Lippen.
    Er zog ein stabförmiges Gerät aus seiner Taktikweste und begann, damit über die Wände, Lampen und Möbel zu fahren.
    Während sie ihm zusah, hörte Philips im Hintergrund die Nachrichten ihre Litanei von den finanziellen und sozialen Bedrohungen fortsetzen. Sie stellte den Ton lauter.
    Anji Anderson war jetzt auf dem Bildschirm zu sehen, in einer Expertenrunde. Sie sprach in der Tat sehr expertenhaft für eine Person, die noch vor wenigen Jahren Lifestyle-Reporterin gewesen war. «Die Leute können nicht einfach andere für ihre Probleme verantwortlich machen. Sie müssen sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen, aber offenbar wollen das manche nicht. Ihr Streben nach» – Anführungszeichen in der Luft – «‹Gerechtigkeit› besteht darin, sich bei anderen zu bedienen.»
    Währenddessen zog der Fremde mit einer Pinzette eine kleine Abhörwanze aus ihrer Esszimmerlampe. Er hielt sie ihr zur Begutachtung hin und legte sie dann in eine von mehreren Kammern eines kleinen Metallkästchens.
    Er suchte weiter nach Wanzen, und Philips folgte ihm und sah zu.
    Es dauerte fast zwanzig Minuten, doch am Ende hatte er insgesamt sechs Wanzen aufgespürt, verteilt von der Bar über das Bad bis zum Schlafzimmer. Der Fremde setzte sich auf eine Umkleidebank am Fuß des Betts und legte Sturmmaske und Nachtsichtbrille ab. Ein erleichtert seufzender Jon Ross grinste sie an. «So, jetzt können wir.»
    «Jon! Mein Gott …» Sie rannte zu ihm und nahm sein Gesicht zwischen beide Hände. Da waren die kleinen Lächelfältchen in seinen Augenwinkeln – wie hatte sie die vermisst! Ehe sie irgendeinen Gedanken fassen konnte, küsste sie ihn überschwänglich, löste sich aber gleich wieder von ihm, um ihn anzuschauen.
    Er blickte sie ebenfalls an, zog sie dann an sich und küsste sie, diesmal länger und leidenschaftlicher, und umklammerte sie dabei so fest, dass ihr fast die Luft wegblieb.
    Schließlich lockerte er seine Umarmung. «Ich dachte, ich hätte dich verloren.»
    «Wie in aller Welt hast du mich gefunden?»
    Er zupfte an dem Silberkettchen um ihren Hals, förderte das Amulett zutage, das er für sie gemacht hatte.
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. «Du hast mir einen Ortungschip geschenkt? Wie romantisch …»
    «Es ist eher ein Schutzamulett.»
    «Zum Schutz wovor?»
    «Vor Loki – und Leuten wie ihm. Ich wollte nicht, dass seine Maschinen dir etwas tun.»
    Sie studierte das Amulett und sah dann wieder ihn an. Sie zeigte auf das Metallkästchen auf dem Tisch. «Bist du sicher, dass sie uns nicht hören?»
    Ross nickte. «Das ist ein Wanzensafe. Er erzeugt allgemeine häusliche Geräusche – Schritte, Fernsehen und so weiter. Sie glauben mit Sicherheit, ihre Wanzen wären noch an Ort und Stelle.»
    «Wie bist du denn bloß an der Ranch-Security vorbeigekommen? Die haben doch hier die beste Überwachungsanlage, die für Geld zu haben ist.»
    «Ja, sie haben das Neueste vom Neuen – ein Beholder-Gesamtüberwachungssystem, entwickelt von Haverford Systems. Vorderste Front der Technik.»
    Sie sah ihn fragend an.
    «Sagen wir mal, sie hat gewisse eingebaute Schwächen, den Chinesen sei Dank.»
    Sie setzte sich zu ihm. «Ich hatte Angst, dich nie wiederzusehen.» Sie sah ihn ernst an. «Aber warum gehst du so ein idiotisches Risiko ein herzukommen?»
    «Ich wollte dich hier rausholen, Nat.»
    «Wie kommst du darauf, dass ich gerettet werden will? Mein Platz ist hier. Sie starten demnächst Operation Exorcist, und wenn ich sie nicht aufhalte, übernehmen sie die Kontrolle über den Daemon.»
    Er dachte über ihre Worte nach. «Die Leute von den Weyburn Labs haben auf unserer Arbeit aufgebaut, auf dem, was wir beide in Gebäude 29 erreicht hatten. Sie hacken sich bereits ins Daemon-Darknet ein. Ich weiß nicht, wie sie es machen, aber sie spoofen Mitgliederidentitäten und erschaffen Darknet-Objekte. So haben sie Pete Sebeck in die Falle gelockt und gefangen genommen, und jetzt ist er hier auf der Ranch.»
    «Wer hat das gesagt?»
    «Pete

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