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DARKNET

DARKNET

Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Majors:
Anson Gregory Davis
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    Loki sandte den Namen sofort an den Darknet-Feed, der dem Aufspüren des Majors gewidmet war. Damit ging er an Hunderttausende von Leuten. Vielleicht würde der Major ja den Fehler machen, innerhalb der nächsten paar Stunden eine Kreditkarte auf diesen Namen zu benutzen. Außerdem würden sie auch die Einkaufsmuster dieses Davis analysieren. Kaufte sich der Major jeden Tag um die gleiche Zeit einen Kaffee? Trank er eine seltene Marke Scotch? Rauchte er ausgefallene Zigarren – oder hatte er sonst irgendwelche höchst individuellen Vorlieben, die eine falsche Identität nicht maskierte? Anhand deren sie ihn erkennen konnten, wo auch immer er wiederauftauchte? Wenn ja, würden ihn die Leute finden.
    Zunächst aber interessierte Loki, mit welcher Sorte Freunden «Mr.Davis» telefoniert hatte. Er klickte auf den Namen, und der erweiterte sich augenblicklich zu einem Diagramm von verschieden großen Punkten, die sich um einen zentralen Punkt gruppierten – ähnlich der Karte eines Sternensystems. Jeder Punkt stand für eine Telefonnummer, die der Major mit diesem Handy angerufen hatte. Die Größe des Punkts zeigte an, wie oft er mit der Nummer telefoniert hatte. Mit einem weiteren Klick untersuchte Loki die Telefonate der Kollegen, die der Major am häufigsten angerufen hatte. In der Geheimdienstarbeit nannte man diese Art Diagramm eine «Interessengemeinschaft» und jedes Level der Aufschlüsselung eine «Generation». Was er jetzt vor sich hatte, war eine «Interessengemeinschaft der zweiten Generation» für den Major. Loki legte die Verbindungsdaten über eine Weltkarte und sah eine sehr gleichmäßige geographische Verteilung innerhalb der USA  – sowie ein paar Dutzend Anrufe nach Europa, Asien und Nahost.
    Loki rief die Daten der zweiten Generation für die am häufigsten angerufenen Kollegen auf, und plötzlich bildete sich ein Muster heraus. Die Verbindungen konzentrierten sich in den Staaten des Mittleren Westens – Kansas, Iowa, Missouri. Als er die dritte Generation aufrief, wurde das Muster noch deutlicher.
    Im Mittleren Westen waren irgendwelche Operationen im Gang. Begierig starrte Loki auf die winzigen Punkte. Jeder stand für eine Person – eine Person, die ihm jetzt bekannt war und die geortet werden konnte. Auf dieser Abstraktionsebene sahen sie aus wie Ameisen.
    Ameisen, die er zerquetschen würde …

12 Meisterwerk
     
    Darknet-Top-Posts +295383 ↑
     
    Die GamerZ-Fraktion hat das Open-Source-Projekt Brennender Mann gestartet. Erklärtes Ziel des Projekts ist es, Roy Merritt als Systemebene-D-Raum-Avatar «auferstehen» zu lassen. Der geplante Avatar soll sich an die elf Punkte der Satzung des Merritt-Ordens halten und durch Level-Spenden von Mitwirkenden mit Kräften ausgestattet werden. Möglich wurde das Projekt durch die Entdeckung umfangreicher biometrischer Daten des verstorbenen Roy Merritt in der Security-Datenbank von Gebäude 29. Die Daten umfassen unter anderem Körper- und Gesichtsgeometrie, Texturen, Stimme und Gang. Voraussetzung für die Mitarbeit am Projekt sind ein Rufwert von fünf Sternen und mindestens Kenntnisstufe fünf in der eigenen Primärklasse.
     
    XILAN _oO*****/2930  Level-23-Programmierer
     
     
    Shenzhen, nur durch den Perlfluss von Hongkong getrennt, war eine Stadt der Arbeitsmigranten. Von der chinesischen Regierung 1980 zur Sonderwirtschaftszone erklärt, stellte es ein Experiment in begrenztem Kapitalismus dar – und war in erstaunlichem Tempo gewachsen. Gespeist von Billigarbeit, hatte eine regelrechte Explosion der Einwohnerzahl stattgefunden – in nicht einmal dreißig Jahren von dreihunderttausend auf über zwölf Millionen. Topmoderne Fabrikanlagen, die für westliche Unternehmen produzierten, bedeckten immer größere Flächen im Norden der Stadt, fernab der tourismus- und handelszentrierten Südbezirke.
    Jon Ross war erst ein paar Wochen hier, aber es gefiel ihm jetzt schon besser als in Peking. Die Luft war besser, und es herrschte ein milderes, subtropisches Klima. Die Stadt war wie gemacht für die Sorte Mann, für die er sich jetzt ausgab – einen dreißigjährigen, erfolgreichen Unternehmer auf der Suche nach Produktionskapazitäten. Für so jemanden hatte Shenzhen viele Reize, nicht zuletzt die billigen, qualifizierten Arbeitskräfte.
    China stieß nicht mehr Massen von Plastikschnickschnack aus. Inzwischen wurden hier iPods, Computer und medizinische Geräte gefertigt. Hochklassige Ware. Wer

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