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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sich vielleicht sogar zähmen, das spart die Mühe, Nahrungs- und Lasttiere von der Erde zu importieren.«
    Während MacAran die langsame, über den graugrünen Grasteppich hinwegfließende Bewegung der Herde beobachtete, dachte er daran, was für eine Tragödie es war, daß der Mensch Tiere nur in Begriffen seiner eigenen Bedürfnisse sehen konnte.
    Aber verdammt, ich mag ein gutes Steak so gern wie jeder andere… wer bin ich, daß ich predige… ? Und innerhalb einiger Wochen würden sie wieder fort sein, und die Herdentiere, was immer sie waren, konnten für alle Zeiten unbehelligt bleiben.
    Im strömenden Nieselregen errichteten sie auf dem Hang ein Lager, und Zabal machte sich daran, ein Feuer zu entzünden. Camilla sagte: »Ich muß bei Sonnenuntergang den Hügelkamm erreicht haben - ich brauche Sichtkontakt zum Schiff. Sie schalten die Strahler ein, damit wir die Richtung festlegen können.«
    »In diesem Regen können Sie nichts sehen«, sagte MacAran bestimmt. »Die Sichtweite beträgt momentan etwa eine halbe Meile. Selbst ein starkes Licht wäre da nicht zu sehen. Gehen Sie ins Zelt, Sie sind ja völlig durchnäßt!«
    Sie fuhr ihn an. »Mister MacAran - muß ich Sie daran erinnern, daß ich meine Befehle nicht von Ihnen bekomme? Sie sind für den Erkundungstrupp verantwortlich - aber ich bin in Schiffsangelegenheiten hier und habe gewisse Pflichten zu erfüllen!« Sie wandte sich von dem kleinen kuppelförmigen Zelt aus Plastikplanen ab und stieg den Hang hinauf. MacAran verfluchte alle dickköpfigen weiblichen Offiziere und folgte ihr.
    »Gehen Sie zurück«, sagte sie scharf. »Ich habe meine Instrumente, ich kann allein klarkommen!«
    »Sie haben es gerade selbst gesagt: Ich bin für diesen Trupp verantwortlich. Also gut, verdammt, einer meiner Befehle lautet, daß sich niemand allein von den anderen entfernt! Niemand - und das schließt den weiblichen Ersten Offizier des Schiffes ein!«
    Sie wandte sich ohne ein weiteres Wort ab, mühte sich den Hang hinauf und zog ihre Parka-Kapuze zum Schutz gegen den kalten, stürmischen Regen tiefer in die Stirn. Je höher sie kamen, desto stärker regnete es, und irgendwann hörte er sie im Unterholz ausrutschen und stolpern, obwohl sie eine starke Handlampe bei sich trug. Er holte sie ein und legte eine starke Hand unter ihren Ellenbogen. Sie machte eine Bewegung, sie abzuschütteln, aber er sagte grob: »Seien Sie kein Dummkopf, Leutnant! Wenn Sie sich einen Knöchel brechen, dann werden wir Sie tragen müssen - oder umkehren! Zwei können vielleicht einen Halt finden, wo ein einzelner das nicht kann. Kommen Sie - nehmen Sie meinen Arm!« Sie blieb reglos stehen, und er fauchte: »Verdammt, wenn Sie ein Mann wären, würde ich Sie nicht erst höflich bitten, mich helfen zu lassen - ich würde es befehlen!« Sie lachte kurz: »Schon gut«, sagte sie dann und ergriff seinen Unterarm, so daß die Lichtkegel ihrer Handlampen nebeneinander her über den Boden spielten und nach einem begehbaren Weg suchten. Er hörte ihre Zähne aufeinanderklappern, aber sie äußerte kein Wort der Klage. Der Hang wurde steiler, und auf den letzten paar Metern mußte MacAran dem Mädchen vorausklettern und nach unten greifen, um es hochzuziehen. Sie blickte sich um, versuchte sich zu orientieren - und zeigte dorthin, wo durch den blindmachenden Regen ein sehr schwacher Lichtschimmer zu sehen war.
    »Könnte es das sein?« fragte sie unsicher. »Die Kompaßrichtung scheint in etwa zu stimmen.«
    »Wenn sie einen Laser benutzen… ja, ich nehme an, er wäre so weit zu sehen, selbst in diesem Regen.« Das Licht schien von einem düsteren Samt verdeckt zu werden, leuchtete wieder kurz auf, war abermals ausgelöscht, und MacAran fluchte. »Dieser Regen verwandelt sich in Hagelschauer - kommen Sie, machen wir, daß wir wieder hinunterkommen, bevor wir hinunterrutschen müssen… mit blankem Eis unter den Füßen!«
    Der Hang war steil und rutschig, und einmal verlor Camilla auf dem eisigen Laubhumus den Halt und rutschte und kullerte davon - bis sie sich taumelnd an einem großen Baumstamm festklammern konnte; halb benommen lag sie da, bis MacAran, der sein Licht umherblitzen ließ und nach ihr rief, sie in seinem Lichtstrahl einfing. Sie keuchte und schluchzte vor Kälte, aber als er ihr die Hand reichte, ihr beim Aufstehen behilflich sein wollte, schüttelte sie den Kopf und mühte sich allein auf die Füße. »Ich schaffe es auch so. Aber danke«, setzte sie widerstrebend hinzu.
    Sie

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