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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Lord tatsächlich von einem schweren Schlaganfall niedergestreckt wurde, daß er starb oder monate- und jahrelang hilflos darniederlag, und Donal, mit der ungewollten Herrschaft beladen, für seine Schwester focht … daß Lord Aldaran sich erholte und Scathfell mit seiner überlegenen bewaffneten Macht vertrieb … daß er sich auf irgendeine Weise mit seinem Bruder versöhnte … Er sah Dorilys an der Schwellenkrankheit sterben, während sie zur Frau heranwuchs … und während sie das Kind zur Welt brachte, das nie zu zeugen Donal geschworen hatte … Er sah sie überleben, um Donal einen Sohn zu schenken, der nur das Aldaran Laran erbte und dann als Kind an der Schwellenkrankheit starb …
Schmerzhaft und mit äußerster Sorgfalt zwang Allart sich, einen Weg durch all die Möglichkeiten zu bahnen. Ich bin kein Gott! Wie kann ich entscheiden, welche dieser Entwicklungen für alle das Beste ist? Ich kann nur sagen, welche für Donal und Renata am wenigsten schmerzlich ist …
Jetzt begann er gegen den eigenen Willen, seine eigene Zukunft zu sehen. Er würde zu Cassandra zurückkehren … er würde nicht zurückkehren, sondern für immer in Nevarsin leben, oder wie Sankt-Valentinim-Schnee allein in einer einsamen Höhle in den Hellers hausen, bis zu seinem Tode … er würde eine ekstatische Wiedervereinigung mit Cassandra erleben … oder von Damon-Rafaels Verrat fürchtender Hand sterben … Cassandra würde für immer im Turm leben … oder bei der Geburt seines Kindes sterben … sie würde in die Hände Damon-Rafaels fallen, der immer noch bedauerte, sie Allart gegeben zu haben, statt sie zu seiner eigenen Barragana zu machen … Das rüttelte Allart völlig aus der Träumerei auf ihn einstürmender Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Diese eine wollte er näher betrachten.
Damon-Rafaels Frau war tot, und sein einziger legitimer Sohn würde sterben, bevor er entwöhnt war … Das hatte Allart nicht gewußt. Aber stimmte es oder widerspiegelte dies nur eine Furcht, die auf dem Wissen um Cassandra und Damon-Rafaels skrupellosem Ehrgeiz basierte? Plötzlich flutete in seinen Geist zurück, was sein Vater gesagt hatte, als er von seiner Verlobung mit Cassandra gesprochen hatte:
»Du wirst eine Frau des Aillard-Clans heiraten, deren Gene modifiziert wurden, um ein spezielles Laran zu kontrollieren …« Allart hatte seinen Vater zwar gehört, ihm aber nicht zugehört. In ihm war nur die Stimme seiner eigenen Angst gewesen. Aber Damon-Rafael hatte es gewußt. Es wäre nicht das erste Mal, daß der mächtige und ehrgeizige Herrscher eines Reiches die Frau seines jüngeren Bruders nahm… oder seine Witwe. Wenn ich zurückkehre, um mein Recht auf Cassandra geltend zu machen, wird Damon-Rafael mich umbringen. Mit einem krampfhaften Schmerz fragte Allart sich, wie er dieses Schicksal vermeiden konnte, das er jetzt überall zu sehen schien.
Ich werde zum Kloster zurückkehren und das Gelübde ablegen, nie mehr nach Elhalyn zurückzukehren. Dann wird Damon-Rafael Cassandra zur Frau nehmen und den Thron von Thendara den zaudernden Händen des jungen Emmasca, der jetzt dort sitzt, entreißen. Cassandra wird um mich trauern, aber wenn sie Königin von Thendara ist, wird sie vergessen … Und Damon-Rafael, sein Ehrgeiz befriedigt, wird zufrieden sein.
Allart packte das Entsetzen, als er sah, welche Art von König sein Bruder abgeben würde. Tyrannei – die Ridenows völlig ausgelöscht, die Frauen von Serrais mit der Linie der Elhalyns verbunden. Die Hasturs von Hali und Valeron gingen in der Linie von Elhalyn auf; man würde so viele Bündnisse schließen, daß die Reiche nur noch Vasallen der Hasturs von Elhalyn waren, die ihrerseits von Thendara aus regierten. DamonRafaels gierige Hände würden sich ausstrecken, um die gesamte bekannte Welt von Dalereuth bis zu der Hellers in das Reich von Elhalyn einzuschließen. All das würde geschehen, um angeblich Frieden zu bringen … Frieden unter der Gewaltherrschaft Damon-Rafaels und der Söhne von Hastur!
Inzucht, Sterilität, Schwäche, Dekadenz, das Eindringen von Barbaren aus den Trockenstädten und dem Hügelland .., Verwüstung, Plünderung, Zerstörung, Tod …
Ich will keine Krone. Aber diesem Land könnte nichts Schrecklicheres geschehen als die Herrschaft meines Bruders …
Mit größter Energie stoppte Allart den Fluß der Bilder. Irgendwie mußte er verhindern, daß das geschah. Jetzt gestattete er sich zum ersten Mal, ernsthaft an Cassandra zu denken.

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