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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Bedauern zu spät.
    Coryn fuhr fort: Wir haben es natürlich abgelehnt, und er hat uns einen Tag und eine Nacht gegeben, unsere Antwort zu erwägen. Wenn er wiederkommt, müssen wir in der Lage sein, ihm zu berichten, daß keiner von euch sich mehr in Tramontana befindet und daß ein solches Bombardement sinnlos wäre. Unsere Antwort muß auch seine eigene Leronis zufrieden stellen.
Ihr könnt ganz sicher sein, daß wir vor Tagesanbruch Tramontana verlassen haben, versicherte Allart ihm und ließ den Kontakt abbrechen.

22
    Sie brachen bei Tagesanbruch auf. Zu Fuß. Tramontana hielt keine Reittiere, und ihre Eskorte hatte sich auf jeden Fall gestern zur selben Zeit wie Donal und Allart in ihren Gleitern auf den Weg gemacht. Es gab nur eine Verbindungsstraße, und irgendwann an diesem Tag würden sie der Gruppe, die von Aldaran kam, begegnen.
Das Wichtigste war, Tramontana zu verlassen, damit Hali sich berechtigterweise weigern konnte, den anderen Turm zu bombardieren. Wir können keine Katastrophe über unsere Brüder und Schwestern von Tramontana bringen; nicht, wenn sie sich um unseretwillen angreifbar gemacht haben.
Cassandra blickte zu ihm auf, als sie den steilen Pfad nebeneinander hinabstiegen. Allart erschien es, als offenbare ihr Blick geradezu schreckliche Verletzlichkeit. Erneut war er in Leben und Tod für diese Frau verantwortlich. Er sagte nichts, blieb aber ganz nahe bei ihr. »Allen Göttern sei Dank für das prächtige Wetter«, sagte Donal. »Wir sind für eine Reise von mehr als einem Tag durch diese Hügel äußerst dürftig ausgerüstet. Aber die Gruppe, die uns entgegenkommt, hat Zelte, Decken und Nahrung. Wenn wir sie erst einmal getroffen haben, können wir, falls nötig, einige Tage ein Lager aufschlagen, wenn ein Sturm uns überrascht.« Seine geübten Augen musterten den Himmel. »Aber es erscheint mir unwahrscheinlich, daß es dazu kommt. Wenn wir sie kurz nach Mittag auf der Straße treffen – und das werden wir sehr wahrscheinlich –, können wir Aldaran irgendwann morgen nachmittag erreichen.«
Während er sprach, traf Allart ein kleiner Schock innerer Angst. Einen Augenblick schien es, daß er durch wirbelnde Schneeflocken und tosenden Wind schritt, und Cassandra war nicht mehr an seiner Seite … Nein! Es war vorüber. Kein Zweifel, Donals Worte hatten in ihm die Angst vor einer der entfernt möglichen Zukunftsentwicklungen aufsteigen lassen, die wahrscheinlich nie eintreten würden. Als die Sonne über einer Schicht tiefroter Wolken auf den fernen Gipfeln aufging, streifte er die Kapuze seines Reiseumhangs zurück – er hatte ihn von IanMikhail geliehen, da er im Gleiter keine schweren Kleidungsstücke tragen konnte, und seine gesamte Ausrüstung für kaltes Wetter war bei der Begleitgruppe, die von Aldaran aufgebrochen war. Sie hatten natürlich erwartet, bequem in Tramontana warten zu können, bis die Eskorte dort anlangte. Donal war ebenfalls mit einem geliehenen Umhang beladen – denn obwohl das Wetter für diese Jahreszeit unglaublich schön schien, wagte niemand, ohne sturmfeste Kleidung, ganz gleich, wie unwahrscheinlich er auch sein mochte, in die Hellers aufzubrechen. Cassandra trug von Rosaura geliehene Kleidungsstücke, die für sie ein wenig zu kurz waren. Die Farben, auf die zartgebräunte Rosaura abgestimmt, ließ ihre zarte, dunkle Schönheit blaß und farblos wirken, und der kurze Rock enthüllte ihre Knöchel ein wenig mehr, als es eigentlich ziemlich war, aber sie nahm es von der lustigen Seite.
»Das ist viel besser für diese steilen Pfade!« Sie rollte Rosauras hellgrünen Reiseumhang zusammen und packte ihn achtlos unter den Arm. »Er ist viel zu warm. Ich würde lieber nicht mit ihm belastet sein«, sagte sie lachend.
»Du kennst unsere Berge nicht«, sagte Donal sachlich. »Wenn auch nur ein kleiner Wind aufkommt, wirst du froh über den Umhang sein.« Aber als die Sonne in den Himmel stieg, wuchs Allarts Zuversicht. Nach einem Marsch von über einer Stunde war Tramontana ihrem Blick entschwunden. Allart fühlte sich erleichtert. Jetzt hatten sie den Turm wirklich verlassen. Wenn Damon-Rafael nach Hali kam und verlangte, daß sie zu ihm gebracht werden sollten, konnte der Kreis aufrichtig erklären, daß sie außer Reichweite waren.
Würde er dann seine Wut am Hali-Kreis auslassen? Höchstwahrscheinlich nicht. Er brauchte dessen Bereitschaft für den Krieg, den er gegen die Ridenows führte, und um Waffen herzustellen, die ihm taktische und militärische

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