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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Vorteile gaben. Und Coryn war ein begabter Waffenerfinder. Viel zu begabt, dachte Allart. Wäre das Reich in meinen Händen, würde ich sofort Frieden mit den Ridenows schließen, und einen Waffenstillstand, der lang genug wäre, um unsere Differenzen auf sinnvolle Weise beizulegen. Aldaran hat Recht: Wir haben keinen Grund, gegen die Ridenows in Serrais Krieg zu führen. Wir sollten sie bei uns aufnehmen und dankbar sein, wenn das Laran der Frauen von Serrais, die sie geheiratet haben, am Leben bleibt.
Nach einigen Stunden Fußmarsch, als die Sonne die Mittagsposition erreichte, hatten auch Donal und Allart ihre schweren Umhänge und selbst die Über-Tunika ausgezogen. Die Leute von Tramontana hatten ihnen ausreichend Speisen für eine oder zwei Mahlzeiten mitgegeben – »Für den Fall«, hatten sie gesagt, »daß eure Eskorte auf der Straße irgendwie aufgehalten wird. Reittiere könnten lahmen, oder Steinschlag die Straße eine Zeitlang unpassierbar machen.« Sie setzten sich auf einige Felsen neben der Straße und aßen flache Brotkuchen, getrocknete Früchte und Käse.
»Gnädiger Avarra«, sagte Cassandra, als sie die Reste der Mahlzeit zusammenpackte, »es scheint, sie haben uns genug für eine Dekade mitgegeben. Es hat sicher keinen Sinn, all das mitzuschleppen.«
Allart zuckte die Schultern und steckte die Päckchen in eine der Taschen seiner Über-Tunika. Irgend etwas an dieser Bewegung erinnerte ihn an den Tagesbeginn in Nevarsin, wo er die wenigen Dinge, die zu besitzen ihm erlaubt war, in den Taschen seines Gewands verstaut hatte. Donal, der die übrigen Nahrungsmittel nahm, schien einen Teil des Witzes mitzubekommen. »Ich fühle mich wie Fro’ Domenick mit seinen vollgestopften Taschen«, sagte er und pfiff eine kleine Melodie aus Dorilys’ Lied.
Vor etwas mehr als einem Jahr, dachte Allart, hatte ich mich damit abgefunden, den Rest meines Lebens innerhalb der Mauern eines Klosters zu verbringen. Er sah Cassandra an, die ihre Röcke fast bis zu den Knien schürzte und eine kleine Steinmauer hinaufstieg, um ein Rinnsal zu erreichen, das klar und kalt von den Höhen hinabtröpfelte. Sie bückte sich, um das Wasser in ihrer Hand zu fangen und zu trinken. Ich dachte, ich könnte mein ganzes Leben als Mönch verbringen und keine Frau würde mir je etwas bedeuten. Aber es würde mich auseinanderreißen, von ihr getrennt zu werden. Er kletterte über die Mauer und bückte sich, um ebenfalls zu trinken. Als ihre Hände sich berührten, wünschte Allart sich plötzlich, Donal würde nicht bei ihnen sein. Dann lachte er beinahe über sich selbst. Sicher hatte es im vergangenen Sommer Stunden gegeben, in denen Renata und Donal unter seiner Gegenwart gelitten hatten – ebenso unwillig, wie er jetzt Donals Begleitung erduldete.
Sie saßen eine Zeitlang neben der Straße, ruhten sich aus und spürten die Wärme der Sonne auf ihren Köpfen. Cassandra erzählte ihm von der Ausbildung als Überwacherin und ihrer Arbeit als Mechanikerin. Allart berührte die knochentiefe Haftfeuer-Narbe auf ihrer Hand mit einem Anflug von Schaudern, plötzlich froh darüber, daß sie außer Reichweite des Krieges war. Dann berichtete er von Dorilys’ merkwürdiger Gabe, erwähnte dabei oberflächlich das Entsetzen der Todesfälle, die ihren Verlobungen gefolgt waren, und berichtete von ihren Sturmflügen. »Du solltest es auch versuchen, Cousine«, sagte Donal, »wenn der Frühling kommt.«
»Ich wünschte, ich könnte es. Aber ich weiß nicht, ob ich gerne Reithosen tragen würde – selbst dafür.«
»Renata tut es«, sagte Donal.
Cassandra lachte vergnügt. »Sie war schon immer mutiger als ich.« Plötzlich bedrückt, sagte Donal: »Allart ist mein treuer Cousin und Freund, und ich habe keine Geheimnisse vor seiner Frau. Renata und ich wollten Mittwinter heiraten. Aber jetzt hat mein Vater andere Wünsche.« Langsam erzählte er ihr von Aldarans Plan, daß er und Dorilys heiraten sollten, damit er Aldaran legal erben konnte. Cassandra sah ihn mit freundlichem Mitgefühl an.
»Ich habe Glück gehabt. Meine Familie gab mich an Allart, den ich noch nie gesehen hatte, aber in ihm fand ich einen Mann, den ich lieben konnte«, sagte sie. »Aber ich weiß, daß das nicht immer so ist – noch nicht einmal sehr häufig. Und mir ist klar, was es bedeutet, von dem geliebten Menschen getrennt zu sein.«
»Ich werde von Renata nicht getrennt werden«, sagte Donal leise und grimmig. »Diese Farce einer Vermählung mit Dorilys wird nicht

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